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Radischen
Anmeldungsdatum: 01.11.2006 Beiträge: 7
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Verfasst am: 21. März 2008 12:47 Titel: verschiedene Fragen |
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Ist das Startcodon IMMER dasselbe?
Warum ist Spleißen ein Faktor für die Vielfalt der Gene?
Sind in jeder Zelle die selben Chromosomen, also überall genau gleich?
Was ist der Unterschied zwischen Carrier und Tunnel?
Warum muss Glucose phosporyliert werden um weiter zu reagieren?
Was ist ein Fließgleichgewicht?
Das wars erst mal
Ich weiß bisschen unverschämt, aber würde mich auch über die Beantwortung einer einzelnen Frage sehr sehr freuen
Danke im Voraus,
Radischen
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matjes
Anmeldungsdatum: 20.12.2007 Beiträge: 82
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Verfasst am: 21. März 2008 14:22 Titel: |
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Guten Tag,
Zitat: | Ist das Startcodon IMMER dasselbe? |
Ja und es codiert immer bei Eukaryoten für Met und bei Prokaryoten für fMet.
Zitat: | Was ist der Unterschied zwischen Carrier und Tunnel? |
Carrier transportiert aktiv, Tunnel ist glaub nur ein passiver Durchgang.
Zitat: | Warum muss Glucose phosporyliert werden um weiter zu reagieren? |
Da das Glucosemolekül ansonsten energetisch zu stabil ist.
Das sind schonma 3
Bei dem rest bin ich mir nicht sicher bzw. zur Definition von Fließgleichgewicht müsste es doch was im Internet geben oder?
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Tjamke
Anmeldungsdatum: 17.09.2006 Beiträge: 201
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Radischen
Anmeldungsdatum: 01.11.2006 Beiträge: 7
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Verfasst am: 21. März 2008 15:25 Titel: |
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Danke für die Hilfe!!
Ich glaube aber zu wissen, dass Carrier auch passiv transportieren können, deshalb ist mir der Unterschied zu einem Tunnel nicht klar...
Und beim Fließgleichgewicht finde ich nur abstrakte Definitionen, verstehe nicht um was es tatsächlich geht...
Das Glucosemoleküle muss also um zu Stärke aufgebaut (abgebaut??) zu werden endergonisch mit einer Phosporylierung energetisch auf ein höheres Niveau gebracht werden, ja? Und dann?
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Tjamke
Anmeldungsdatum: 17.09.2006 Beiträge: 201
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Verfasst am: 21. März 2008 17:14 Titel: |
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Radischen hat Folgendes geschrieben: |
Ich glaube aber zu wissen, dass Carrier auch passiv transportieren können, deshalb ist mir der Unterschied zu einem Tunnel nicht klar...
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Geh mal auf die Seite: http://www.biokurs.de/skripten/bs11.htm
Und da unter Punkt 1.4 genauer ab 1.4.2
Vielleicht hilft das.
lg tjamke
Edit: In der Membran gibt es periphere und Tunnelproteine. Die oeripheren Proteine sind zB auch Enzyme. Die Tunnelproteine sind für den Transport da. Zu den Tunnelproteinen gehören unter anderem auch die Carrier-Proteine.
So hab ich es zumindest verstanden.
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Radischen
Anmeldungsdatum: 01.11.2006 Beiträge: 7
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Verfasst am: 21. März 2008 17:26 Titel: |
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Danke habs verstanden
Bleibt nur noch Fließgleichgewicht, Glukose und Spleißen...
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 21. März 2008 18:05 Titel: |
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Carrier vs. Tunnel:
Um es hier noch einmal klar zu schreiben. Beide bewerkstelligen passive Transportvorgänge. Einmal ist es ein Kanal, der in beide Richtungen passierbar ist, beim Carrier geht es nur in eine Richtung und es besteht nie eine "offene" VErbindung zwischen innen und außen.
Glukose:
Mit Phosphatgruppe ist sie reaktiver. Es ist aber viel wichtiger für die Diffusion. Weshalb?
Spleißen:
Du kannst mit einem Gen durch alternatives Spleißen mehrere unterschiedliche Proteine herstellen. -> unterschiedliche Wirkung
Mir fällt gerade nicht das Standardbeispiel ein. Im Darm (?) sieht das Genprodukt zumindest anderes aus, als im restlichen Körper.
Fließgleichgewicht:
Ist eine Sache aus der Chemie. Eine Reaktion läuft immer weiter in eine Richtung. Jedoch gibt es auch eine Rückreaktion, die aus den Produkten wieder die Ausgangsstufe herstellt. Wenn beide Reaktionen gleichschnell ablaufen, ändert sich am Verhältnis von Produkten zu den Edukten nichts mehr, jedoch werden beide kontinuierlich auf- bzw. abgebaut.
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Tjamke
Anmeldungsdatum: 17.09.2006 Beiträge: 201
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 21. März 2008 20:24 Titel: |
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Die Abbildung zeigt ja den Unterschied zwischen einem Kanal und einem Carrier. Aqua-Porine sind z.B. Tunnel, die in beide Richtungen passiert werden können. Die Carrier sind mE noch nicht vollständig verstanden. Der vorhergesagte Mechanismus beschreibt eigentlich eine Einbahnstraße. Ich hatte da auch meine Probleme und habe schon einen Thread dazu eröffnet.
Sobald ein Carrier aktiv gegen einen Konzentrationsgradienten arbeitet, wird er als Pumpe bezeichnet.
Nun zum Text:
Zitat: | "Ein Problem taucht für Stoffe auf, die zu groß sind oder eine starke Ladung haben bzw. polar sind. Für diese Stoffe gibt es Poren, die durch Membranproteine gebildet werden, die den Durchtritt regeln.[..]Wenn Moleküle, die aufgrund ihrer Ladung nicht durch die Membran kämen von speziellen Tunnelproteinen durch die Membran geschleust werden, wobei das Tunnelprotein eine Konformationsänderung eingeht (siehe Abb. 3 rechts) nennt man das erleichterte Diffusion, das Tunnelprotein ist ein Carrier. " |
mE ist der Begriff Tunnelprotein hier falsch bzw. missverständlich. Soll wahrscheinlich Transportprotein bedeuten. Unter Tunnel stellt man sich ja eher den abgebildeteten Kanal vor. Autos werden ja auch nicht gebunden und verändern den Tunnel, wenn sie auf die andere Seite wollen.
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Bert
Anmeldungsdatum: 26.09.2007 Beiträge: 82 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 22. März 2008 00:00 Titel: Startcodon |
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matjes hat Folgendes geschrieben: | Guten Tag,
Zitat: | Ist das Startcodon IMMER dasselbe? |
Ja und es codiert immer bei Eukaryoten für Met und bei Prokaryoten für fMet.
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Nein, es gibt neben dem lehrbuchbekannten ATG auch das GTG als Startcodon.
_________________ Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht. [Albert Einstein] |
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matjes
Anmeldungsdatum: 20.12.2007 Beiträge: 82
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Verfasst am: 22. März 2008 10:01 Titel: |
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Zitat: | Nein, es gibt neben dem lehrbuchbekannten ATG auch das GTG als Startcodon. |
Schweinerei!
Codiert das denn auch für Methionin?
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Tjamke
Anmeldungsdatum: 17.09.2006 Beiträge: 201
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Verfasst am: 22. März 2008 10:14 Titel: |
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Hmm...ich habe es halt so verstanden, dass das ein Tunnelprotein durch die ganze Membran geht (im Gegensatz zu den peripheren Proteinen). Ich hab da eigentlich weniger dran gedacht, dass es einen Kanal o.ä. bildet.
Aber gut so kann mans natürlich auch verstehen.
Zitat: | Sobald ein Carrier aktiv gegen einen Konzentrationsgradienten arbeitet, wird er als Pumpe bezeichnet. |
Und wenn er nicht gegen das Konzentrationsgefälle arbeitet, ist er dann noch ein Tunnelprotein?
lg tjamke
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chefin Organisator
Anmeldungsdatum: 28.04.2004 Beiträge: 1549 Wohnort: Oberhausen
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Verfasst am: 22. März 2008 12:01 Titel: |
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Nein nur AUG codiert Methionin, GUG codiert Valin. Aber ich meine, GUG als Startcodon kommt nur bei Prokaryoten vor.
_________________ Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos |
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chefin Organisator
Anmeldungsdatum: 28.04.2004 Beiträge: 1549 Wohnort: Oberhausen
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Verfasst am: 22. März 2008 12:06 Titel: |
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Tjamke hat Folgendes geschrieben: | Hmm...ich habe es halt so verstanden, dass das ein Tunnelprotein durch die ganze Membran geht (im Gegensatz zu den peripheren Proteinen). Ich hab da eigentlich weniger dran gedacht, dass es einen Kanal o.ä. bildet.
Aber gut so kann mans natürlich auch verstehen.
Zitat: | Sobald ein Carrier aktiv gegen einen Konzentrationsgradienten arbeitet, wird er als Pumpe bezeichnet. |
Und wenn er nicht gegen das Konzentrationsgefälle arbeitet, ist er dann noch ein Tunnelprotein?
lg tjamke |
Nein Tunnelproteine bleiben Tunnelproteine und carrier eben carrier. Aber wenn er als Pumpe bezeichnet wird, dann weist das auf den ATP-Verbrauch hin, die ist energieabhängig. Wenn es mit dem Konzentrationsgefälle geht, dann wird keine Energie benötigt.
_________________ Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos |
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Tjamke
Anmeldungsdatum: 17.09.2006 Beiträge: 201
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Verfasst am: 22. März 2008 13:48 Titel: |
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Ok vielen Dank, ich habs jetzt verstanden.
Die Webseite ist aber dann auch ziemlich missversändlich, oder?
lg tjamke
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Bert
Anmeldungsdatum: 26.09.2007 Beiträge: 82 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 22. März 2008 15:04 Titel: |
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matjes hat Folgendes geschrieben: | Zitat: | Nein, es gibt neben dem lehrbuchbekannten ATG auch das GTG als Startcodon. |
Schweinerei!
Codiert das denn auch für Methionin? |
GTG kodiert zwar Valin, aber wenn das GTG als Startcodon funktioniert (also GTG ist das erste Codon im ORF), so wird dieses von der tRNA N-formyl-Met erkannt; am Anfang des Peptids steht dann fMet (und nicht Valin!).
_________________ Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht. [Albert Einstein] |
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matjes
Anmeldungsdatum: 20.12.2007 Beiträge: 82
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Verfasst am: 22. März 2008 16:20 Titel: |
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Ah, gut
man Dankt
Edit:
bzw. wieso wird das in Lehrbüchern nicht wirklich erwähnt?
Ist das so selten oder kommt das nur bei ganz bestimmten Organismen vor...?
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Bert
Anmeldungsdatum: 26.09.2007 Beiträge: 82 Wohnort: Niedersachsen
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Verfasst am: 22. März 2008 16:56 Titel: |
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matjes hat Folgendes geschrieben: | wieso wird das in Lehrbüchern nicht wirklich erwähnt?
Ist das so selten oder kommt das nur bei ganz bestimmten Organismen vor...? |
Nun, ich weiß ja nicht, wer die Lehrbücher schreibt, aber vieles, was in den Lehrbüchern steht, geht am wirklichen Leben vorbei... Vielleicht dauert es einfach nur sehr lange, bis wissenschaftliche Erkenntnisse die Lehrbücher erreichen.
So selten ist es nicht; ich persönlich (habe nur etwa 20 „neue“ Gene isoliert und charakterisiert) bin diesem Phänomen dreimal begegnet – habe nach ATG gesucht und habe statt dessen GTG gefunden. Das erste Mal vor etwa 18 Jahren, und GTG als Startcodon war auch schon damals „ein alter Hut“.
Die meisten Genome, deren Nukleotidsequenz wir kennen, sind zwar aus Bakterien, aber GTG als Startcodon kommt auch bei Eukaryonten vor.
_________________ Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht. [Albert Einstein] |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 22. März 2008 17:59 Titel: |
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Ein Nachtrag noch zu den Transportern.
Es gibt nach "neueren" Erkenntnissen keine Transproter, die von einer Membranseite zur anderen Seite wandern. So dass diese peripheren Proteine keine Transporter sein können. Alle Durchragen die komplette Membran.
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chefin Organisator
Anmeldungsdatum: 28.04.2004 Beiträge: 1549 Wohnort: Oberhausen
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Verfasst am: 22. März 2008 18:16 Titel: |
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Es gibt tatsächlich alte Schulbücher, in denen beide Startcodons genannt werden. Ist wahrscheinlich zwecks Vereinfachung verändert worden oder irgendjemand es mal weggelassen und die anderen schreiben das so ab. Wer weiß.
_________________ Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos |
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