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adioztioz
Anmeldungsdatum: 06.04.2005 Beiträge: 8 Wohnort: Hamburg
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Verfasst am: 07. Apr 2005 20:48 Titel: Evolution - Anpassung |
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Ich habe da mal eine Frage:
Wenn eine Giraffe einen zu kurzen Hals hat, kommt es vielleicht nicht an die Nahrungsquellen heran, an die die Giraffe gerne möchte. Nach mehreren Jahren passen sich aber die Giraffen diesen Verhältnissen an, so dass nach einigen Generationen die Hälse der Giraffen länger werden um so an z.B. höhere Bäume zu gelangen um dort Nahrung zu finden.
Kann mir jemand sagen, wie das passiert? Wird das ganze vererbt? Mich verwirrt dieser Kritikpunkt der LAMARCK'schen Theorie:
"Die lamarcksche Evolutionstheorie hat einen großen Fehler, da sie davon ausgeht, dass individuell erworbene Eigenschaften vererbt werden; d. h., dass sich die Erbinformation (DNA) in den Geschlechtszellen entsprechend verändern müssten. Dies ist aber nach unseren heutigen Kenntnissen nicht der Fall."
quelle: http://www.webmic.de/lamarck.htm
Dass der Hals der Giraffe nach ein paar Generationen länger wird, ist doch eine erworbene Eigenschaft, oder liege ich da falsch?
Danke schonmal! |
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chefin Organisator
Anmeldungsdatum: 28.04.2004 Beiträge: 1549 Wohnort: Oberhausen
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Verfasst am: 09. Apr 2005 00:06 Titel: |
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Ja, eigentlich liegst du damit falsch. Aufgrund der Variation bringen Giraffeneltern Nachwuchs mit mal längeren Hälsen, mal mit kürzeren Hälsen auf die Welt. Nun kommt es eben auf die Umweltbedingungen an: Sind die Lebensbedingungen für die Langhälse besser, werden sie sicherlich fitter sein als die Kurzhälse und werden sich einen entsprechend fitten Partner suchen (mit langem Hals) Dass dann deren Nachkommen wahrscheinlich die Variation Langhals vererbt bekommt, ist sehr gut möglich. Das sind die Zusammenhänge zwischen Mutation, Variation und Selektion.
Lamarck hat postuliert, dass die erworbenen Eigenschaften eines Individuums direkt an die Nachkommen vererbt werden, das ist so falsch.
Klar neigen wir alle dazu, wie Lamarck zu denken, denn wenn Vatter auf Schalke geht, nimmt er sicherlich Söhnchen mit. Also, Söhnchen wird auch Schalkefan und geht dann auch auf Schalke. Ist das dann in den Genen zu finden?
Wir sprechen hier mehr von sozialer Vererbung. _________________ Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos |
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Wurstbrot
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 84 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 09. Apr 2005 14:06 Titel: |
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Ich würds ganz simpel mit Darwins Gesetzen erklären:
- Wenn sich die Giraffen fortpflanzen, verfügen alle Nachkommen über ein gewisses Maß an Variabilität...auch oder vor allem auf genetischer Ebene. Diese Variabilität zeigt sich darin, daß die einen kleiner, die anderen größer, gelber, blöder oder schlauer sind. Genau wie bei uns Menschen.
- Außerdem sagt Darwin, daß jede Population mehr Individuen hervorbringt, als Raum- und Nahrungsangebot zulassen. Sieht man leider auch an uns Menschen ;-)
- Fortpflanzen können sich dadurch begünstigt die Individuen, die sich am besten an Ihre Umwelt angepaßt haben.
Soll heißen: Wenn die ganzen kleinen und normalen Giraffen schon alle Bäume leergefressen haben, können die großen noch die letzten Reste von den hohen Bäumen bekommen. Sie leben daher länger bzw. verfügen über etwas mehr Nahrungsmittel. Wer länger lebt, kann sich eher und länger fortpflanzen, weil er einfach einen physiologischen Vorteil gegenüber dem Rest hat. |
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chefin Organisator
Anmeldungsdatum: 28.04.2004 Beiträge: 1549 Wohnort: Oberhausen
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Verfasst am: 09. Apr 2005 17:40 Titel: |
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Wenn um Lamarck geht, geht es um Lamarck, nicht um Darwin. Lamarck hat bis in die Neuzeit viele Anhänger gehabt. (Hat sie vielleicht heute noch). _________________ Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos |
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Gästin Gast
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Verfasst am: 08. Jun 2005 19:00 Titel: |
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mutationen durch ZUFALL!!!!!! |
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chefin Organisator
Anmeldungsdatum: 28.04.2004 Beiträge: 1549 Wohnort: Oberhausen
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Verfasst am: 08. Jun 2005 23:06 Titel: |
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Ja Mutationen geschehen nach dem Zufallsprinzip. Aber du kannst sie auch durch bestimmte Chemikalien und durch Stahlung induzieren. Mutationen sind nie gerichtet, sondern erst durch Selektion geschieht eine Richtung und damit auch - bedingt - eine Wertung. _________________ Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos |
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