Mendel und die kontinuierliche Variation einer Population

Nullcheckerin · Anmeldungsdatum: 18.02.2012 Beiträge: 1

Meine Frage:
Bestimmte Merkmale variieren innerhalb einer Population kontinuierlich und werden so der Selektion zugänglich. Erörtern Sie, warum die mendelsche Genetik solche kontinuerliche Variationen nicht erklären kann.

Meine Ideen:
Ich hatte schon mal an das Verfahren des Crossing-over gedacht. Dort werden ja immer zufällig gemischte Chromosomen weitergegebn. Nur dann könnte die mendelsche Genetik kontinuierliche Variation ja zumindest ansatzweise erklären. Ich bin verzweifelt ..

Einsteinline · Gast

In der Mendelschen Genetik gibt es ja nur dominante und rezessive Merkmale. Daher ist fuer solche Merkmale nur die Auspraegung "vorhanden" oder "nicht vorhanden" möglich.
Beispiele: Eine Erbse ist entweder grün oder nicht grün, entweder runzelig oder nicht.
Kontinuierlich variierende Merkmale haben hingegen (theoretisch) unendlich viele verschiedene Auspraegungen, von "ganz hellgrün" über "mittelhellgruen" und "mittelgiftgrün" bis "tiefdunkelgrün". Oder alles von "ein paar wenige Runzeln" bis "komplett runzelig".
Da wird es heikel mit den einfachen Mendelschen Regeln, denn man müsste ja unendlich viele einzelne Merkmale postulieren.

PaGe · Moderator Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover

Der Grundgedanke von Einsteinline ist richtig, aber fachlich falsch dargestellt.
Es gibt bei Mendel nur dominante oder rezessive Allele und nicht Merkmale. Die Erbsenfarbe ist ein Merkmal. Die Schwierigkeit ist eher darin zu suchen, dass es nicht nur 2 Allele für ein Gen gibt, sondern mehr, sodass Mendel an seine Grenzen geführt wird. Des Weiteren gibt es ja auch polygene Erbgänge, die ebenfalls nur sehr umständlich mit Mendel erklärt werden kann (Seine Regeln gelten nicht mehr, die Theorie dahinter ist aber weiterhin richtig).
Zusätzlich gibt es noch die Modifikation, die zwar nicht erblich ist, aber durchaus einen Phänotyp in die eine oder andere Richtung verändern kann.