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student
Anmeldungsdatum: 23.04.2013 Beiträge: 26
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Verfasst am: 23. Apr 2013 14:14 Titel: Interphasekern , wie muss ich ihn vertehen ? |
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Hallo^^,
und zwar folgendes problem, soweit ich weis ist der interphasekern, der Zellkern vor der teilung und darin sich logischerweise das Chromatin befinden, welches sich in getrennten bereiche untergliedert, also quasi jeder bereich genau ein unkondesiertes chromosom hat.
so da ja im kern selbst keine membran vorhanden ist, wollte ich fragen durch was diese bereiche getrennt werden und wie dann die kondensation der chromosomen stattfindet bzw was der konkrete auslöser ist??
mfg |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 24. Apr 2013 19:20 Titel: |
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Ich verstehe die Frage nicht bzw. habe keine Ahnung, von welchen Bereichen du sprichst. Der Zellkern ist nicht in klassischer Weise kompartimentiert, hat aber dennoch eine strikte Organisation, die jedoch noch nicht vollständig verstanden ist. Willst du auf nukleäre Organisation hinaus? Du müsstest - damit ich etwas dazu sagen kann- etwas deutlicher benennen, was du mit "Bereichen" meinst. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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student
Anmeldungsdatum: 23.04.2013 Beiträge: 26
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Verfasst am: 24. Apr 2013 19:57 Titel: |
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jop weis schon , wusste nicht genau wie ich es ausdrücken soll^^
ich versuche es nochmal xD
die einzelnen chromosomen sind ja so zusagen auf die nucleosomen gewickelt und der DNA-Histon komplex muss ja theoretisch von den anderen komplexen separiert / getrennt gehalten werden sowie von den anderen funktionellen bereichen im kern.
und ich wollte nun wissen durch was diese bereiche getrennt werden,
meine vermutung wäre ja durch intermediärfilamente.
und was ich auch noch gern wüsste, in welche funktionellen bereiche lässt sich der kern untergliedern ? |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 24. Apr 2013 20:37 Titel: |
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Nee, die einzelnen Chromosomen sind nicht streng voneinander getrennt, es sind sogar zelltypabhängig ganz bestimmte Bereiche ganz bestimmter Chromosomen miteinander vergesellschaftet und liegen beieinander. Ganz gut untersucht ist die nukleäre Organisation in der Retina. Das Licht muss ja erst einige Schichten von Zellen durchqueren, damit es zu den Lichtsensoren gelangt. Nun ist gezeigt, dass die nukleäre Organisation daran beteiligt ist, dieses ohne Brechungen oder Beugungen zu gewährleisten, indem die Chromosomen so angeordnet sind, dass das Licht genauso trotz mehrfacher Verzerrungen genauso "aus den Zellen heraustritt" wie es eingetreten ist. Bei tagaktiven Tieren ist die nukleäre Organisation dabei anders als bei nachtaktiven. Bei ersteren steht der Erhalt der Sehschärfe im Vordergrund, bei zweiteren die Lichtempfindlichkeit und die nukleäre Organisation der Retinaneuronen wird diesen unterschiedlichen Ansprüchen gerecht.
Nun handelt es sich hier um die Erfüllung eines physikalischen Phänomens, andere Zellen sind nukleär anders organisiert und häufig steht die Erfüllung biochemischer und molekularbiologischer Aufgaben im Vordergrund: Epigentik, regulierte und konstitutive Genexpression usw.
Es konnte z.B. gezeigt werden, dass Enhancer nicht unbedingt auf dem Chromosom liegen müssen, auf dem auch ein durch sie reguliertes Gen liegt, aber sie dürfen auch nicht auf einem beliebigen Chromosom liegen. Es konnte ferner (in Hefen) gezeigt werden, dass die Lage eines Gens im Zellkern davon abhängt, wie dieses Gen reguliert ist. Regulierbare Gene werden zur Kernpore rekrutiert, sobald sie transkribiert werden, während konstitutiv aktive Gene eher mittig im Zellkern liegen. Eine Studie über Insertionsstellen von HIV1 geben Grund zu der Annahme, dass ähnliches auch für höhere Eukaryonten gilt. Verhindert man nach der Penetration der Zelle durch das Virus die Anheftung von HIV1 an die Kernpore, inseriert das HIV1-Genom an anderen Stellen als es würde, wenn die Assoziation mit der Kernpore gewährleistet ist. Als Konsequenz wird das HIV1-Genom dann weniger transkribiert, obwohl die Anzahl der Insertionen gleich ist. Das könnte darauf hindeuten, dass HIV1 eher in regulierbare Bereiche inserieren muss, um effektiv repliziert zu werden.
Ich würde den Kern somit funktionell in drei Bereiche gliedern wollen: regulierbare Gene, stillgelegte Gene und konstitutiv aktive Gene. Morphologisch jedoch gibt es kein bewiesenes Korrellat (ausser in der Hefe). Aber wie dem auch sei, das Zytoskelett hat daran keinen Anteil, da es im Kern selbst gar nicht ausgebildet ist. Die Organisation ist eine komplexe Wechselwirkung zwischen Kernporenbestandteilen, Chroamtinstrukturen, Organisation des Chromatins, epigenetischen Markierungen uva. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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