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pichi Gast
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Verfasst am: 02. Jun 2013 12:41 Titel: Herstellung monoklonaler Antikörper |
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Meine Frage:
Ich beschäftige mich im Rahmen meiner GFS mit dem Thema Gentechnik. Eines meiner Themen ist die Herstellung monoklonaler Anitkörper für die Krebstherapie.
Den Vorgang von der Fusion der Lymphozyten der Maus und den Tumorzellen bis zur Isolierung der monoklonalen Antikörpe habe ich verstanden. Nur stellt sich mir die Frage, wie das mit der Immunisierung der Maus vor sich geht. Ist es egal was ihr "verabreicht" wird und was für Antikörper sie dann produziert? bzw. geht es nur darum, dass es Lymphozyten gibt, die irgendwelche Antikörper produzieren?
Und die Tumorzellen, die stammen nicht von der Maus, richtig? Sondern beispielsweise vom Brustkrebs irgendeines Patienten, weil man gegen diese Tumorzellen monoklonale Antikörper produzieren möchte?!
Über hilfreiche Antworten wäre ich sehr dankbar
Meine Ideen:
sind oben integriert |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 02. Jun 2013 13:03 Titel: |
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Hi,
die Maus muss mit dem Antigen immunisiert werden, gegen dass du Antikörper möchtest. Monoklonale Antikörper binden nur ein einziges Antigen.
Wilst du zum Beispiel ein Antikörper gegen Her 2/ Neu haben spritzt du dem Tier gereinigtes Her2/ neu. Dann bekommst du B- Lymphozyten die Antikörper gegen Her2/ neu produzieren.
Die Tumorzellen haben nichts mit dem monolklonalen Antikörper zu tun. Sie dienen lediglich der " Immortalisierung" der B- Lymphozyten damit man länger Antikörper ernten kann.
Hierfür nimmt man eine bestimmte Tumorzelllinie die ein bestimmtes Enzym nicht produzieren kann.
Die nicht fusionierten B- Lymphozyten sterben irgendwann und die nicht fusionierten Tumorzellen sterben in dem Selektivmedium, da sie das Enzym aus den Plasmazellen brauchen.
Die fusionieten Zellen haben aber das Enzym und den Antikörper der B- Lymphozyten und die " Unsterblichkeit" der Tumorzelle und überleben.
Also:
Das Antigen mit dem die Maus immunisiert wird, bestimmt den Antikörper den man bekommt. Die Tumorzelllinie woird für alle Arten von monoklonalen Antikörper vewendet.
LG Firelion _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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pichi Gast
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Verfasst am: 02. Jun 2013 13:09 Titel: |
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Bedeutet das also, dass man die Maus am Tumor erkranken lassen muss?
Vielen dank! |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 02. Jun 2013 13:24 Titel: |
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Nein, bedeutet es nicht.
Also um bei den Brustkrebsbeispiel zu bleiben:
Manche Mammacarcinome überexprimieren einen Rezeptor namens Her2 / Neu. Dieser ist daher ein interessanter Angriffspunkt um das Wachstum dieser Tumore zu hemmen.
Jetzt kann man Her2/ Neu herstellen.Dieses Her2/ Neu kann man dann Tieren zum Beispiel Mäusen spritzen. Die B- Lymphozyten der Mäuse erkennen dann Her2/ Neu als fremd und passende B- Lymphozyten beginnen sich zu vermehren und ihren Antikörper zu verbessern. Nach einiger Zeit hast du dann B- Zellen mit guten antikörpern gegen Her2/Neu.
Wenn es soweit ist entnimmt man der Maus die Milz und isoliert die B- Zellen. Dann guckt man in vitro welche B- Zellen Antikörper gegen Her2/Neu produzieren und welcher Antikörper am besten passt. Diese Zellen wählt man dann aus um sie in vitro mit den Tumorzellen zu fusionieren. Diese Hybrisomzellen werden dann auf einem Selektivmedium vermehrt und produzieren den Antikörper. Und den kann man dann wiederum aus dem Medium isolieren und als Medikament gegen Her2/Neu + Brusttumoren verwenden.
Die Maus braucht man nur um die B- Zellen zu geweinnen, da dies imn vitro nicht geht. Sobald man die B- Zellen hat, geschieht alles weitere in vitro benötigt also kein Tier mehr. Die Tiere haben keinen Kontakt zu den Tumorzellen.
Die Tiere bekommen auch durch die Immunisisierung mit Her2/ Neu keinen Tumor. _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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pichi Gast
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Verfasst am: 02. Jun 2013 13:37 Titel: |
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Ah! Man verabreicht ihnen also ein Protein, das sich auf der Oberfläche der entsprechenden Tumorzellen befindet, sodass sie Antikörper bilden, die dann später an exakt diese binden können.
Vielen dank für die schnelle Antwort! |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 02. Jun 2013 13:56 Titel: |
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Genau. _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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