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Gentechnik Sinvoll?
 
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Biouwe



Anmeldungsdatum: 06.06.2016
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 06. Jun 2016 01:14    Titel: Gentechnik Sinvoll? Antworten mit Zitat

Ist eurer Meinung nach Gentechnik Sinvoll? Wird es zu sehr Ausgenuzt. Müssen wir uns sorgen in der Zukunft deswegen machen, was ist eure Meinung dazu? Freue mich über Kommentare von euch!
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 06. Jun 2016 01:27    Titel: Antworten mit Zitat

Gentechnik ist kurz gefasst die einzige Möglichkeit die Menschheit langfristig zu ernähren.
Wir haben zwei Möglichkeiten: Ertragssteigerung durch Gentechnik oder Minimierung der Weltbevölkerung.
Klingt hart, ist aber absolut realistisch formuliert und somit pure Absicht.

Es gibt nur ein Problem, was die Gentechnik betrifft: Das Patentrecht!
Daher ist die gesamte Pronblematik mit "Gentechnik" eigentlich ein Wirtschaftsproblem (Patentrecht). Biologisch betrachtet ist Gentechnik nichts anderes als gerichtete Evolution. Jedoch führen wirtschaftliche Interessen zu falschen Entscheidungen, weil man damit eben Geldverdienen kann/will. Das und nur das ist das Problem.
Sinnvoll eingesetzte Gentechnik ist der Schlüssel zur dritten grünen Revolution, die wir durch aus bitter nötig haben.
jörg



Anmeldungsdatum: 12.12.2010
Beiträge: 2107
Wohnort: Bückeburg

BeitragVerfasst am: 06. Jun 2016 23:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hedera hat Folgendes geschrieben:
Gentechnik ist kurz gefasst die einzige Möglichkeit die Menschheit langfristig zu ernähren.


Das ist eine weit verbreitete Meinung, wenn ich mir allerdings die Rechnungen dazu anschaue, hege ich Mißtrauen dieser Argumentation gegenüber.....
Es existieren durchaus auch Rechnungen, die ohne Ertragssteigerung, allein durch eine Umverteilung der vorhandenen Lebensmittelressourcen die Ernährung eines Vielfachen der aktuellen Weltbevölkerung vorraussagen. Ob das allerdings wünschenswert wäre, die Bevölkerung zu vervielfachen, steht auf einem anderen Blatt.....
Die Menschen, die jetzt Hunger hätten, hätten es auch trotz Ertragssteigerungen weiterhin und in den Ländern, in denen man sich das leisten könnte würden die Lebensmittelberge weiter wachsen (...vielleicht baden wir dann ja alle irgendwann in Milch wie die Bauern jetzt gerade, weil das Wasser nicht mehr taugt....) und den Spekulanten ermöglichen, die Börsenpreise weiter zu drücken. Gerade aktuell sehen wir ja, wohin uns die ewige Ertragssteigerung geführt hat: In eine Überproduktionsgesellschaft, die Unmengen von Lebensmitteln wegwirft und in der der Bauer mit z.B. den Milchpreisen, die er erhält, nicht einmal die Produktionskosten decken kann. Haben dadurch irgendwo hungernde Säuglinge und Kleinkinder mehr Milch? Nein.
Erst wenn sich nach einer entsprechenden Verteilung der vorhandenen Ressourcen noch immer Probleme abzeichnen, wird zu klären sein, ob das die einzige oder überhaupt eine attraktive Möglichkeit ist oder nicht. Bis dahin ist jedes Argument in dieser Richtung eine haltlose Spekulation.


Hedera hat Folgendes geschrieben:
Es gibt nur ein Problem, was die Gentechnik betrifft: Das Patentrecht!


Das ist auch nicht nur dieses eine Problem. Selbst wenn das Patentrecht aufgehoben würde, wäre nicht jeder in der Lage, die gewünschte Ertragssteigerung oder Schädlingsresistenz oder was auch immer gentechnisch zu erzeugen. Zudem sind viele dieser Pflanzen samenlose, nicht fortpflanzungsfähige Organismen, das bedeutet also, dass die Bauern sich ihre Nutzpflanzen nicht selber generieren können und jede Saison aufs neue Saatgut einkaufen müssen. Das erzeugt Abhängigkeiten. Diese Abhängigkeiten eben führen über die damit vergesellschaftete Verschuldung dazu, dass dich die Bauern, die diese Erzeugnisse einkaufen, sich nicht mehr viel nebenher leisten können, also am sonstigen Konsummarkt wenig bis gar nicht teilhaben können. Wer kein Geld hat, dem gibt man keine Lebensmittel. Das allergrößte Probelm sehe ich in den Spekulationen. Die aktuell zugespitzten, seit fast 20 Jahren geführten Debatten im Zusammenhang mit der bereits erfolgten Ertragssteigerung geben wenig Anlass zu glauben, dass sich mit weiterer Ertragssteigerung irgendein Problem lösen lässt.
Die Argumente sind älter als die Debatte über Gentechnologie, sie tauchen in diesem Zusammenhang nur in anderem Gewand wieder auf. Das argument zur Bekämpfung des Hungers spielt dabei auf perfide Weise mit dem schlechten Gewissen der Menschen, impliziert es doch, dass jemandem das egal ist, wenn dieser die Gentechnik kritisch sieht oder ablehnt.



"Grüne Revolution" erscheint mir daher ein starker propangistischer Begriff zu sein, was damit aber gemeint sein soll, kann ich allerdings nicht greifen....

_________________
RNA?- just another nucleic acid?
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 07. Jun 2016 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zugegeben, es war sehr provokant geschrieben. Augenrollen

Du hast natürlich recht, dass alles Bemühungen sinnlos sind, wenn die Nahrungsmittel nicht da ankommen, wo sie gebraucht werden.
Das ist aber ein wirtschaftliches Problem und weniger ein biologisches.

Wir können die Ertragssteigerung auch noch konkretisieren:
Wo herrscht hunger? Dort wo entweder kein Geld ist oder wo die Betingungen für Nutzpflanzen extrem schlecht sind und sie daher dort nicht wachsen können (oft ist es eine Kombination aus beidem).
Genau hier liegt der Schlüssel der Gentechnik, nämlich in der Entwicklung stresstoleranter Pflanzen, damit ein Anbau in entsprechenden Gebieten möglich ist.
Das größte Hindernis hierfür ist die Profitidee des Kapitalismus, wie es eben immer der Fall ist. Wenn kein Profit in Aussicht steht, dann wird auch nicht geforscht (ist bei Medikamenten ja auch nicht anders).
Die Abhängigkeit von Bauern, das Saatgut zu kaufen, ist zum einen garnicht so oft gegeben bzw. es muss nicht gegeben sein. Hybride sind häufig ertragsreich. Das ginge aber auch ohne Hybride. Es forscht nur keiner dran, weil man mit Hybridsaatgut eben mehr Geld verdienen kann.

Das Patentrecht verbietet häufig ein "Wiederverwendeung" des Saatgutes der Tochtergeneration. Das erhöt die Abhängigkeit unnötig. Weiter führt das Patentrecht dazu, dass solches Saatgut unheimlich teuer ist.

Aus diesem Grund sollte Gentechnik in meinen Augen grundsätzlich unter staatlicher Kontrolle und vorallem gemeinnützlig sein.

Die grüne Revolution ist übrigens ein sehr fassbarer Begriff. Diese beschreibt die Entwicklung und optimierung der Landwirtschaft (siehe Wikipedia). Mit den Methoden von damals sind wir jedoch langsam am Ende... Daher eine "zweite grüne Revolution".

Ob wir tatsächlich ein Hungerproblem haben oder es nur ein Umverteilungsproblem ist, da muss ich dir zustimmen. Das sollte man durchaus in Frage stellen.
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 07. Jun 2016 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Gentechnik umfasst ja nicht nur Pflanzen. Ohne Gentechnik wäre es zum Beispiel schwer genügend Insulin herzustellen oder monoklonale Antikörper herzustellen, die z.B. für die Therape von Tumoren und Autoimmunkrankheiten wichtig sind. Auch macht die Gentechnik die Gentherapie erst möglich.

Lg,

Firelion

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It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett
Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 07. Jun 2016 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Davon mal ganz abgesehen Grins
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 07. Jun 2016 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Bei der grünen Gentechnologie sehe ich noch das Problem mit dem Einsatz von Herbiziden. Wenn die Pflanzen so verändert werden, dass sie gegen Herbizide resistent werden, werden auch mehr Herbizide verwendet werden. Der Einsatz von den Herbiziden kann dann dazu führen, dass Landwirte die keine Herbizide einsetzen wollen bzw es sich nicht leisten können Probleme bekommen, wenn die Herbizide sich auch in der Umwelt verteilen. Zuätzlich könnten diese Herbizide gesundheitsschädlich für Menschen sein (mutagen, carninogen, reproduktionstoxisch, fibrotisch, immuntoxisch...). Ich sehe weniger die Gefahr bei gentechnisch veränderte Pflanzen in den eingebrachten Geben selbst als in dem eventeuell folgenden Einsatz von mehr Herbiziden.
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Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 07. Jun 2016 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Das sollte eigentlich auch nicht der Ansatz der Gentechnik sein, leider ist es aber aktuell der Fall. Daher teile ich deine Bedenken, muss aber eben betonen, dass es in meinen Augen auch einfach der falsche Ansatz ist.
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 07. Jun 2016 15:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ja, wenn man sie nur nutzen würde um Resistenzen gegenüber Pathogenen oder einen höheren Ertrag zu erhalten, wäre es ja ähnlich wie traditionelle Zucht.
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Hedera



Anmeldungsdatum: 08.03.2011
Beiträge: 657

BeitragVerfasst am: 07. Jun 2016 15:37    Titel: Antworten mit Zitat

Korrekt, aber eben viel Zielgerichteter und somit effizienter Zwinkern
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