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akva
Anmeldungsdatum: 19.10.2011 Beiträge: 1
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Verfasst am: 19. Okt 2011 09:40 Titel: Sanger Sequencierung |
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Meine Frage:
Sagner Secquencierung
Meine Ideen:
Beim Sanger-Sequenzierung nehmen wir den Strang 3'-5' und den Primer, der komplementär zu Anfang des Stranges ist. Strang, den durch den Primer angebaut wird (5'-3') wird sequenziert. Und dann in
Gelelektrophorese liest man genau den Strang 5'-3' von unten nach oben gelesen.
Und obwohl wir den Strang 5'-3' sequenziert haben, wollten wir die
Bestandteile des 3'-5' ermitteln und genau der (Strang 3'-5') ist der zu
sequenzierende Strang.
Sind meine Überlegungen richtig? Wenn ja, wieso können wir anstatt 3'-5' direkt den Strang 5'-3' nehmen, und dann wird den Strang 3'-5' durch den Primer verlangt und in Gelelektrophorese gelesen. |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 19. Okt 2011 09:58 Titel: |
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Es ist natürlich möglich (und auch üblich), beide Stränge zu amplifizieren, indem man einfach jeweils die Ansätze mit einem sog. "forward" und einem "reverse"- Primer pipettiert. Schliesslich hat ja jeder Strang ein 3'- Ende, an dem der entsprechende Primer binden kann.
Du scheinst in deinen Überlegungen nicht berücksichtigt zu haben, dass die Polymerase eine kontinuierliche Amplifikation nur in 5'-3' Richtung vornehmen kann, sie kann also nur in 3'-5' Richtung lesen.
Also binden die Primer jeweils an den 3' Enden der Stränge und die Amplifikation erfolgt dann in 5'-3' Richtung.
Hast du denn eine Vorstellung davon, wie das mit der Sequenzierung konkret abläuft? _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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akv Gast
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Verfasst am: 19. Okt 2011 11:23 Titel: |
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Em, ich glaub ich habe es doch berücksichtigt.
Wir haben einen normalen Sequenz mit
3'------5'
5'------3'
Wir denaturieren sie und bekommen zwei Stränge
1. 3'----5' , wo sich primer an 3' ende bindet und verlangt den Strang 5'----3'
und
2. 5'-----3' , wo sich primer auch an 3' ende bindet-
Und ja, ich verstehe es schon.
Wir brauchen vier Desoxyribonucleosid- Triphosphate, die in alle 4 Flaschen zugeben werden, und in jede Flasche kommt nur ein Didesoxyribonucleosid- Triphosphat (ddATP, ddTTP, ddGTP und ddCTP). Wird ein Didesoxyribonucleosid- Triphosphat verbaut, so bricht die DNA-Polymerase aufgrund der fehlenden OH-Gruppe am C3'-Atom die Synthese ab.
Was ich nicht verstehe ist
wir haben Matritze
3'-GAGTAACGTGCA-5'
Primer 5'-c t
Und in die erste Flasche wird ddTTP zugegeben. Dann erhalten wir
5'-ctCAT
und
5'-ctCATT
und
5'ctCATTGCACGT
Wieso bei der Synthese von 5'ctCATTGCACGT wird sie nicht in 3 teile brechen. Ich meine wieso verlangt Polymerase den Strang obwohl es in der Lösung die ddTTP gibt.
Und habe ich es richtig mit der zu sequenzierende Strang verstanden? Wie sequnzieren eigentlich den Strang, der komplementär zu dem zu
sequenzierende Strang ist? |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 19. Okt 2011 22:49 Titel: |
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akv hat Folgendes geschrieben: | Ich meine wieso verlangt Polymerase den Strang obwohl es in der Lösung die ddTTP gibt. |
weil sich in dem Ansatz auch dTTP befindet. Ob nun dTTP oder ddTTP eingebaut wird, unterliegt dem Zufall. Bei der grossen Anzahl an Amplifkaten kommt aber mit ziemlicher Sicherheit jedes Fragment vor.
Manchmal jedoch ist die Sequenz an der ein oder anderen Stelle nicht eindeutig auszulesen, was durchaus daran liegen kann, dass zwei Abbruchfragmente mit der gleichen Länge auf verschiedene Nukleotide enden. Demzugrunde liegt jedoch meist ein Fehler der Polymerase, denn keine DNA- Polymerase arbeitet zu 100% korrekt.
akv hat Folgendes geschrieben: | Und habe ich es richtig mit der zu sequenzierende Strang verstanden? Wie sequnzieren eigentlich den Strang, der komplementär zu dem zu sequenzierende Strang ist? |
Genauer: Amplifiziert wird der komplementäre Strang, um die Matrize zu sequenzieren. Die ausgelesene Sequenz entspricht dabei selbstverständlich der des komplementären Stranges. Einige auswertende Computerprogramme ersetzen jedoch die ausgelesene Base jeweils durch die komplementäre. Es kommt darauf an, was du dem Programm sagst, der Sequenzierer liest ja keine Basen, sondern z.B. verschiedenfarbige Floureszens. Flouresziert nun z.B. Adenin grün, kannst du dem Programm sagen, grün sei Thymin, dann entspricht die ausgelesene Sequenz der Matrize. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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akv Gast
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Verfasst am: 21. Okt 2011 00:22 Titel: |
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Ok. Danke. Ich wollte noch mal fragen wie bildet man denn den komplementären Strang. Ich habe schon zwei Module Biochemie erfolgreich abgeschlossen, aber jetzt hat mich mein Professor verwirt. Er meinte :
original:
5'-GCATTCCA-3'
komplement des Originals:
5'-CGTAAGGT-3'
Wieso ist es nicht?
3'-CGTAAGGT-5'
Die Strränge sind doch im Doppelthelix nicht parallel zu einander, sindern antiparalel.
5'----3'
3'----5'
Danke |
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akv Gast
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Verfasst am: 21. Okt 2011 00:28 Titel: |
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Oder wieso ist es nicht auch ?
5'-TGGAATGC-3' |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 21. Okt 2011 09:12 Titel: |
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akv hat Folgendes geschrieben: |
original:
5'-GCATTCCA-3'
komplement des Originals:
5'-CGTAAGGT-3' |
Das ist das reine Komplement, welches natürlich die Polymerasen nicht amplifizieren.
Das Komplement ist in gleicher Richtung angeordnet, es werden lediglich die einzelnen Basen gegen ihre Komplemente ausgetauscht.
Eine Rolle spielt dies z.B. bei Untersuchungen zu Proteinbindungen an der DNA oder RNA oder bei der Untersuchung von RNA Sekundärstrukturen, wo dies eine Möglichkeit ist, zu schauen, ob im Falle einer komplementären Teilsequenz eine Bindung noch stattfindet oder eine Sekundärstruktur sich noch ausbildet.
akv hat Folgendes geschrieben: |
3'-CGTAAGGT-5' |
Hier spricht man von reverser Komplementarität. In dieser Ordnung sind, wie du richtig bemerkt hast, die Stränge auf DNA- Ebene angeordnet.
akv hat Folgendes geschrieben: |
5'-TGGAATGC-3' |
Das ist genau derselbe Strang wie der obige. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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