Gast4 Gast
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Verfasst am: 08. Jan 2006 21:48 Titel: |
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"Dominant" und "Rezessiv" sind historische Ausdrücke, die etwas in die Irre führen. In Wirklichkeit "dominiert" da kein Gen.
Am einfachsten lässt sich das mit den Blutgruppen erklären:
die Blutgruppen eigenschaften A und B werden durch verschieden Zuckermoleküle hervorgerufen, die an die Oberfläche der Erys angeheftet sind. Dies machen die beiden Enzyme A' und B'.
Auf einem Chromosom kann nun die Information A', B' oder kein funktionsfähiges Enzym ("0") stehen. Da jeder dieses Chromosom doppelt besitzt, hat er zwei Informationen:
Hat er also A' und 0, kann er den Zucker A anheften, kann er die Enzyme A' und B' bilden, hängen also beide Sorten Zucker an den Erys, hat er zweimal die o gezogen, kommt kein Zucker dahin.
A und B verhalten sich zueinander intermediär, zu o dagegen dominant. Mit "Dominieren" und "Unterdrücken" hat das jedoch nix zu tun. Die meisten (alle?) Stoffwechselkrankheiten sind natürlich also rezessiv, da ich die Information für ein Enzym nur einmal brauche. Dominante Erkrankungen werden eher durch defekte Strukturgene hervorgerufen, die aktiv den Weg in die falsche Richtung steuern.
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