PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 05. Jul 2010 18:06 Titel: Glossar: Mitose |
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______Mitose______
Definition:
Mitose beschreibt den Vorgang der Teilung eukaryotischer Zellen, durch den aus einer Zelle zwei genetisch völlig identische Tochterzellen entstehen.
Erklärung:
Vor der Mitose liegt das Erbmaterial als Chromatin in der Zelle vor. In diesem Zustand kann es weder exakt auf zwei Zellen aufgeteilt werden, noch in vernünftiger Weise transportiert werden. Daher beginnt die Mitose mit der Kondensation des Erbmaterials zu Chromosomen (2-Chromatid-Chromosomen). Gleichzeitig wird auch die Kernhülle aufgelöst.
Als nächstes wachsen von dem MTOC (Mikrotubuli-organisierenden Zentrum) Spindelfasern (bestehen aus Mikrotubuli) in die Zelle. Dabei unterscheidet man zwei unterschiedliche Fasertypen. Die Polfasern sorgen dafür, dass die Zelle eine längliche Form annimmt. Dadurch werden auch die zwei Ende (Pole) festgelegt, an denen die Tochterzellen gebildet werden bzw. die Teilungsebene ist. Der andere Fasertyp sind die Kinetochorfasern, die sich an den Zentromeren (=Kinetochore) der Chromosomen heften. Diese sind im weiteren Verlauf dafür verantwortlich, dass die Chromosomen den Weg zur Mitte (Äquatorebene) der Zelle finden.
Wenn sich die Chromosomen auf der Äquatorialebene liegen, werden die 2-Chromatid-Chromosomen in zwei 1-Chromatid-Chromsomen gespalten. Die beiden 1-Chromatidchromosom wandert anschließend auf den Kinetochorfasern zu den unterschiedlichen Polen der Zelle. Außerdem wird der Spindelapparat von den Enden her abgebaut.
Kurze Zeit später entwinden sich die Chromosomen erneut zum Chromatin und werden von einer neuen Kernhülle eingeschlossen, die das Erbmaterial wieder schützt. In der Äquatorialebene wird die Zelle geteilt. Bei tierischen Zellen schnürt sich die Zelle einfach in der Mitte ein, bis sie vollkommen durchtrennt ist. Bei pflanzlichen Zellen ist es etwas komplizierter, da sie eine Zellwand besitzen. Bei ihnen wird im Zellinneren eine Wand gebildet, bis zwei abgeschlossene Zellen entstanden sind.
Das Ergebnis sind zwei Zellen, die genetisch vollkommen gleich sind, da von ihnen jede die Hälfte der Erbinformation bekommen hat.
Bedeutung für die Biologie:
Die Mitose spielt bei folgenden Vorgängen eine große Rolle:
- Bildung jedes vielzelligen Organismus aus einer befruchtete Eizelle
- Vermehrung von Einzellern mit Zellkernen, z.B. Hefen, Pantoffeltierchen
- Ersatz von Zellschichten wie z.B. der Haut
- Erzeugung Polyploider Pflanzenzellen mit Colchicin
Anmerkungen:
Bei der Zellteilung ist es wichtig, dass aus einer Zelle zwei Tochterzellen entstehen, die weiterhin die gesamte genetische Information für den Bau des Körpers beinhalten. Wäre dies nicht der Fall, könnte zum Beispiel die genetische Information für den Aufbau der Nase in den Zellen, die den Kopf bilden, fehlen und nur in den Zellen, die die Füße bilden, vorhanden sein. Eine etwas ungünstige Situation.
Die genau Einteilung der Mitose in Phasen ist meines Erachtens unwichtig. Andere (Lehrer) können dies aber anders sehen. Man muss meines Erachtens vielmehr verstanden haben, worauf es ankommt.
Der Unterschied zwischen Mitose und Meiose steht beim Beitrag zur Meiose (folgt später).
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