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Medizinische Sensation gelingt
 
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Klon
Gast





BeitragVerfasst am: 16. Mai 2013 08:29    Titel: Medizinische Sensation gelingt Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo zusammen.

Ich habe heute Morgen in den Nachrichten und im Internet von der medizinischen Sensation gehört / gelesen, die US amerikanischen Wissenschaftlern gelungen ist.

Amerikanischen Wissenschaftlern ist es nach eigenen Angaben zum ersten Mal gelungen, menschliche Zellen in embryonale Stammzellen umzuwandeln.
Man habe einen Embryo geklont (therapeutisches Klonen).

Was haltet ihr von dieser "Sensation"?
Was versteht man unter therapeutischem Klonen?
Kann man mit o.b. Verfahren wirklich (legal) Stammzellen gewinnen?

Meine Ideen:
Schon mal Vielen Dank für alle Antworten im Voraus.
Falls euch noch etwas interessantes zu diesem Thema einfällt, freue ich mich, wenn ihr es kundtut.
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2013 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

die haben nicht wirklich adulte Zellen in embryonasle Stammzellen "umgewandelt".


Therapeutisches Klonen funktioniert in demman den Zellkern aus einer kernhaltigen Körperzelle eines Patienten in eine entkernte Eizelle einbringt und diese so "befruchtet". Der daraus entstehende Embryo ist genetisch identisch mit dem Patienten. Dann wartet man etwas bis das Blastozyste genannte Stadium erreicht ist. In diesem Stadium gibt es eine äußere Schicht von Zellen, die während einer Schwangerschaft das extraembryonale Gewebe als z.B, die Plazenta bilden würden und eine "Innere Zellmasse (ICM)". Aus dieser inneren Zellmasse geht der eigentliche Embryo hervor. Das besondere an diesen Zellen ist, dass sie pluripotent sind also alle Gewebe des Embryos hervorbringen können.

Beim therapeutischen Klonen wird jetzt die innere Zellmasse herausgenommen, die Zellen vereinzelt und kultiviert. Danach kann man mit bestimmten Faktoren steuern in welche Richtung sich die Zellen entwickeln und damit welches Gewebe entsteht. Dieses entstandene Gewebe kann man dann dem Patienten transplantieren und diesn- so die Theorie therapieren bzw. heilen.

Der Vorteil hierbei wäre, dass Gewebe 100% kompatibel zum Patientengewebe wäre, also nicht abgestoßen werden würde.

So jetzt zu den Problemen:
1.
In Deutschlad beginnt laut Gesetz das Leben in dem Moment wo sich die befruchtete Eizelle zum ersten Mal teilt. Das ist passiertt ein paar Tage vor der Entwicklung der Blastozyste. Folglich handelt es asich hier schon um einen Menschen. Dieser wird für die Therapie zerstört also de juer getötet. Das ist in Deutschland verboten.
Das hängt stark davon ab, wo du sagt das Leben entsteht.

2.
Für diese Therapie wird ein menschlicher embrtyo nur für den Zweck als
" Ersatzteilkiferant" für einen anderen herzhalten. Dies ist ethisch sehr bedenklich.

3.
Für das therapeutische Klonen werden Eizellen benötigt. Diese müssen gespendet werden. das iost aber für die Spenderinnen nicht ohne Risiko.

4.
Damit man mit dem gewonnen Gewebe jemanden therapieren kann, dürfen keine pluripotenten Zellen übrig bleiben- das Gewebe muss also sehr "rein" sein-, da es sonst zur Ausbildung es Tumors beim Patienten kommen würde. Zumindest im Labor ist das bis heute nicht gelungen.


Ich würde eher die Alternative der induzierten pluripotenten Stammzellen (iPS) bevorzugen:

Hierbei werden patientenspezifische Zellen in vitro wieder in pluripotente Stammzellen umgewandelt (durch hinzugeben bestimmter Faktoren) und dann in vitro zum gewünschten Gewebe differenziert. Dies funktioniert z.B. mit Hautzellen und bei Mäusen auch mit spermatogonialen Stammzellen (noch nicht beim Menschen) bewiesen. Auch diese Zellensind 100% mit dem Gewebe des Patienten kompatibel.

Die Vorteile hier wären, dass kein Embryo erzeugt wird uznd keine eizelle benötigt wird. Das heißt diese Therrapuie wärte ethisch unbedenklicher.


Probleme hierbei sind aber die bisher geringe Effizienz, sichere Mwethosden zur Reprogrammierung der Zelle und ebenfalls die Frage der "Reinheit" des Gewebes. Daran wird momentan geforscht.


So was verspricht man sich davon?

Dies könnte z.B. eine Therapie sein, um Herzversagen nach Herzinfarkt zu vermeiden (das Herz regeneriert nicht, aber man könnte das defekte Gwebe ersetzen), um Rückenmarksverletzungen zu behamdeln ( Vermeidung bzw Behandlung von Querschnittslähmungen) oder Patienten spezifische Organe für die Transplantation liefern und damit zum einen das Risiko der Abstoßung (was lebenslange immunsupressive Therapie nötig macht) und den Organmangel zu umgehen.


Das ist aber alles noch Zufallsmusik.

LG Firelion

_________________
It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett
Klon
Gast





BeitragVerfasst am: 16. Mai 2013 13:37    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für deine super Antwort! Ist wirklich hochinteressant!

Denkst du, dass diese "Sensation" vielleicht den Nobelpreis verdient?
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2013 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin mir nicht sicher, ob das eine Sensation ist.
Ich finde für den Medizinnobelpreis sind Sachen die neue Erkenntnisse gebracht haben bzw zu neuen Therapien geführt haben besser geeignet.

Erstmal müsste man beweisen, dass das tatsächlich funktioniert und nicht Zufall war oder wie 2007 Unsinn (gefälschte Daten).

Zu den neuen Erkenntnissen: Naja das das im Prinzip funkioinert wusste man schon vorher durch diverse Tierexperimente. Ok, dass das beim Menschen funktioniert mag neu sein, aber das rechtfertigt meines Erachtens nicht den Nobelpreis.

Zur Therapie kann man das auch noch nicht nutzen. Also fällt auch das weg.
Außerdem ist es fraglich wie nützlich das ist, da durch iPS eine ethisch viel unbedenklicher Möglichkeit besteht pluripotente Stammzellen zu erzeugen.

Für die iPS gabs letztes Jahr den Nobelpreis (Gourdon und Yamanaka).

Ich denke, dass es für den oder die jenige die es schafft mit iPS eine tatsächlich funktionierende Therapie zu entwickeln, auch einen Nobelpreis bekommen wird.

_________________
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Klon
Gast





BeitragVerfasst am: 16. Mai 2013 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Wie funktioniert denn das Prinzip der Herstellung pluripotenter Stammzellen?
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 16. Mai 2013 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Um eine Zelle reprogrammieren zu können, muss man dafür sorgen das bestimmte Faktoren in dieser Zelle vorhanden sind.
Da wären z.B. die Yamanakafaktoren Oct 4, Sox2, Klf4 und c- myc
oder die Thomsonfaktoren Oct4,Sox2,Nanog und Lin28.

Da differenzierte Zellen diese nicht mehr exprimieren also die Proteine nicht mehr herstellen, muss man die Faktoren irgendwie anders in die Zellen einbringen.

Das geht z.B, mit Viren, da diese praktisch "DNA oder RNA" Taxis sind (Viren können sich nur in Wirtszellen vermehren und müssen daher ihre DNA oder RNA in die Zelle einbringen).
Es Viren die ihr Erbgut dauerhaft integrieren und Viren bei denen sich das nicht in das Wirtsgenom integriert. Hierfür werden z.B: Lentiviren oder Adenoviren benutzt.

Ein andere Möglichkeit ist es zu versuchen zirkuläre DNA- Moleküle sogenannte " Plasmide" in die Zellen einzubringen (da gibt es untzerschiedliche Methoden) oder die Zellen durch Elektrophorese zur Aufnahme von mRNA bzw Protein zu bringen.

Die zur Reprogrammierung benutzen Faktoren ändern dann das Verhalten der Zellen. Das heißt die Zellen exprimieren wieder Gene, die in der entwicklung abgestellt wurden und höheren dafür mit der Expression andere Gene wieder auf. So wird dann aus einer differenzierten Hautzelle wieder eine pluripotente Stammzelle, die zu allen Zelltypen des Menschen differenzieren lässt.

Das ist mögliche da auf der DNA immer noch alle Gene vorthanden sind. Nur werden während der Differenzierung bestimmte Gene (je nach Zelltyp) inaktiviert werden.

Im Moment wird daran geforscht herauszufinden welches Verfahren den Faktor in die Zelle zu bekommen asm geeignesten ist und dieses zu verbessern. Zum Einen ist die Sicherheit wichtig, da man nicht möchte, dass die Patienten später am Virus erkranken oder einen Tumor bekommen; undf zum Anderen ist die Effiziernz wichtig, da man nicht unbegrwenzt Zellen für die Reprogrammierung zur Verfügung hat, aber zur Therapie eine bestimmte Anzahl reprogrammierter Zellen benötigt.

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milbios



Anmeldungsdatum: 21.05.2013
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 25. Mai 2013 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Und ich habe jetzt gelesen, dass die Forscher wohl etwas gemoggelt haben sollen bei den Bildern. Aber es ist schon eine kleine Sensation und die Fortschritte werden sicherlich noch für viel aufsehen sorgen. Ich finde es spannend, dass in diesem Gebiet geforscht wird.
Baptitste



Anmeldungsdatum: 19.05.2013
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 26. Mai 2013 10:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

mich würde nun interessieren, ob man schon mit diesem Wissen alleine tatsächlich in der Lage wäre einen kompletten Menschen zu klonen und wenn nicht, was würde dazu noch fehlen?
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