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Wie funktioneren Aufwärmen und Dehnübungen?
 
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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 14. Jul 2012 22:10    Titel: Wie funktioneren Aufwärmen und Dehnübungen? Antworten mit Zitat

Hi,

wenn man sich vorm Sport aufwärmt und dehnt sinkt nicht nur die Verletzungsgefahr, sondern man wird auch "leistungsfähiger".

Mich würde jetzt interessieren warum man z.B. mit dem Bein noch eine halbe Stunde nach den Dehnübungen höher kommt als ohne Dehnübungen.

Mir ist bekannt das leichte Vordehnung z.B. Reflexe steigern kann (T- Reflexe), dadurch dass die Muskelspindeln schon reagieren. Aber dieser Effekt hält sich nicht solange.

Ich vermute der Effekt beruht irgendwie auf den Bändern und Sehnen.Langfristig könnte ich mir vorstellen, dass der Trainigseffekt 8z.B. immer tiefer runter, besser an die Zehen ankommen) auf eine gesteigerten Proteinbiosynthese ähnlich der LTP im ZNS beruht.

Aber woher kommt der kurzfristige Effekt?
Und warum funktionieren unsere Muskeln "warm" besser als kalt? Liegt dass daran, dass wir so nicht zusätzliche Energie nur für die Heizung verbraten müssen und mehr Energie in die Bewegung stecken können?


LG und Danke
Firelion

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Fexx



Anmeldungsdatum: 05.11.2011
Beiträge: 279

BeitragVerfasst am: 14. Jul 2012 23:08    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Firelion!

Spontan würde ich den kurzfristigen Effekt der Dehnübungen auf die Myofilamente zurückführen. Wenn Aktin und Myosin nicht so stark überlappen wie im ungedehnten Zustand so können sie sich bei Kontraktion der Muskeln stärker gegeneinander verschieben, die Kontraktion wird somit stärker.
Das würde erklären, warum jemand, der vorher gedehnt hat, weiter springen oder schneller laufen kann - natürlich nur kurzfristig. Aber ich bin mir nicht sicher, ob du darauf hinaus wolltest. (?)
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2012 10:55    Titel: Antworten mit Zitat

Das Aufwärmen hat meines Erachtens den Sinn den Stoffwechsel im Muskel anzukurbeln und evtl. auch schon die Blutversorgung zu erhöhen. So sind schon viele Enzyme aktiv und es gibt genug Sauerstoff.

Beim Dehnen würde ich spontan auch in die Richtung von Fexx denken. Evtl. werden auch leicht gequetsche Blutgefäße wieder besser durchgängig.

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Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2012 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Fexx hat Folgendes geschrieben:
Wenn Aktin und Myosin nicht so stark überlappen wie im ungedehnten Zustand so können sie sich bei Kontraktion der Muskeln stärker gegeneinander verschieben, die Kontraktion wird somit stärker.


Ich würde in die gleiche Richtung argumentieren, doch den Schwerpunkt nicht bei der Überlappung der Filamente sehen wollen, sondern darin, dass die Myosin-Köpfchen sich durch die Dehnung vom Aktin lösen und damit ein entspannter Zustend des Muskels herbeigeführt wird. Aus dieser Situation heraus können nun vielmehr Myosinköpfchen "zusätzlich" binden und so die Kontraktionskraft sowie die Kontraktionsgeschwindigkeit erhöhen. Fexx Argument würde sich wenn überhaupt v.a. auf die maximale Verkürzungsstrecke auswirken,wobei ab einer gewissen Vordehnung, nämlich dann, wenn sich Myosin und Aktin nicht mehr vollständig überlagert und dementsprechend auch nicht mehr aneinander binden kann, die Kontraktionskraft, Verkürzungsgeschwindigkeit usw. wieder abnimmt. Die vollständige Überlagerung ist also wichtig, damit alle Myosinköpfchen auch an Aktin binden können. Da gibt es nun ein Optimum und das ist genau an dem Punkt, wo sich die Filamente gerade noch vollständig überlagern, so dass die maximale Entfernung der gegenüberliegenden Myosinköpfchen erreicht ist, in der aber noch alle Köpfchen an Aktin binden können.

Aber nach meiner Ansicht spielen alle bisher genannten Parameter eine Rolle, die grösste Bedeutung gebe ich aber dem hier genannten und der zunehmenden Sauerstoffversorgung.

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Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2012 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ah Danke smile
Mir hat mal einer meiner Sportlehrerinnen erklärt, dass Aufwärmtraining und Dehnübungen sinnlos bis schädigend sind.

Aber aus meiner Erfahrung ist das Blödsinn. Der Effekt geht meiner Meinung nach über einen reinen Placeboeffekt hinaus, da ich es beim Training ziemlich deutlich merke, ob ich mich anständig warm gemacht und gedehnt habe oder nicht.

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PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 15. Jul 2012 21:45    Titel: Antworten mit Zitat

Vor allem steigt die Verletzungsgefahr meines Erachtens. Ohne Aufwärmen habe ich sehr viel eher Schmerzen im Muskel gespürt.
Es hängt aber wahrscheinlich auch ein wenig von der Sportart ab. Beim Schach ist das Aufwärmen nicht ganz so wichtig Augenzwinkern

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Karon
Organisator


Anmeldungsdatum: 06.11.2004
Beiträge: 2344
Wohnort: Hessen

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2012 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

Kein Sportwissenschaftler wird wohl widersprechen, wenn man sagt, dass das Aufwärmen unbedingt zum Sporttreiben dazu gehört.

Wo es hingegen Uneinigkeit gibt, ist beim Dehnen. Manche sagen, das sollten man vorm Sport auf jeden Fall tun, andere wiederum sagen, dass man das lassen sollte.

Begründung: Mit dem Dehnen ziehe ich die Muskeln soweit auseinander, dass sie nicht mehr genügend Vorspannung haben, um dann schnell agieren zu können. Wir machen in unserem Vereinstraining immer einen Kompromiss: Dehnen gehört vorm Training immer dazu (damit die Muskeln auf Dauer nicht verkürzen), wird dann aber mit einem kleinen Spiel (Fangen o.ä.) wieder ein Stück weit "rückgängig" gemacht, damit die Muskeln für den eigentlichen Sport wieder genügend Vorspannung haben und schnell genug sind. (Ich spreche jetzt vor allem von Spielsportarten u.ä., dass man sich vor einer Gymnastikeinheit dehnen sollte, ist wohl klar, weil man dann leistungsfähiger ist und bei den Übungen "weiter kommt".)

Vor Wettkämpfen überlassen wir das jedem selbst, ob er sich dehnt oder nicht. Warmlaufen ist aber auch hier ein Muss.

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Wie poste ich falsch?
Nachdem ich Google, die FAQs & die Boardsuche erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich 2-5 neue Themen in den falschen Unterforen mit kreativem Titel & undeutlichem Text, unter denen sich jeder etwas anderes vorstellen kann.
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2012 11:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich merke, dass beim Kampfsporttraining ziemlich deutlich, ob ich mich gedehnt hab oder nicht. Ohne Dehnung ist bei den Kicks spätestens auf Hüfthöhe Schluss und alles was drüber geht, tut dann asuch ziemlich schnell wirklich weh. Nach Dehnung sieht das anders aus.


Meine Lehrerin hat gesagt, dass man sich beim Dehnen nur verletzten würde.
Wir machen uns meist vorm Dehnen warm, weil das aufgewärmt leichter geht.

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PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2012 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Vorm Dehnen aufwärmen ist mE Pflicht.
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Karon
Organisator


Anmeldungsdatum: 06.11.2004
Beiträge: 2344
Wohnort: Hessen

BeitragVerfasst am: 16. Jul 2012 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, das muss so sein. Andersrum macht es auch keinen Sinn.

Das lernt man in jeder Trainerausbildung so. Smile

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