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Samsong
Anmeldungsdatum: 31.05.2011 Beiträge: 9
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Verfasst am: 31. Mai 2011 17:38 Titel: Zwei Fragen zu Mollusken |
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Hallo,
wir behandeln momentan im Praktikum Mollusken, und dabei schwerpunktmäßig Schnecken. Ich habe mich zu dem Thema mittlerweile ausführlich belesen, aber leider bleiben zwei Unklarheiten offen, die ich hoffe hier irgendwie geklärt zu bekommen.
1. Schnecken können sich ja über die Spindelmuskeln (Columellamuskeln), die fest mit der Schale verbunden sind, in ihr Schneckenhaus zurückziehen. Was man nur leider niergendwo zweifelsfrei und ohne Widersprüche nachlesen kann(jedenfalls nicht in meinem Zoologiebuch) ist wie das Ausstrecken des Cephalopodiums aus dem Schneckenhaus funktioniert. Ich habe lediglich herausgefunden, dass Fühler z.B. "hydraulisch" über die Hämolymphe, die ja im Hydroskelett unter Druck steht, funktioniert. Ist das beim gesamten Kopffuß auch so? Also einziehen über Muskulatur, ausstrecken über Hämolymphe, die sich in die Lakunen ergießt?
2. Wie verhindert eine Schnecke(hier geht es um zwittrige Arten wie die Weinbergschnecke) Selbstbefruchtung.
Hierzu habe ich gleich mehreres gefunden würde aber gerne wissen was eine Rolle spielt. Zum einen werden die Eizellen ja im Gegensatz zu den Spermien in der Zwitterdrüse nur unmittelbar vor der Befruchtung gebildet. Und dann soll der Eisamenleiter während Eizellen abgegeben werden die zur Befruchtung mit Fremdsperma in die Befruchtungstasche wandern für Spermien undurchlässig sein. Ferner soll eine prostataähnliche Drüse, bei der Bildung des Spermas im Zuge der Bildung der Spermatophore, mit ihrem Sekret die eigenen Spermien bewegungslos machen, so dass sie nicht erneut in den Eisamenleiter aufsteigen können.
Die Spermatophore dient ja nicht dem Schutz der Selbstbefruchtung sondern eher dem Schutz im Geschlechtstrakt des Sexualpartners, weil dort ja eine Drüse(Bursa copulatrix) ist, die Spermien enzymatisch auflöst, außerdem ist die Spermatophore ja an der unterseite des Schwanzes offen.
Mich würde hier nur interessieren, ist alles richtig, spielen alle Aspekte eine Rolle oder liegt es nur in der unterschiedlichen Ausreifung der Gameten, dass sich Eier und eigene Samenzellen nie begegnen und so nicht befruchten können?
Ich hoffe es kann mir jemand weiterhelfen, ich versuche das zu Recherchieren aber leider findet man dazu kaum etwas wirklich detailliertes was noch für einen Studenten im Anfängerpraktikum verständlich ist. So detailliert brauche ich es wohl auch nicht aber die Frage wäre möglich in der Prüfung.
Viele Grüße Andreas |
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chefin Organisator
Anmeldungsdatum: 28.04.2004 Beiträge: 1549 Wohnort: Oberhausen
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Verfasst am: 03. Jun 2011 11:08 Titel: |
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Hallo Andreas,
ich bin zwar kein Schneckenspezialist, aber ich weiß, dass zwittrige Schnecken sich im "Notfall" auch selbst befruchten können.
Wir haben als Kinder Schnecken "gezüchtet". Dabei haben wir oft besonders schöne Exemplare vereinzelt. Die haben sich aber trotzdem vermehrt.
Wie das genau vor sich geht, weiß ich heute nicht mehr. Aber wir haben unsere Schnecken damals sehr gut beobachtet und bewacht.
(Hilft dir wahrscheinlich nicht wirklich weiter!) _________________ Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos |
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Samsong
Anmeldungsdatum: 31.05.2011 Beiträge: 9
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Verfasst am: 07. Jun 2011 12:05 Titel: |
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Danke dir trotzdem,
wir haben die Weichtiere mittlerweile im Praktikum behandelt, es ging dem Dozent wohl primär um die unterschiedliche Verfügbarkeit von Spermien und Eizellen aus der Zwitterdrüse. Das mit der Selbstbefruchtung ist sehr interessant, zumal das auf so manchen Internetseiten wohl schlichtweg falsch steht, wobei ich das ja eher so als Notmaßnahme sehe.
Grüße |
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