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Eierkuchen
Anmeldungsdatum: 19.01.2006 Beiträge: 17
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Verfasst am: 24. Jan 2006 23:15 Titel: Phosphat im Cytoplasma? |
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Hallo,
wir besprechen die Glycolyse jetzt ziemlich detailiert, allerdings werfen sich mir da ein paar Fragen auf.
Ums besser verstehen zu können habe ich mir das auf wikipedia angeguckt. Ich hoffe das stimmt, es ist auf jeden Fall ziemlich verständlich.
Allerdings habe ich meine Probleme den einen Schritt nachzuvollziehen, wo sich nochmal ein P anlagert, dass man dann Glycerinsäure - 1,3-biphosphat hat.
Wo kommt das P her? Ich habe meinen Chemielehrer gefragt, und der meinte, dass Phosphationen im Cytoplasma gelöst wären.
Aber da frage ich mich dann auch wieder, wozu das ATP nötig ist. Weil es doch eigentlich nur auf das Phosphat ankommt und wenn es einfach möglich ist, dass sich die im Cytoplasma gelösten Gruppen anbinden, dann wäre das ATP doch theoretisch überflüssig...oder ist da noch ein komplizierter Prozess dahinter, den man uns armen Schülern ersparen wollte indem man einfach hinschreibt, da kommt noch ein P dazu, das ist halt so...
Aber da stellt sich mir halt echt die Frage wieso sich dann nicht schon im ersten Schritt einfach ein P anlagert statt das man da das ATP benötigt....
Und dann steht noch bei einem der letzten Schritte auf unserem Arbeitsblatt, da wo das Enzym Enolase zum Einsatz kommt, dass H2O abgespalten wird. Aber bei der Wikipediazeichnung wäre das ja H3O+. Theoretisch müsste das ja H3O+ sein, aber dann stellt sich mir die Frage, wie H3O+ dann im Cytoplasma zurecht kommt. Weil Wasser wär ja einfach....aber H3O+ ist ja mit der Säurewirkung schon ein kleines Problem. Oder wird das einfach in einem weiteren Prozess zu H2O und um etwas kompliziertes abzukürzen wurde da gleich H2O geschrieben?
Ich gebe zu das geht ziemlich ins Detail, aber vielleicht kann mir ja doch einer helfen :-) |
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Noctu Organisator
Anmeldungsdatum: 04.02.2005 Beiträge: 1429 Wohnort: Rheinland-Pfalz
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Verfasst am: 24. Jan 2006 23:51 Titel: |
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zu dem Phosphat kann ich Dir sagen dass es wirklich gelöst und als normaler Bestandteil im Zellmilieu vorliegt. Der Witz beim ATP ist , dass die Energie in der Bindung liegt. Das ATP ist reaktiv, die eine Phosphatgruppe lässt sich leicht abspalten dabei wird dann Energie frei wenn das Phosphat abgekoppelt wird, dann hat man ADP. Das Adenosin ist mehr das Trägermolekül.
Wg. letzterem, setze mal den Link rein vielleicht kann ich dazu was sagen.
Gruß
N. |
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Eierkuchen
Anmeldungsdatum: 19.01.2006 Beiträge: 17
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Verfasst am: 25. Jan 2006 15:12 Titel: |
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Danke für deine Antwort :-)
Also wir haben so ein Arbeitsblatt bekommen, dazu ist der Link hier:
http://img36.imageshack.us/my.php?image=glycolyse10eo.jpg
Ich behaupte mal, der springende Punkt bei der Glycolyse ist der 5., da sich hier noch jeweils ein P zu den C3 Körpern lagert und es dadurch erst ermöglicht wird, dass die C3 Körper 2Ps zu ATP abgeben können und die Glycolyse dadurch erst Sinn macht.
Ich habe mich einfach gefragt, wieso es diesmal möglich ist, dass sich noch ein P aus dem Cytoplasma anlagern kann ohne diese ATP zu ADP Geschichte.
Ja mein zweites Problem hat jetzt eigentlich nicht mehr mit Phosphor im Cytpoplasma zu tun, sondern eher mit den Summenformeln.
In Wikipedia selbst steht die Summenformel C3H4O3 ( http://de.wikipedia.org/wiki/Brenztraubensäure) diese würde sich auch mit dem in Biologie decken.
Dann gibt es in Wikipedia unter Glycolyse allerdings noch so eine ich sag mal Zeichnung von den ganzen Abläufen.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/b/bb/Glykolyse.png
Ganz unten ist bei der Brenztraubensäure/Pyruvat allerdings die Summenformel C3H3O3- .
Das würde auch erklären weshalb in den Schritten vorher einmal H2O abgespalten wird und einmal H3O+.
Da Brenztraubensäure aber eine Säure ist finde ich es logisch, dass es negativ geladen ist, dennoch wird überall sonst die andere Variante mit H4 angegeben.
Das ganze hat mich ziemlich verwirrt....heißt das also, dass das die Zeichnung zur Glycolyse in Wikipedia falsch ist? Zumindest an dieser Stelle?
Oder verschluckt da die Biochemie mal wieder etwas, um das ganze "einfacher" zu machen?
Danke schonmal für die Aufklärung |
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flicke
Anmeldungsdatum: 26.12.2005 Beiträge: 125 Wohnort: berlin
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Verfasst am: 25. Jan 2006 16:25 Titel: |
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hi!
vielleicht mal ein kurzer exkurs in die chemie...
säuren haben die eigenschaft, dass sie dissoziieren können. und das tun sie denn auch, wenn sie gelöst sind. will heißen:
c3h4o3 wird in flüssigkeiten zu c3h3o3- + h+; ich würde also sagen, das kommt einfach auf die betrachtungsweise an.
und wasser kann das auch: h2o liegt zu geringen prozentsätzen als h3o+ + oh- vor. das ist so schwach sauer, dass man es gar nicht merkt.
bringt das etwas licht ins dunkel?
zu dem problem mit dem phosphat: wir hatten den calvin-zyklus nicht so ausführlich, bei uns hat es aber von den zahlen her funktioniert. da wurden 10 moleküle glycerinaldehyd-3-phosphat zu 6 molekülen ribulose-1,5-biphosphat. 30 phosphatatome insgesamt bei glycerinaldehyd-3-phosphat werden zu 30 phosphatatomen im ribulose-1,5-biphosphat. da musste nichts aus dem cytoplasma hinzutreten...
_________________ Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften. |
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Eierkuchen
Anmeldungsdatum: 19.01.2006 Beiträge: 17
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Verfasst am: 25. Jan 2006 22:22 Titel: |
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Hallo
Ja dein Exkurs in Chemie hat mich aufgeklärt. Zumindest bin ich jetzt nicht mehr verwirrt. :-)
Dankeschön.
Also wir haben den Calvin-Zyklus (das ist doch der Citrazyklus/Zitronensäurezyklus? Wusste gar nicht, dass es davon so viele verschiedene bezeichungen gibt) noch gar nicht behandelt, das gehört alles noch zur Glykolyse.
Aber, dass da nichts auf dem Cytoplasma kommt kann schon stimmen. Ich hab nochmal nachgelesen, also wenn ich das richtig verstehe, dann wird die eine Phosphatgruppe anscheinend über so ein Enzym noch dazuübertragen und nicht über das Cytoplasma...anderseits wurds aber so im Unterricht erwähnt...
Irgendwie merk ich grad, dass ich voll ihre davon werd, je mehr ich über den ganzen Prozess an sich nachdenk...
Hauptsach der Prozess funktioniert ^^ |
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