Güteklasse eines Sees bestimmen!!!

ZISCHlich · Anmeldungsdatum: 22.06.2014 Beiträge: 2

Meine Frage:
Hey, ich bin grade total am verzweifeln. Wir sollen mit Hilfe unserer Messdaten von einer Bioexkursion die Güteklasse bestimmen und den hydrochemische Zustand des "Sees" einschätzen. Da komme ich aber leider nicht voran, denn einige Zusammenhänge verstehe ich nicht. Hier die Messungen unserer Gruppe.

Tiefe: max. 1,25m
Sichttiefe: 32cm
Sauerstoff: 5 mg/l in 1m
8 mg/l in 50cm
11 mg/l in 10cm
pH-Wert: 6 (schwach sauer)
Temperatur: durchgängig 25°C
Phosphat und Ammonium: 0 mg/l
Sulfat: unter 200 mg/l
Nitrit: 1 mg/l

Meine Ideen:
Uns wurde erzählt das der Teich vor einer Woche fast umgekippt wäre, dies aber mit speziellen Karpfen verhindert wurde. Die Tage vor unsere Exkursion waren sehr heiß, deswegen die Temperatur. Ich denke der Teich ist eutroph, aber ich kann mir den Sauerstoffgehalt sowie ,Phosphat- und Ammoniumwerte nicht erklären. Besonders der O2-gehalt und Sulfat passt nicht in die LAWA-klassifikation. Aus welchen Gründen variert eigentlich der Nitritwert eines Teich oder Sees? Was sagt ihr!!

PaGe · Moderator Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover

Beim Phosphat- und Ammoniumgehalt müsstest du erst einmal nachschauen, wo die Grenzwerte der Tests liegen. Gerade der Phosphatgehalt sollte selbst in einem eutrophen See unter 1 mg/l liegen. Der Ammoniumgehalt sollte auch nicht hoch sein, da es immer noch aerobe Verhältnisse sind.
Bei Nitrit meinst du hoffentlich Nitrat, denn der Nitritgehalt wäre sonst sehr hoch. Für ein Nitratgehalt wäre er hingegen typisch für ein meso- bis eutrophen See.

Es gibt eine deutliche Zehrung innerhalb des Sees, sodass auch dies für einen eutrophen See passt. Es hängt natürlich auch von der Uhrzeit und den Windverhältnisse ab.

Dass man den Sulfatgehalt auch für die Klassifikation verwendet, ist mir zumindest unbekannt.

ZISCHlich · Anmeldungsdatum: 22.06.2014 Beiträge: 2

Also 1. Wir haben wirklich den Nitritwert bestimmt dieser liegt laut LAWA (Länderarbeitsgemeinschaft Wasser) bei 0.8 mg/l bei Trophiestufe lll-lV. Die Abweichung geht ja noch. Ich wüsste gern den Nitratwert des Teich, aber das ist jetzt zu spät. In der Trinkwasserverordnung liegt der max. Nitritwert bei 0.5 mg/l am Zapfhahn des Verbrauchers( laut www.wasser-wissen.de).

Ich hätte noch eine kurze Zwischenfrage: Entspricht die Sichttiefe nicht auch der "Sonnenschicht"? Warum ist der Teich durchweg so warm?

Ich weiß auch nicht warum wir Sulfat bestimmen sollten. Es ist vielleicht auch so ein Verschmutzungsfaktor. Ich habe gelesen das es da Probleme den letzten Jahren gab.

Was könnte eigentlich die Saurereaktion des Teich erklären. Ich bin mir unsicher, aber müsste Nitrit nicht eigentlich alkalisch wirken?

Daniel35 · Anmeldungsdatum: 10.09.2012 Beiträge: 511

Kohlenstoffdioxid bildet Kohlensäure.

PaGe · Moderator Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover

Da sind wahrscheinlich etliche Huminstoffe drinnen, die auch ins saure gehen können. Und wie Daniel35 geschrieben hat, spielt auch CO2 eine Rolle.

Da Nitrit ein Toxin für Fische ist, wäre mE auch eine "so geringe" Abweichung schon bedenklich. Eigentlich sollte es auch genüg Bakterien geben, die es zu Nitrat oxidieren. Aber ohne die letzten Werte ist natürlich vieles spekulativ.