Verwandtschaftsgrad Verwandtenselektion

one the only · Gast

Meine Frage:
Hallo Leute,
Ich habe zwei drei Fragen zum Verwandtschaftsgrad von Lebewesen.
Laut Hamilton haben Geschwister zu 50% gleiche Gene. Das ist zumindest der Verwandtschaftsgrad, den er bei seiner Formel für das r verwendet. Nun habe ich allerdings im Internet gelesen, dass der Mensch selbst zum Affen 98% verwandt ist. So müsste eigentlich jeder Mensch zueinander fast 100% gleiche Gene besitzt. Und das selbst, wenn diese Menschen nicht mal Cousars 10ten Grades sind.
Nun würde ich gerne wissen, welcher Verwandtschaftsgrad bei Hamiltons Verwandtenselektion verwendet wird (oder verwendet werden sollte) und seit wann man weiß, dass Menschen zueinander knapp 100% gleiche Gene besitzen. War das vor 1964, oder erst später?

Meine Ideen:
Ich denke, dass man erst nach 1964 herausfand, dass alle Menschen zueinander knapp 100% verwandt sind, und deswegen den Verwandtschaftsgrad verwendet wurde, welcher minimal möglich ist.
Ich finde, dass bei Geschwistern für das "r" nicht 50% eingesetzt werden sollte, sondern der tatsächliche Prozentsatz gleicher Gene, also etwa 99,9%

Hedera · Anmeldungsdatum: 08.03.2011 Beiträge: 657

Du kannst das nicht vergleichen. Mensch und Schimpanse zB. sind sehr nah miteinander verwand sind. Hat überhaupt nichts mit dem zutun was du willst. Die Verwandschaftsgrade zwischen zwei Arten überprüfst du anhand bestimmter Gensequenzen und mitochindrialer DNA.
Die Verwandschaft, die du zwischen Geschwistern hast ist auf einer völlig anderen Ebene. Dort geht es um das ganze Genom, welches sich bei Geschwirstern zu 50% vom Vater und von der Mutter zusammen setzt.

Ein Anschauliches Beispiel wären hier vielleicht Äpfel und Birnen. Wenn du dir einen Apfel anguckst und eine Birne, dann haben die ja schon gewisse Ähnlichkeiten. Im Detail sind sie natürlich unterschiedlich, aber wenn du jetzt eine eine Erdnuss mit einem Apfelvergleichst, dann ist das ja was völlig anderes. Aber genau genommen sieht jeder Apfel etwas anders aus und wenn ich mir nur Äpfel angucke, dann sind die alle sehr verschieden und ich kann Unterschiede zwischen 0-100% definieren. Wenn ich jetzt aber auch noch Birnen da liegen habe, dann sind zB. alle Birnen von den Äpfeln schon mal zu 50% verschieden. Dann kann ich naütrlich schlecht sagen, dass ein Apfel und ein andere Apfel einen Unterschied von 60 % hat.

Du siehst also, dass es sehr stark darauf ankommt, was du betrachtest und es ist völlig unsinnig beim Menschen zu sagen, dass sie zu 100% gleich sind, wenn du nur Menschen betrachtest, weil sie eben nicht zu 100% gleich sind. Warum sollte ich da nicht 1-100% nutzen? Das ist ja der sinn der relativen Übereinstimmung. Du hast zwei Dinge und vergleichst diese. Vergleichst du Mensch und Mensch mit einander, dann kannst du natürlich auch den selben Prozentsatz erreichen, als wenn du Mensch und Affe vergleichst. Es geht ja immer um den Vergleich von A und B und da hat dann zB. ein C, was zu 98% mit A und B übereinstimmt nichts zusuchen, weil du ja A und B vergleichst und nicht A, B und C.

one the only · Gast

die Frage, die mir eigentlich am wichtigsten war, war die seit wann man weiß, dass Menschen zum Beispiel zum Affen 98% Verwandtschaft besitzen.
Meine Frage war die, ob dies vor oder nach 1968, also Datum der Einführung der Verwandtenselektion von Hamilton war.
Ich hätte getippt "danach", weiß es aber nicht, deswegen frage ich.

Hedera · Anmeldungsdatum: 08.03.2011 Beiträge: 657

Ich weiß jetzt nicht, wann das war, aber es war deutlich später.

one the only · Gast

vielen Dank, das beantwortet meine Frage... Danke Augenzwinkern