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Pablo
Anmeldungsdatum: 02.02.2011 Beiträge: 19
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Verfasst am: 14. Mai 2011 20:08 Titel: Ziehen Medikamente in die Haut ein? |
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Hallo,
ich würde gerne wissen, ob man z. B. ein Medikament, dessen Wirkstoff für den normalen, oralen Gebrauch gedacht ist, auch extrahieren kann und dies sagen wir mal topisch auf die behandelnden Stelle geben kann? Zieht der Wirkstoff dann genauso ein und wirkt oder funtkioniert das nicht?
Grüße |
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Jasmin
Anmeldungsdatum: 29.11.2010 Beiträge: 77 Wohnort: Bayern
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Verfasst am: 15. Mai 2011 09:17 Titel: |
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Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker.
bzw. Ich würd die Medikamente so nehmen wie's drauf steht, das erspart viel Aufwand =)
Wenn du Probleme beim Schlucken von Tabletten hast würde ich dir empfehlen es einfach hinten auf die Zunge zu legen und mit etwas sehr stark schmeckendem (z.B. Orangensaft) runterzuspühlen, dann merkt man es gar nicht mehr _________________ Me up at does
out of the floor
quitly Stare
a poisoned mouse
still who alive
is asking What
have i done that
You wouldn't have
von Edward Estlin Cummings (1894 - 1962) |
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Asmodea Gast
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Verfasst am: 15. Mai 2011 09:42 Titel: |
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Nein, ich denke nicht dass die gleiche Wirkung erreicht wird. Medikamente sind so konzipiert dass sie zu einer ganz bestimmten Stelle im Körper gelangen müssen um ihre WIrkung optimal zu entfalten. Z.B dient der glatte Überzug bei den meisten Drages dazu den Magen zu passieren damit der Wirkstoff durch den Darm aufgenommen wird.
Es kann durchaus sein dass der Wirkstoff bei Anwendung auf der Haut in den Körper aufgenommen wird und ein bisschen des Wirkstoffes auf den Körper einwirkt aber ich denke man sollte dann doch ein Präparat verwenden welches auch für die Haut gedacht ist.
Gerade aus der Kräuterkunde kennt man, dass man mit der oralen Einnahme des Krautes eine gänzlich andere Wirkung erzielt als wenn man es auf der Haut aufträgt. |
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Pablo
Anmeldungsdatum: 02.02.2011 Beiträge: 19
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Verfasst am: 15. Mai 2011 11:34 Titel: |
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Hallo,
es geht nicht darum, dass ich Probleme habe Medikamtene zu schlucken.
Ich möchte einfach nur wissen, ob der Wirkstoff auch durch die Haut einzieht? Mir völlig klar, dass es nicht den selben Effekt haben kann wie oral, aber dennoch möchte ich wissen, ob der Wirkstoff biologisch und chemisch gesehen einzieht.
Grüß |
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scheng
Anmeldungsdatum: 16.06.2006 Beiträge: 209
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Verfasst am: 15. Mai 2011 13:27 Titel: |
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Das hängt vom Medikament ab.
Die Haut ist chemisch gesehen im wesentlichen Fett. Als Faustregel gilt also: Fettlösliche Stoffe können in den Körper eindringen, wasserlösliche dagegen nicht.
Großmolekulare wasserlösliche Stoffe wie Heparin haben keine Chance, in die Haut einzudringen. Daher sind also alle Heparinsalben (wie zum Beispiel Mobilat) wirkungslose Placebopräparate (zum Glück, Heparin könnte bei einer verletzung ja auch nur Schaden anrichten).
Medikamentenpflaster sind also möglich und werden auch angewandt (Morphium, Sexualhormone); für andere Wirkstoffe sind sie dagegen nutzlos oder unpraktisch.
Was der Unterschied zwischen "biologischem und chemischen" Einziehen sein soll, erschließt sich mir dagegen nicht.
Gilderoy
@ Asmodea: Gerade aus der Kräuterkunde kennt man, dass man mit der oralen Einnahme des Krautes eine gänzlich andere Wirkung erzielt als wenn man es auf der Haut aufträgt.: kannst Du das bitte näher erläutern? |
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Pablo
Anmeldungsdatum: 02.02.2011 Beiträge: 19
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Verfasst am: 15. Mai 2011 15:18 Titel: |
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Woran kann ich das an dem Medikament erkennen?
Gruß |
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scheng
Anmeldungsdatum: 16.06.2006 Beiträge: 209
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Verfasst am: 15. Mai 2011 17:35 Titel: |
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Gar nicht.
Dafür sind schon eingehende chemisch/pharmakologische Kenntnisse erforderlich, die ich auch nicht habe. Bedenke auch, daß eine tablette nicht nur aus dem Wirkstoff besteht, sondern auch aus einer Trägersubstanz. Ein Zerbröseln einer Tablette führt nicht unbedingt zu einer Substanz, die durch die Haut aufgenommen wird. Eine Salbengrundlage erleichtert zum Beispiel die Haftung an der Haut erheblich.
Scheng |
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Pablo
Anmeldungsdatum: 02.02.2011 Beiträge: 19
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Verfasst am: 15. Mai 2011 19:05 Titel: |
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Es ist eine Flüssigkeit in einer Gelekapsel, hilft das weiter? |
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scheng
Anmeldungsdatum: 16.06.2006 Beiträge: 209
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Verfasst am: 15. Mai 2011 20:18 Titel: |
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Hilft natürlich nicht weiter. Ist die Flüssigkeit eine wässrige Lösung, ein Fett oder ein Alkohol?
Du stellst anscheinend doch eine Frage zu einem konkreten Medikament. Gehe mal davon aus, daß es dieses Medikament als Pflaster oder Salbe gäbe, wenn es sinnvoll wäre.
Kapseln schluckt man übrigens am einfachsten, wenn man den Hals nach vorne beugt; nicht den Kopf in den Nacken legen!
Scheng |
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Pablo
Anmeldungsdatum: 02.02.2011 Beiträge: 19
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Verfasst am: 15. Mai 2011 20:20 Titel: |
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Nochmall, ich habe kein Problem mit dem Schlucken von Medikamenten.
Es ist ein Öl. |
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Blub Gast
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Verfasst am: 16. Mai 2011 01:59 Titel: |
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Du gehst jetzt tatsächlich von Board zu Board mit derselben Frage. Was genau hast du denn vor? Erläuter dich genauer und dir kann auch geholfen werden.
Im Chemie-Board wurde dein Thread ja schon geschlossen. Sehr zwielichtig!!! |
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Hedera
Anmeldungsdatum: 08.03.2011 Beiträge: 657
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Verfasst am: 16. Mai 2011 07:06 Titel: |
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Es ist ein Öl. Und Öle ziehen durchaus in die Haut ein. Nur ist die gesamte Haut etwas dicker, als die meisten glauben (wollen). Daher kommts darauf an, was es für ein Öl ist. Wenn du willst, dass das Öl bzw. der Wirkstoff über die Haut ins Blut gelangt, dann muss ich dir sagen, dass die Chancen schlecht stehen, bzw. wirklich tief dringt eigentlich keine Substantz. Der Sinn der Haut ist es ja solche Unternehmen, wie du es scheinbar vorhast, zu unterbinden. |
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Pablo
Anmeldungsdatum: 02.02.2011 Beiträge: 19
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Verfasst am: 16. Mai 2011 11:23 Titel: |
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Hallo,
es geht hier um einen Freund von mir, der ein Medikamten aufgrund einer Hautkrankheit nehmen muss, dies aber zu stark und nebenwirkungsreich ist und deswegen spielen wir mit dem Gedanken, ob es sinnvoll wäre den Wirkstoff extrahieren zu lassen und topisch auf die behandelnen Stellen zu geben, damit das Nebenwirkungsprofil geringer ausfällt, Wirkung aber dennoch bleibt.
Gruß |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 16. Mai 2011 12:02 Titel: |
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Nun werde noch etwas konkreter und nenne bitte den Wirkstoff und die Diagnose deines Freundes, denn sonst kann dir - noch einmal- wirklich niemand helfen.
Den Wirkstoff aus dem oral zu verwendenden Medikament zu extrahieren bzw. die Kapsel aufzubrechen und ihn auf die betroffenen Stellen zu "schmieren" ist mit Sicherheit keine gute Idee (die topisch anzuwendenden Medikamente benötigen sog. indifferente Wirkstoffe, die es dem Pharmakon ermöglichen, die Hautbarriere zu permeieren), aber für eine Menge in der Dermatologie verwendeten Medikamente gibt es topische Darreichungsformen.
Doch vermute ich, es gibt einen guten Grund, das Mittel systemisch zu verabreichen, sei es, dass keine topische Alternative existiert, sei es, dass es sich eigentlich um eine systemische Erkrankung mit vorwiegend dermaler Manifestation handelt, sei es, dass bereits ein Therapieversuch mit verfügbaren Dermatika stattgefunden hat oder ähnliches.
Aber die beste Variante wäre, wenn er sich bei seinem behandelnden Arzt vorstellte und die Schwierigkeiten, die ihm die Nebenwirkungen bereiten dort schilderte, damit unter Kenntnis der Krankheit und der bisherigen therapeutischen Massnahmen Alternativen erwogen werden bzw. eine Dosisanpassung stattfinden kann oder womöglich kommt auch eine Kombinationsbehandlung mit geringerer Dosierung jedes einzelen Medikamentes in Frage. Unter Umständen ist es auch möglich, eine Therapie gegen die Nebenwirkungen einzuleiten, wenn diese stark ausgeprägt und schwer belastend sind.
All dieses lässt sich -wie gesagt- jedoch eigentlich nur unter Kenntnis des Medikamentes, der Krankheit und am besten dem bisherigen Verlauf beurteilen.
Doch: Ein Wirkstoff ohne Nebenwirkungen hat in den meisten Fällen auch keine Hauptwirkung, denn dass ein Medikament selektiv ausschliesslich "am Ort der Krankheit" bzw. auf die "erkrankte Funktion" eine Wirkung entfaltet, ist äusserst unwahrscheinlich.
Also, entweder du hörst auf mit dem zögerlichen, kryptischen Nachliefern ungenügender Informationen und kommst endlich zum Punkt oder du kannst keine adäquate Hilfe erwarten. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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scheng
Anmeldungsdatum: 16.06.2006 Beiträge: 209
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Verfasst am: 16. Mai 2011 13:28 Titel: |
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Hedera hat Folgendes geschrieben: | Es ist ein Öl. Und Öle ziehen durchaus in die Haut ein. Nur ist die gesamte Haut etwas dicker, als die meisten glauben (wollen). Daher kommts darauf an, was es für ein Öl ist. Wenn du willst, dass das Öl bzw. der Wirkstoff über die Haut ins Blut gelangt, dann muss ich dir sagen, dass die Chancen schlecht stehen, bzw. wirklich tief dringt eigentlich keine Substantz. Der Sinn der Haut ist es ja solche Unternehmen, wie du es scheinbar vorhast, zu unterbinden. |
Da liegst Du falsch. Mit manchen Stoffen kannst Du durchaus therapeutische Blutkonzentrationen über ein Pflaster erreichen ( Morphium, Sexualhormone).
Scheng |
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Bart Gast
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Verfasst am: 16. Mai 2011 14:50 Titel: |
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Dass auch viele Gifte in der Lage sind resorptiv über die Haut aufgenommen zu werden und eine Wirkung zu entfalten ist auch unnumstritten. |
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Hedera
Anmeldungsdatum: 08.03.2011 Beiträge: 657
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Verfasst am: 16. Mai 2011 16:04 Titel: |
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Zitat: | Da liegst Du falsch. Mit manchen Stoffen kannst Du durchaus therapeutische Blutkonzentrationen über ein Pflaster erreichen ( Morphium, Sexualhormone).
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Hab ich gesagt, dass es ausgeschlossen ist?
Vergiss bitte eines nichts:
Morphium und Hormone sind Stoffe, die auch gerne von Zellen in das Blut per Vesikeltransport "weitergereicht" werden.
Daher sagte ich ja auch nicht, dass es komplett ausgeschlossen ist. Nur, dass es eben sehr eingeschränkt ist....
Aber da es ein Öl ist, spielt diese Tatsache eh keine Rolle und wird dann eben mit "schlechte Chancen"...
Oh ok... Stimmt Zitat: | bzw. wirklich tief dringt eigentlich keine Substantz | da war ich wohl etwas zu hart auf der geht nicht Schiene... Dennoch gilt, dass es Ausnahmen sind |
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