ZUIOP
Anmeldungsdatum: 22.09.2016 Beiträge: 1
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Verfasst am: 22. Sep 2016 19:14 Titel: Klonierung einer Sequenz in einen Vektor, der die Sequenz ei |
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Meine Frage:
Hallo! mich würde folgendes interessieren: man kann ja beispielsweise die cDNA-Sequenz, welche für ein Protein codiert, in einen Vektor klonieren, welcher ein Fluoreszenzprotein enthält. Mit dem Vektor kann man anschließend Zellen transfizieren und in Live Cell Imaging beobachten, wo das Protein exprimiert wird. zu sehen ist das z.B. hier: http://evrogen.com/products/vectors/pFusionRed-tubulin/pFusionRed-tubulin.shtml ... für was kann man die Vektoren noch benutzen? also außer für Live Cell Imaging?
Liebe Grüße!
Meine Ideen:
Würde mich freuen, wenn mir jemand weiterhelfen kann! Vielen Dank im Vorraus! |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 22. Sep 2016 21:27 Titel: |
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Das Klonieren als solches ist eine Standardprozedur in der Biologie/Biotechnologie/Biomedizin/Biochemie.
Man kann z.B. menschliches Insulin von Bakterien produzieren lassen, indem man sie mit dem entsprechenden Vektor, welcher die cDNA für Insulin trägt transformiert. Dabei braucht man dann kein fluoreszierendes Protein daran koppeln. Man kann aber auch RNA- und Protein-Phänotypen untersuchen, indem man mit dem entsprechenden Vektor eine eukaryontische Zelle transfiziert. Ferner kann man mit Kombinationen aus Vektoren Systeme basteln, in denen man Aktivierung von Transkriptionsfaktoren untersuchen kann. Z.b. kann man ein Luciferase-Gen unter die Kontrolle eines Promoters setzen, welcher wiederum auf einen gewissen Transkriptionsfaktor angewiesen ist. Dann kann man die Zelle beispielsweise mit einem anderen Vektor transfizieren oder mit einem Virus infizieren und schauen, ob dieser Promoter aktiviert wird. Falls ja, ist das ein Zeichen dafür, dass das entsprechende Gen bzw. das Virus diesen Signalweg aktiviert. Man kann ferner schauen, welche Auswirkungen die Expression eines Gens auf andere Gene hat, indem man z.B. einen Vektor mit einem bestimmten Gen in eine Zelle bringt und dann andere Gene untersucht.
Man kann in einen Vektor verschiedene Mutationen einbauen und schauen, wie sich diese bezüglich der von dir genannten und allen oben erwähnten Anwendungen im Verhältnis zum Wildtypen verhalten. So kann man z.B. pathologischen Mutationen bezüglich ihres molekularen Mechanismus auf die Schliche kommen oder schauen, welches Gen eines Virus welche zellulären Maschinerien nutzt oder "anschmeisst" bzw. warum z.B. ein Virus mit einer gewissen Mutation in einem Gen stärker oder schwächer virulent ist. In Hefe sind da noch ganz andere Sachen möglich (schau mal nach "Zwei-Hybrid-Systemen" z.B. bei Wikipedia).....Man kann mit Kombinationen aus Vektoren Protein-Protein-Wechselwirkungen untersuchen oder aber auch Protein-DNA- oder Protein-RNA-Wechselwirkungen.
Man kann auch Fusionsgene erzeugen, wie sie z.B. bei Krebzellen vorkommen und dann die Krebsentstehung in einer Zelle untersuchen. Dann nimmt man z.B. statt eines fluoreszierenden Proteins ein anderes Gen, das man an ein Gen koppelt, bzw. zwei Gen-Fragmente.
Du siehst, der Möglichkeiten gibt es viele, es kommt halt darauf an, was für Experimente du durchführen möchtest. Im Prinzip steht am Anfang fast jeder molekularbiologischen Analyse das Klonieren und du musst dir deinen Vektor so "bauen", dass du die entsprechenden Experimente auch mit einer gewissen Aussagekraft durchführen kannst. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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