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Archiee
Anmeldungsdatum: 08.01.2016 Beiträge: 1
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Verfasst am: 08. Jan 2016 15:25 Titel: Archaeopteryx kein Beweis für Makroevolution? |
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Meine Frage:
Hallo !
Ich muss für die Schule begründen warum der Archaeopteryx nach dem Fund des Thermopolis Exemplares "nun kein beweis mehr für die Makroevolution darstellen würde".
Es wäre schön wenn ihr mir weiterhelfen könntet :)
Meine Ideen:
Im Internet habe ich gelesen, dass der Archaeopteryx sehr wohl ein Beweis für die Makroevolution sein würde.
Hat das was mit den neuen Erkenntnissen durch das Thermopolis Exemplar zu tun wie z.B die anatmoischen Gemeinsamkeiten mit Theropoden (Gaumenknochen, nach oben gerichteter Fortsatz beim Mittelfußknochen etc.) ? |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 09. Jan 2016 11:42 Titel: |
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Die Schwierigkeit liegt eher darin die Makro- von der Mikroevolution zu unterscheiden. Wenn größere Zeiträume zwischen den Funden liegt, würde man wahrscheinlich eher eine Makroevolution feststellen, weil sich viel verändert hat und mit Sicherheit neue Gattungen entstanden sind. Betrachtet man dann aber Fossilien von Funden, die zeitlich näher zusammenliegen, wird man eher eine Mikroevolution feststellen, da die Ähnlichkeiten zum Ausgangslebewesen haben.
Ob nun nur aufgrund des Thermopolis-Exemplars es kein Beleg mehr für die Makroevolution ist, würde ich bezweifeln. Auch davor gab es schon Exemplare, die deutlich machten, dass der Archaeopteryx ein Brückentier ist und damit ein fließender Übergang von Dinosauriern zu Vögeln existiert. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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Hedera
Anmeldungsdatum: 08.03.2011 Beiträge: 657
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Verfasst am: 09. Jan 2016 12:38 Titel: |
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Makroevolution beschreibt auf Auftreten neuer "Baupläne", also zB. dass Dinosaurier fliegen können.
Daher kann der Archeopterix nichts anderes als ein Beleg dafür sein. Egal was alles noch gefunden wird, sofern es keine Funde gibt.
Zitat: | Die Schwierigkeit liegt eher darin die Makro- von der Mikroevolution zu unterscheiden. |
Genau das ist der Punkt. Wenn es nur einen Fund gibt, dann kann man nur zu dem Schluss kommen, dass diese Art die Makroevolution representiert. Wenn man dann aber Funde hat, die 50 Jahre älter sind und dies eine andere Art ist, dann muss man feststellen, dass diese Art die Makroevo darstellt. Es geht daher immer um den ältesten Fund mit diesem Merkmal.
Aber das alles ändert nichts an der Tatsache, dass der Archeopterix eindeutig zeigt, dass Makroevolution stattgefunden hat. Er steht dann nur nicht am Anfang dieser, sondern kommt später.
Auch wir Menschen sind ein Beweis für Makroevolution, wenn man sich anguckt "woraus" wir entstanden sind. Wir stehen aber alles andere als am Anfang dieses Prozesses. |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 09. Jan 2016 18:01 Titel: |
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Sicher, dass wir nicht Affen sind, die sich nur kleinschrittig zu etwas anderen entwickelt haben. Genau da liegt das Problem, weshalb etliche Biologen auch die UNterscheidung zwischen Mikro- und Makroevolution nicht vornehmen.
Man könnte genauso anfangen zu fragen, wann ein Fossil einer neuen Art oder doch nur zur "alten" Art angehört. Wenn man dann die Gattung verlässt mag das heutzutage eindeutig sein, aber wenn man sich die Vorfahren anschaut, fällt es einem doch sehr schwer den Trennungspunkt festzulegen. Und bei den Insekten sehen wir das auch heute noch. Das sind manchmal solche Kleinigkeiten, durch die man die Artgrenze definiert. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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Hedera
Anmeldungsdatum: 08.03.2011 Beiträge: 657
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Verfasst am: 10. Jan 2016 01:14 Titel: |
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Zitat: | Sicher, dass wir nicht Affen sind, die sich nur kleinschrittig zu etwas anderen entwickelt haben. |
Ich denke nicht, dass wir darüber diskutieren müssen, dass der Mensch einen völlig anderen Bauplan hat als dies bei Protisten der Fall ist oder?
Ich sagte ja, dass man ggf. feststellen muss, dass ein Exemplar nicht den entscheidenen Schritt darstellt anhand dessen man sagen kann hier hat die Makroevolution statt gefunden. Aber das ändert ja trotzdem nichts daran, dass man anhand des Menschen sehen kann, dass Makroevolution stattgefunden hat.
Wie gesagt: Die Makroevolution sagt nichts anderes aus, als das neue Baupläne entstehen, die vorher nicht da waren. zB. Mehrzelligkeit, Gliedmaßen, Landgang, usw....
Der Zeitraum und die "Kleinschrittigkeit" des Prozesses spielt da eher keine Rolle.
Ich stimme dir aber trotzdem zu, dass es schwer ist und dass man generell sehr vorsichtig sein muss, wenn man anhand von Fossilien Macroevolution datieren möchten. |
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