Natürliche Selektion - Anpassung und Verhalten

Biologie-Fan · Gast

Nehmen wir ein Tier z.B. eine Spinne. Ich nehme mal an, dass irgendwann im Laufe der Evolution Mutationen (Makro oder wie auch immer) aufgetreten sind, die den Genotyp der Spinne so verändert haben, sodass sich über die Embryonalentwicklung im Phänotyp Spinnenwarzen und die Produktion von Spinnenseide gebildet haben. Wie aber kann es über Mutation und natürliche Selektion dazu kommen, dass Spinnen "wissen", dass sie auch ein Netz damit bauen können. Gene für Netz und Gene für Verhalten passen hier zusammen.
Wie geht das? Und auch bei anderen Tieren?

Danke

PaGe · Moderator Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover

Die Spinnenseide muss nicht von Anfang an zum Netzbau genutzt worden sein. Es könnte auch ein Sicherungsseil sein, mit dem man besser zum nächsten Ast springen kann, oder als Abwehrmaßnahme gegen Fressfeinde genutzt worden sein. Wahrscheinlich wurde der Umgang erst einmal durch Erfahrungen oder Reflexe gesteuert. Erst im weiteren konnte sich so etwas wie ein angeborenes Verhalten zum Netzbau entwickeln.

Hedera · Anmeldungsdatum: 08.03.2011 Beiträge: 657

Das Verhalten ist extrem komplex (allgemein).
Es gibt mehr oder weniger drei Arten des Verhaltens:
rein genetisch --> zB. Instinkte
rein umweltbedingt --> Erlerntes Verhalten/Wissen
eine Kombination von beidem.

Das bauchen von Spinnennetzen ist rein genetisch fixiert (ist teilweise sogar artspezifisch). Genauso sieht das aber auch mit mit vielen anderen Dingen aus (Nestbau, Jagdverhalten, usw).
Tatsächlich ist dies aber garnichts anderes als die Entstehung von neuen morphologischen Merkmalen. Es ist für uns nur schwerer Verhalten auf Genebene zu untersuchen und deshalb wissen wir wahrscheinlich einfach weniger als über die morphologische Entwicklung.