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Mermaid
Anmeldungsdatum: 10.01.2007 Beiträge: 22
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Verfasst am: 11. März 2007 12:37 Titel: Herstellung von Humaninsulin mittels Plasmiden |
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Hallo allerseits,
Habe eine Frage zur Herstellung von Humaninsulin. Generell habe ich den Vorgang verstanden, meinem Lehrer auch eine Hausaufgabe dazu abgegeben und genau darin liegt auch das Problem. Darin habe ich nämlich geschrieben, dass das rekombinierte Plasmid mittels Tranformation in eine Bakterienzelle eingebracht wird und dieses es dann per Konjugation an weitere Bakterienzellen in der Bakterienkultur weitergibt. So hatte ich das nämlich verstanden. Mein Lehrer hat das nicht als falsch angestrichen, sondern unter den gesamten Text nur geschrieben, es sei richtig.
Nun habe ich aber gehört, dass man Konjugation bei diesem Vorgang gar nicht nutzt, aus Sicherheitsgründen. Daher würde man Plasmide verwenden, die nicht konjugieren können (Sicherheitsvektoren).
Stattdessen werden alle rekombinierten Plasmide nur mittels Transformation in die Bakterienzellen einer Bakterienkultur gebracht, also alle haben die Möglichkeit die Plasmide durch Transformation aufzunehmen und nicht nur ein Bakterium welches es dann mittels Konjugation weitergibt.
Stimmt das? Oder ist das mit der Konjugation auch richtig? Denn mein Lehrer hat nichts angestrichen.
Dann noch eine Frage: Man muss das Insulingen ja hinter den Promotor im Plasmid einbauen. Ergibt sich aus den Schnittstellen der Restriktionsenzyme immer, dass die Einbaustelle hinter dem Promotor liegt?
Und müsste hinter dem Promotor nicht eigentlich noch ein Lactosegen liegen, welches dann durch Lactose aktiviert wird, sodass das Insulingen ebenfalls abgelesen wird? Oder kann man das Insulingen auch einfach direkt hinter den Promotor, und ohne Lactosegen davor einbauen?
Danke,
Mermaid |
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Karon Organisator
Anmeldungsdatum: 06.11.2004 Beiträge: 2344 Wohnort: Hessen
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Verfasst am: 11. März 2007 14:13 Titel: Re: Herstellung von Humaninsulin mittels Plasmiden |
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Mermaid hat Folgendes geschrieben: |
Stattdessen werden alle rekombinierten Plasmide nur mittels Transformation in die Bakterienzellen einer Bakterienkultur gebracht, also alle haben die Möglichkeit die Plasmide durch Transformation aufzunehmen und nicht nur ein Bakterium welches es dann mittels Konjugation weitergibt. |
Ja, genau so.
Die Weitergabe des Plasmids per Konjugation wäre tatsächlich viel zu unsicher. Statt dessen nimmt man lieber in Kauf, dass bei der Transformation evtl. nicht alle Bakterien das gewünschte Plasmid aufnehmen und selektioniert dann die erfolgreich transformierten Bakterien heraus (über Antibiotikaresistenzen z.B.).
Zitat: | Dann noch eine Frage: Man muss das Insulingen ja hinter den Promotor im Plasmid einbauen. Ergibt sich aus den Schnittstellen der Restriktionsenzyme immer, dass die Einbaustelle hinter dem Promotor liegt? |
Sorry, ich glaube hier stehe ich gerade auf dem Schlauch. Worauf möchtest du genau hinaus?
Zitat: | Und müsste hinter dem Promotor nicht eigentlich noch ein Lactosegen liegen, welches dann durch Lactose aktiviert wird, sodass das Insulingen ebenfalls abgelesen wird? Oder kann man das Insulingen auch einfach direkt hinter den Promotor, und ohne Lactosegen davor einbauen? |
Es reicht völlig, wenn man ausschließlich den lac-Promotor vor dem gewünschten Gen liegen hat. Er soll ja nur dazu da sein, damit man das eingebaute Gen aktivieren kann. Das "Lactose-Gen" braucht man dazu nicht noch zusätzlich hinter dem Promotor zu haben. Der Promotor arbeitet auch ohne sein zugehöriges Gen. _________________ Wie poste ich falsch?
Nachdem ich Google, die FAQs & die Boardsuche erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich 2-5 neue Themen in den falschen Unterforen mit kreativem Titel & undeutlichem Text, unter denen sich jeder etwas anderes vorstellen kann. |
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Mermaid
Anmeldungsdatum: 10.01.2007 Beiträge: 22
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Verfasst am: 11. März 2007 14:25 Titel: |
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Hallo Karon,
ersteinmal vielen Dank für deine Antwort. Da ist es wirklich komisch, dass mein Lehrer mir nichts angestrichen hat. Am besten frage ich ihn mal, wieso
Zitat: | Zitat:
Dann noch eine Frage: Man muss das Insulingen ja hinter den Promotor im Plasmid einbauen. Ergibt sich aus den Schnittstellen der Restriktionsenzyme immer, dass die Einbaustelle hinter dem Promotor liegt?
Sorry, ich glaube hier stehe ich gerade auf dem Schlauch. Worauf möchtest du genau hinaus?
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Was ich damit meine: Liegen die Schnittstellen für die Restriktionsenzyme im Plasmid immer so, dass die Einbaustelle für das Insulingen dann direkt hinter dem Promotor ist?
Und noch eine zusätzliche Frage: In diesem Fall kann ich ja nicht der normale Insulingen verwenden, sondern muss ja dessen m-RNA in cDNA umschreiben. Mache ich das bei jeder Genklonierung? Oder nur dann, wenn menschliche DNA in Bakterien übertragen wird? Ansonsten wäre es ja nicht nötig, oder?
Danke und Gruss,
Mermaid |
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Karon Organisator
Anmeldungsdatum: 06.11.2004 Beiträge: 2344 Wohnort: Hessen
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Verfasst am: 11. März 2007 18:06 Titel: |
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Mermaid hat Folgendes geschrieben: | Was ich damit meine: Liegen die Schnittstellen für die Restriktionsenzyme im Plasmid immer so, dass die Einbaustelle für das Insulingen dann direkt hinter dem Promotor ist? |
Nein, nicht unbedingt. Der Promotor kann meist auch "aus der Entfernung" wirken. Macht er ja bei der "natürlichen" DNA der Zelle auch manchmal.
Ein Beispielbild von einem Plasmid mit Promotor & Restriktionsschnittstellen findest du hier
Zitat: | Und noch eine zusätzliche Frage: In diesem Fall kann ich ja nicht der normale Insulingen verwenden, sondern muss ja dessen m-RNA in cDNA umschreiben. Mache ich das bei jeder Genklonierung? Oder nur dann, wenn menschliche DNA in Bakterien übertragen wird? Ansonsten wäre es ja nicht nötig, oder? |
Genau. Du brauchst das Umschreiben in cDNA immer nur dann, wenn du sonst Probleme mit Introns bekommen würdest. Das fällt bei bakteriellen Genen natürlich weg. _________________ Wie poste ich falsch?
Nachdem ich Google, die FAQs & die Boardsuche erfolgreich ignoriert habe, erstelle ich 2-5 neue Themen in den falschen Unterforen mit kreativem Titel & undeutlichem Text, unter denen sich jeder etwas anderes vorstellen kann. |
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Mermaid
Anmeldungsdatum: 10.01.2007 Beiträge: 22
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Verfasst am: 11. März 2007 19:08 Titel: |
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Gut, vielen Dank!
Gruss,
Mermaid |
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