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baubeere
Anmeldungsdatum: 06.03.2012 Beiträge: 38
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Verfasst am: 27. Mai 2013 14:48 Titel: Kosten Nutzen Bilanz von Phänotypischen merkmalen |
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Hallo,
ich habe das Problem, dass ich die Kosten Nutzen Bilanz von Phänotypischen merkmalen nicht erklären kann. Denke aber zu wissen, was damit gemeint ist.
Es geht darum, dass das äußere Erschinungsbild eines Lebewesen nicht mehr kosten sollte (z.B. Energie) als es Ihm nutzt.
Z.B. die Girafe die seuhr Groß ist und deren hals bestimmt ne Menge energie raubt, andererseits benötigt sie diesen hals um an Energie zu bekommen. Also wäre es eine ausgeglichene Bilanz?
Oder eine Schildkröte. Ihc kann mir vorstellen, dass der Panzer recht schwer ist und deswegen einiges an energie kostet. der Panzer schätzt sie aber vor Fressfeinden.
Kann man sagen, dass die Kosten entweder gleich oder niedriger des Nutzens sein sollte. Ansonsten herrscht durch den Nachteil ein Selektionsdruck auf das Lebwesen, was die Überlebungschancen stark verringert? Bzw. das ein Lebwesen oder eine Art, Rasse etc. das mehr Kosten als Nutzen eines Phänotypischen merkmals hat eine geringere Überlebungschance hat?
Gruß |
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Daniel35
Anmeldungsdatum: 10.09.2012 Beiträge: 511
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Verfasst am: 27. Mai 2013 23:34 Titel: |
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Nein, das kann man direkt so nicht immer sagen.
Der Giraffenhals erzeugt große Kosten, die an sich nicht gerechtfertigt wären, denn Giraffen fressen in der Regel gar nicht mit hochgestreckten Hals.
Außer der natürlichen Selektion gibt es nämlich noch die sexuelle Selektion. Und da geht es oft darum, zu beweisen, dass man sich bestimmte Übertreibungen leisten kann. |
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Hedera
Anmeldungsdatum: 08.03.2011 Beiträge: 657
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Verfasst am: 28. Mai 2013 01:13 Titel: |
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Pflanzen sind hier ein sehr schönes Beispiel:
Eine Pflanze die ausreichend viel Wasser hat wächst sehr gut (zB. Sprossachsenwachstum, Anzahl der Blätter).
Eine Pflanze die hingegen zu wenig Wasser hat, wächst anders (nicht schlechter!), denn sie investiert ihre Energie in Wurzelwachstum, weshalb der oberirdische Teil scheinbar "schlechter" wächst.
An Pflanzen kann man das sehr gut sehen, weil sie nicht einfach so abwandern können. Wenn ein Tier schlechte Bedingungen hat, dann sucht es sich in der Regel eher ein Habitat mit besseren Bedingungen. Unter Versuchsbedingungen kannst du das natürlich verhindern, und dann reagieren die Tiere im Prinzip wie die Pflanzen, denn sie stoppen dann zB. die Reproduktion, die enorme Kosten verursacht und investieren diese ins eigene Überleben, wobei man auch hier sagen muss, dass es viele verschiedene Strategien gibt.
Pflanzen hingegen sind halt an ihren Standort gebunden und daher sieht man diese Energieaufteilung sehr schön.
Ein großes Problem bei solchen Kosten-Nutzen Geschichten und Phänotyp ist meistens die Tatsache, dass ein Phänotyp mehr als nur das Produkt der Gene ist. Leider wird das sehr oft (zu oft) vergessen. Kein Individuum reagiert exakt nach "seinen Genen" (nennen wir es mal intrinsischer Determinismus; der Pänotyp ist nicht von Beginn an genetisch exakt geplant). Natürlich stecken die Gene den Rahmen ab, aber der ist so großzügig, dass es sinnlos ist diese anzuführen. Organismen stehen in stetiger Wechselwirkung mit ihrer Umwelt und so kann eine Maispflanze an Standort A deutlich längere Wurzel ausbilden als eine genetisch identische an Standort B, welche dafür schneller wächst (im Sinne von Blätter ausbilden usw.).
Und wie Daniel schon sagte:
Es gibt auch die sexuelle Selektion.
Aber selbst das muss nichts heißen, denn wenn ein Merkmal zB. keinen Nachteil bringt, jedoch auch keinen Vorteil, also neutral ist, so selektiert sich das nicht sofort aus der Population raus und das kann so eine Kosten-Nutzen-Bilanz total nichtig machen. |
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baubeere
Anmeldungsdatum: 06.03.2012 Beiträge: 38
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Verfasst am: 28. Mai 2013 12:58 Titel: |
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hey ihr beiden,
ich danke euch für dei Antwort! besonder das beispiel der pflanzen war sehr aufschlussreich.
Gruß |
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