Brauche Rat - Lemuren Madagaskar

Merryraspberry · Anmeldungsdatum: 08.12.2012 Beiträge: 6

Meine Frage:
Hallo, ich muss eine Biologiepräsentation halten.
Mir wurden folgende Fragen gestellt:
1. Wie ist die Artenvielfalt der Lemuren auf Madagaskar aus evolutionsbiologischer Sicht entstanden?
2. Was sind die Folgen einer Besiedlung Madagaskars durch eurasische Tiere?
3. Wie lässt sich in diesen Zusammenhang die Verwandtschaft zwischen den Lemuren nachweisen?

Meine Ideen:
1. Durch einen Kontinentaldrift trennte sich Madagaskar vor 165 bis 120 Millionen Jahren von Afrika und vor 90 Millionen Jahren von Indien. Aufgrund dessen konnte auf Madagaskar eine eigene Pflanzen- und Tierwelt entstehen. Die ersten Halbaffen bzw. Lemuren entwickelten sich vor 80 bis 90 Jahren. Sie überquerten des Meereskanal zwischen Afrika und Indien über Treibholz und strandeten so an der Küste Madagaskars. Die Insel war zu dieser Zeit fast unbesiedelt und die Lemuren konnten sich somit in der Abgeschiedenheit Madagaskars entwickeln. Sie breiteten sich auf verschiedene Lebensräume aus und nutzen unterschiedliche Nahrungsangebote. Natürliche Feinde sind Schleichkatzen und Greifvögel, die zu dieser Zeit aber kaum verbreitet waren und somit keine wirkliche interspezifische Konkurrenz stattfand d.h. also die Lemuren unterlagen der Konkurrenzvermeidung und konnte sich somit fortpflanzen. Jedoch kam es aufgrund intraspezifischer Konkurrenz zu einem Selektionsdruck und die Population musste geographisch separieren und neue ökologische Nischen besetzen. Es folgte eine adaptive Radiation sowie allopatrische Artenbildung, wobei sich die Stammart der Lemuren aufspaltete und soweit isolierte, dass neue Arten entstanden. Durch Gendrift findet Mutation und Rekombination der Gene statt. Die Arten sind untereinander paarbar, jedoch hat jede Art ihren eigenen Lebensraum oder spezielle Lebensweise um sich von den anderen Arten zu trennen. Um intraspezifische Konkurrenz zu vermindern muss eine Kontrastbetonung stattfinden. Es entstehen also Unterschiede in der Nahrung und Nacht- bzw. Tagaktivität, die dafür sorgen das die Tiere untereinander nicht mehr konkurrieren. So können auch mehrere Arten im selben Lebensraum existieren, da aufgrund der fehlenden Konkurrenz keinen Nachtteil entsteht.
Ist das alles so richtig?
2. Ich habe gelesen, das Lemuren früher auf der ganzen Welt gelebt haben und von den Affen verdrängt wurden. Also würde dies doch auch auf Madagaskar wieder passieren, weil Konkurrenzausschlussprinzip. Denke ich da richtig?
3. Leider kann ich mit dieser Frage gar nichts anfangen. unglücklich

PaGe · Moderator Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover

Inhaltlich meinst du alles meines Erachtens richtig, wobei die Formulierungen teilweise etwas unglücklich sind.
Nur bei folgenden Satz kann ich dir nicht folgen

Merryraspberry · Anmeldungsdatum: 08.12.2012 Beiträge: 6

Erst einmal vielen Dank für deine Antwort. smile

1. Ich dachte, dass durch einen Gendrift Mutation und Rekombination verursacht werden.
2. Okay, alles klar werde ich dann überarbeiten Big Laugh

3. Meinst du so etwas wie Präzipitintes oder DNA-Hybridisierung?
Einen Stammbaum haben wir noch gar nicht erstellt :S

PaGe · Moderator Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover

Beschreib einmal genauer, was du unter Gendrift verstehst.

Präzipitintest und DNA-Hybridisierung wären zwei Methoden. Eine DNA-Sequenzierung wäre natürlich auch möglich. Aber es gibt auch noch ein paar ältere Methoden um Verwandtschaftsbeziehungen zu bestimmen. Allerdings versagen die meist, wenn die Artaufspaltung so kurz zurückliegt: => Homologiekriterien

Merryraspberry · Anmeldungsdatum: 08.12.2012 Beiträge: 6

Gendrift ist ein Zufallsereignis bzw. Zufallswirkung, die die Genhäufigkeit verändern. Ein Gendrift kommt zustande durch Katastrophen, die den Großteil der Population vernichtet oder duch die Abtrennung einer kleinen Teilpopulation von der Stammpopulation. Die Gründerpopulation bringt nur einen Teil des Genpools (also der Gesamtheit aller Gene der Population) mit.

Daniel35 · Anmeldungsdatum: 10.09.2012 Beiträge: 511

Nicht ganz. Gendrift ist das Hintergrundrauschen. Alles, was die Allelfrequenzen in einer Population verändert, aber nicht kausal mit der Wirkung des Allels zutun hat, ist Gendrift. Also der alltägliche Zufall.
Gendrift wird nur sehr stark, wenn es um Flaschenhalseffekte durch Katastrophen oder Gründereffekte geht. Aber Gendrift existiert immer.

Merryraspberry · Anmeldungsdatum: 08.12.2012 Beiträge: 6

Oh okay danke, wie könnte ich das denn dann formulieren?

Daniel35 · Anmeldungsdatum: 10.09.2012 Beiträge: 511

Streichen. Gendrift wirkt wie Selektion gegen die genetische Vielfalt, die durch Mutation und Rekombination erweitert wird.

Merryraspberry · Anmeldungsdatum: 08.12.2012 Beiträge: 6

Ich dachte eigentlich, dass Gendrift,Mutation und Rekombination dazu führen müssten, dass die genetische Variabilität ständig zunimmt. Und (natürliche) Selektion dagegen wirkt.

Daniel35 · Anmeldungsdatum: 10.09.2012 Beiträge: 511

Nein, Gendrift sorgt in der Regel dafür, dass seltene Allele verschwinden und in seltenen Fällen dafür, dass seltene Allele sich ausbreiten und fixiert werden, sprich alle anderen Allele verdrängen.

Merryraspberry · Anmeldungsdatum: 08.12.2012 Beiträge: 6

habe noch eine Frage bei der lezten Aufgabe soll ich einen molekular-biologischen Test durchführen ich finde dazu nichts im Internet, wisst ihr vielleicht etwas dazu?