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Arbeit von Humangenetikern im Labor
 
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Innuendo
Gast





BeitragVerfasst am: 09. Mai 2016 22:29    Titel: Arbeit von Humangenetikern im Labor Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben,

vorweg: ich habe von dieser Thematik überhaupt keine Ahnung, weshalb ich mich auch hier an euch wende.
Mein Problem ist folgendes: Ich sitze am Plot meines zweiten Romans und der Vater meiner Hauptperson ist zwecks der Storyline Humangenetiker, der in einem Institut für medizinische und humane Genetik an Erbkrankheiten forscht.
So weit so gut, aber ich habe leider nicht die geringste Ahnung, wie es in so einem Labor zugeht, wie die Hierarchie ist, ob der "Chef" geheime Bluttests machen kann, die den anderen Mitarbeiten nicht auffallen und so weiter.
Könnt ihr mir da weiterhelfen oder wisst ihr, an wen ich mich wenden kann und wo ich auch Antwort bekomme?

Außerdem hab ich gelesen, dass man als Humangenetiker Biomedizin studiert und somit kein Arzt ist, oder Medizin studiert hat und den Facharzt für Humangenetik gemacht hat. Des weiteren habe ich gehört, dass die Forschungsleiter (nennt man die so?) eher Ärzte sind als Humangenetiker, weil die Ärzte höheres Ansehen haben.
Wisst ihr da etwas drüber, was mir weiterhelfen könnte? Der Vater sollte schon der Vorgesetzte im Labor (Laborleiter?) sein, aber wenn das ohne "Dr." nicht geht, muss ich ihn ein wenig abändern.

Ich weiß, ich habe keine wirklich fachspezifische Frage zur Genetik, aber wenn ihr mir trotzdem weiterhelfen könntet, wäre das ganz fantastisch! Ich rudere da in Gewässern, deren Namen ich nicht mal kenne ... ;-)

Viele liebe Grüße,
Innuendo
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 09. Mai 2016 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

die Insitutsleiter sind eigentlich immer Professoren. Eine Stufe niedriger also Gruppenleiter haben eigentlich immer den Dr. Titel.
Bezogen auf das Studium: Wenn das insitut auch klinisch arbeitet also genetische Beratungen anbietet und Diagnosen erstellt dann ist der Chef des Institus wahrscheinlich ein Mediziner. Wenn es ein reines Forschungsinstitut ist und bei den Gruppenleitern ist beides möglich. Inzwischen werden auch viele nicht klinische Insitute von Naturwissenschaftlern geleitet (meist mehr Erfahrung in der Forschung).
Die Mediziner müssen auch keine Fachärzte für Humangenetik sein. Es gibt viele Gruppenleiter, die direkt nach dem Studium in dfie forschung gehen und keinen Facharzt machen. Die Naturwissenschaftler haben noch meist Biologie oder Biochemie studiert, da Biomedizin noch recht jung ist.

Zu den Tests: Wenn der Institusleiter selber im Labor steht ist das eher ungewöhnlich. Bei Gruppenleitern kommt dies schon öfter vor. Standardlaborsrbeiten werden aber eigentlich von technischen Assistenten/Doktoranden/ Post Docs erledigt, da die Chefs merist mit Klinik/Vorlesungen/Kongressen/ Verwaltung beschäftigt sind und vorwiegend Ergebnisse diskutieren.

Du könntest versuchen dich an Forschungsinstitute ( z.b, MPI,s oder Helmholtz) wenden oder dich an Institute für Humangenetik der Uniklinken wenden.

Fragen zur Genetik/ Methoden kannst du auch hier stellen.

LG

_________________
It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett
Innuendo
Gast





BeitragVerfasst am: 10. Mai 2016 10:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hey,

danke für deine Antwort! Du hast mir sehr weitergeholfen, jetzt ist das alles nicht mehr so ganz im Dunkeln.
Eine Frage hätte ich da aber noch: Was sind Post Docs? Das hab ich noch nie gehört.
Dann weiß ich ja jetzt, dass ich ihn zum Gruppenleiter machen muss, denn im Labor will ich ihn schon haben. Institutsleiter ist mir für ihn dann zu theoretisch und bürokratisch. Der muss selbst forschen können, damit mein Plot funktioniert.

Kannst du mir vielleicht erklären wie man Erbkrankheiten in der DNA sehen kann? Was für Tests muss man da machen und wie lange dauern die?
Ich schreibe Mystery und über Vampire, aber nicht den typischen Nackenbeißer-Frauenroman.
Bei mir soll der Vampirismus nicht übertragbar sein sondern eine Erbkrankheit, die seit Jahrmillionen existiert, von der die Öffentlichkeit aber natürlich nichts weiß.
Ein Freund der Hauptperson gerät in eine Schlägerei und sollte aus mehreren Platzwunden bluten, tut es aber nicht. Sie wundert sich, auch weil er sich in letzter Zeit seltsam verhalten hat, und schickt ihn zum Arzt. Er weigert sich, sie nimmt es selbst in die Hand, gelangt an Blut von ihm (reicht ein mit Blut beschmiertes Taschentuch für eine Analyse?) und gibt es ihrem Vater. Der findet nahezu keine roten Blutkörperchen im Blut und nach langem hin und her findet der Vater heraus, dass der Kerl eine Erbkrankheit hat die dazu führt, dass das Blut seine Funktion nicht mehr ausführen kann und sie deshalb Blut "trinken" (sie spritzen es sich, wenn sie können, und zwar aus Blutkonserven; wenn sie keine zur Hand haben, gehen sie zum altbekannten Beißen über).
Das Verdauungsenzym im Speichel fehlt vollkommen, weshalb sie keine feste Nahrung zu sich nehmen können, ein weiteres Enzym macht die Blutgruppen kompatibel, also müssen sie nicht wählerisch sein. Unter den "Vampiren" gibt es Diskussionen, ob man ihre Krankheit öffentlich macht, denn die Krankheit und sie selbst haben nichts mit Dracula oder Blade oder Edward Cullen gemein, sondern eben einfach nur eine Krankheit. Aber die Vampirgemeinde ist sich uneinig, ob sie es wirklich bekannt machen sollen.
Ich hab keine Ahnung, ob das so überhaupt sein könnte und ich hab mir bei der Recherche fast graue Haare wachsen lassen, weil das so gar nicht mein Gebiet ist und ich aber alles so fundiert wie möglich haben wollte. Mitten drin hab ich aufgegeben und mir gesagt: Du schreibst Mystery und keine Abhandlung über Erbkrankheiten. ;-)

Ich habe auch schon überlegt, ob ich mich nicht an ein Institut wende, aber dann denke ich wieder: Haben die Zeit für die Fragen einer Romanautorin? Andererseits: Wer nicht fragte, der nicht gewinnt. ;-)

Sorry für den Roman, das liegt mir mehr als Genetik. ;-)

Viele liebe Grüße,
Innuendo
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 10. Mai 2016 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Post Docs oder Postdoktoranden sind wisssenschaftliche Mitarbeiter, die bereits einen Doktortitel haben und in der Arbeitsgruppe eines Professors arbeiten oder eine kleine Gruppe leiten.Sie sind oft an der Lehre beteiligt, kümmern sich um Bestellungen/ bestimmte Techniken/ Tierzucht und betreuen Doktoranden und Studenten. Einige arbeiten an ihrer Habilitation um später Professor zu werden.

Da gibt es unterschiedliche Methoden: PCR, Restriktionsverdau, Sequenzierungen... Es kommt auch darauf an, ob ma weiß was für Mutationen vorliegen.

_________________
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Innuendo
Gast





BeitragVerfasst am: 11. Mai 2016 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hey,

also am Anfang hat er keine Ahnung, dass überhaupt ein Mutation vorliegt. Er testet die DNA nur, weil ihm das Blut so seltsam vorkommt und er glaubt, vielleicht eine Krankheit entdeckt zu haben, die noch keiner gesehen hat.
Wie lange würde das dann dauern, bis er herausfindet, dass eine Mutation vorliegt? Und kann er direkt sehen, was sie bewirkt?

Du siehst, ich hab wirklich keinen Plan. Und Wikipedia hilft mir auch nicht wirklich weiter, weil ich jedes dritte Wort nachlesen muss und das ist auf Dauer echt ätzend.

Mir ist gerade noch eine Frage eingefallen: Braucht man für einen DNA-Test den Speichel, oder geht das auch mit Blut?
Und wenn man einen Bluttest macht, geht das mit ein bisschen getrocknetem Blut auf einer Serviette? Oder muss das eine richtige Blutprobe sein?

Oh, und eine Frage zu Erbkrankheiten hab ich noch: Kann sie erst mit Mitte zwanzig ausbrechen, ohne dass man davor irgendwas gemerkt hat?

Ich danke dir sehr für deine Geduld mit mir. ;-)
Liebe Grüße,
Innuendo
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 11. Mai 2016 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man eine Mutation sucht, müsste man schln grob wissen, in welchem Gen die Mutation liegen soll. Die Sequenzierung des kompletten Genoms eines Menschen dauert wahrscheinlich noch Monate, HUGO (1. Totalsequenzierung) hat Jahre gebracht.
Daher passt schon ganz gut, wenn du schreibst, dass er eine neue Krankheit entdeckt haben mag, wenn er dann wüsste, welches Gen dafür verantworlich sein könnte. Dann sequenziert man nur das und müsste es mit bereits bekannten Sequenzen vergleichen. Ob man da aber bei einer Sequenzierung von nur einer Person schon die Ursache identifizieren kann, ist kritisch.

Nur aus der DNA-Sequenz kann man mit großen Einschränkungen den Effekt voraussagen. Die Einschränkung ist, dass man schon sehr gut verstanden haben müsste, wie das gebildete Protein normalerweise funktioniert und die Aminosäure, die durch die Mutation verändert wurde, bei der Funktion des Proteins von entscheidender Bedeutung ist. Wenn es eine x-beliebige Aminosäure ist, wird alles sehr vage, da man dann zwar mit Computern berechnen lassen kann, wie das Protein wahrscheinlich geformt ist, aber diese Voraussagen häufig sehr unsicher sind.

DNA-Tests kann man mit Blut und Speichel machen. Die ersten Tests gingen immer vom Blut aus. Ein alter Bluttropfen geht auch, sofern er nicht zu alt ist, einige Tage sollten da kein Problem bereiten. So wird es ja auch in der Kriminalistik verwendet.

Erbkrankheiten können auch erst später zum Tragen kommen. Mir fällt gerade kein gutes Beispiel ein.

_________________
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 11. Mai 2016 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

Beispiele für Erbkrankheiten, die erst später zum Tragen kommen sind Morbus Huntington (meist ab dem 30 oder 35, Lebensjahr) oder erbliche Varianten der Demenzen.

Beim DNA Test aus dem Blut sollztest du daran denken, dass hier die DNA nur aus den Leukozyten (weißen Blutkörperchen) gewonnen werden kann. Rote Blutkörperchen und Blutplättchen haben keinen Zellkern und keine DNA.

Bei den Effekten, die duu beschreibst müssten mehrere Gene oder ein unbekanntes Gen betroffen sein. Da ist die Frage wieviel realismus und wieviel künstlerische Freiheit du haben willst. Bei einem Mangel an roten Blutkörperchen würde er sich vermutlich erstmal die bekannten Gene in der EnRntstehung der Blutkörperchen (von der Stammzelle zum reifen Erythrozyten) und das Hämoglobin anschauen. Auch nach inweisen auf schon bekannte Erbkrankheitn, die die Erys betreffenkönnte man schauen (Thallasämie, Sichelzellanämie). Letztere dürften rechr schnell gehen. Wenn es keine bekannte Erbkrankheit ist und die Anämie (was anderes von den Symptomen kennt er nicht, oder?) dürfte der Rest Glück sein, sehr lange dauern und sehr teuer werden.
Von daher wäre es realistischer, wenn erein beziehungsweise wenige Kandidatengene hat. Trotzdem ist das nichts was CSI mäßig in wenigen Minuten erledigt ist.

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