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See in den Jahreszeiten
 
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KJay



Anmeldungsdatum: 20.07.2006
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2007 12:11    Titel: See in den Jahreszeiten Antworten mit Zitat

Hallo,
ich schreibe gerade an einer Zusammenfassung zum Thema "Ökosystem See" für mein Examen. Ich habe den Kram zu chemischen und physikalischen Faktoren (Temp., Zirkulation, O2, CO2, Nährstoffe) den Jahreszeiten zugeordnet. Allerdings hab ich mir einige Sachen selbst zurecht gereimt bzw. aus "unsicheren" Quellen, weil ich in dem Zusammenhang keine abgesicherten Informationen finden konnte, besonders was die Verteilung von Stickstoff- und Phosphatverbindungen in den versch. Tiefen/Schichten zu verschiedenen Jahreszeiten angeht.
Ich wollte nun fragen, ob jemand Lust, hat das vll. mal Korrektur zu lesen.. Smile Da es aber recht viel ist, hier die Abschnitte, bei denen mich besonders interessieren würde, ob man so schreiben kann:

Sommer:
[...]
Durch die höheren Temperaturen sinkt die Löslichkeit der Gase im Epilimnion. Dort ist der Sauerstoffgehalt, besonders an der Oberfläche, trotzdem verhältnismäßig hoch: Sauerstoff wird beim Stoffwechsel der Pflanzen erzeugt und diffundiert aus der Atmosphäre in das Wasser. Aerobe Abbauprozesse im Hypolimnion benötigen Sauerstoff und setzen Kohlenstoffdioxid frei. So sinkt der Sauerstoffgehalt mit zunehmender Tiefe in der Sprungschicht schnell und anschließend langsam ab. Am Seegrund ist kaum noch Sauerstoff gelöst. Entsprechend sinkt der Kohlenstoffdioxidgehalt im Epilimnion und steigt im Hypolimnion an. Bei sauerstofffreien Verhältnissen kann es im Hypolimnion auch zu anaerobem Abbau kommen. Dann herrschen die richtigen Bedingungen für die Denitrifikation und die Nitratammonifikation, die Nitrifikation kann nicht mehr ablaufen. Daher steigt der Ammoniumgehalt in dieser Schicht an und das Nitrat verschwindet. Außerdem kann unter anaeroben Bedingungen Phosphat aus der Phosphatfalle freigesetzt werden, wodurch sich der Phosphatgehalt im Hypolimnion mit steigender Tiefe erhöht. Im Epilimnion ist durch die Nitrifikation der Nitratgehalt hoch und der Ammoniumgehalt niedrig.

Winter:
[...]
Der Sauerstoffgehalt ist an der Oberfläche etwas höher, ansonsten gleichmäßig verteilt und am Seegrund sehr gering. Der Kohlenstoffdioxidgehalt nimmt steigender Tiefe zu. Die Nährstoffe sind durch die Stagnation in ähnlicher Weise wie im Sommer verteilt. Allerdings ist die Stoffwechseltätigkeit aufgrund der niedrigen Temperaturen insgesamt eingeschränkt.

Vielen Dank schonmal, wenn sich jemand die Mühe macht! Wenn tatsächlich noch wer Lust hat, sich die ganzen 5 S. (mit Bildern Augenzwinkern ) durchzulesen, bitte melden! Gott
PaGe
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.03.2007
Beiträge: 3549
Wohnort: Hannover

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2007 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

Der SOmmer scheint mir fachlich alles richtig zu sein.
Den Satz solltest du aber noch verbessern:
Code:
 Bei sauerstofffreien Verhältnissen [b]kommt[/b] es im Hypolimnion zu anaerobem Abbau.
Ohne Sauerstoff gibt es da keine wirkliche Alternative.
Ich kenne zwar den Rest deiner Arbeit nicht, aber du solltest es noch klarer Strukurieren. Behandel am besten erst alles im Epilimnion, dann das Hypolimnion und dann evtl. Erwähn noch einmal kurz die Gesamtverteilung.
Außerdem sollten die Algen als Verursacher des Sauerstoffs genannt werden Augenzwinkern

Beim Winter müsstest du erst einmal schreiben, ob der See vereist ist oder nicht. Beim O2-Gehalt bin ich mir jetzt nicht sicher, ob der bei einem vereisten See wirklich an der Oberfläche etwas höher ist. Bei einem nicht-vereisten See kann es zu einem Eintrag und Umwälzung des Wasserkörpers kommen, so dass es möglich wäre. Keine Ahnung, ob dan nicht aber die Kraft des Windes reicht, um eine komplett Umwälzung zu erreichen. Dann wäre es ja wieder relativ gleichverteilt.
Bei den Nährstoffen bin ich anderer Meinung. Wie soll das Nitrat im Epilimnion entstehen? Der See wurde umgewälzt, so dass erst einmal die Nährstoffe gleichverteilt sein sollten. Uns so gewaltig ist der Stoffwechsel ja nicht.

Als Buch kann ich dir den Schwoerbel "Einführung in die Limnologie" empfehlen. Liest sich zwar nicht besonders einfach, es steht aber fast alles drin. Ich weiß allerdings nicht, ob er die Verteilung der Nährsalze in den unterschiedlichen Jahreszeit genau beschreibt.
KJay



Anmeldungsdatum: 20.07.2006
Beiträge: 23

BeitragVerfasst am: 17. Aug 2007 14:07    Titel: Antworten mit Zitat

Erstmal vielen Dank für deine Antwort!
Den Satz mit dem anaeroben Abbau finde ich nicht ganz so schlimm, da ja nicht unbedingt klar ist, dass dann (anaerobe) Abbauprozesse stattfinden. Ich hab ja nicht geschrieben "Unter sauerstoffreien Verhältnissen die die Umgebung anaerob". Augenzwinkern
Na ja, trotzdem hab ich das zum Sommer nochmal umformuliert:

"Durch die höheren Temperaturen sinkt die Löslichkeit der Gase im Epilimnion. Dort ist der Sauerstoffgehalt, besonders an der Oberfläche, trotzdem verhältnismäßig hoch: Sauerstoff wird beim Stoffwechsel der Pflanzen (besonders durch die Algen) erzeugt und diffundiert aus der Atmosphäre in das Wasser. Kohlenstoffdioxid wird bei der Fotosynthese umgesetzt und ist entsprechend wenig vorhanden. Der Kohlenstoffdioxidgehalt kann sogar zum limitierenden Faktor werden. Durch die ablaufende Nitrifikation ist im Epilimnion der Nitratgehalt hoch und der Ammoniumgehalt niedrig.
Aerobe Abbauprozesse im Hypolimnion benötigen Sauerstoff und setzen Kohlenstoffdioxid frei. So sinkt der Sauerstoffgehalt mit zunehmender Tiefe in der Sprungschicht schnell und anschließend langsam ab. Am Seegrund ist kaum noch Sauerstoff gelöst. Entsprechend steigt der Kohlenstoffdioxidgehalt an. Bei sauerstofffreien Verhältnissen finden anaerobe Abbauprozesse statt. Dadurch, dass Denitrifikation und Nitratammonifikation stattfinden und die Nitrifikation nicht ablaufen kann, steigt der Ammoniumgehalt in dieser Schicht an und das Nitrat verschwindet. Außerdem kann unter diesen Bedingungen Phosphat aus der Phosphatfalle freigesetzt werden, wodurch sich der Phosphatgehalt im Hypolimnion mit steigender Tiefe erhöht."

Im Winter bin ich von einem vereisten See ausgegangen. Aus verschiedenen Schulbüchern hab ich die Info, dass der Sauerstoffgehalt (trotz Eis) an der Oberfläche noch größer ist und dann absinkt. Vll. diffundiert ja auch ein bißchen O2 durch das Eis. Bei den Nährstoffen war ich auch unsicher. In meinen "unsicheren" Quellen (Texte von Kommilitoninnen ohne Quellenangabe) wurde bei der Verteilung der Nährstoffe nur zwischen Zirkulations- und Stagnationszeiten unterschieden. Danach wäre die Verteilung im Sommer und Winter ja gleich. Das hat mich etwas gewundert. Vll. gilt das ja für den Winter durch die geringe Stoffwechselaktivität nur in abgeschwächter Form? Ich bin mir sowieso nicht sicher, was im Winter überhaupt im See abläuft. Bin jetzt erstmal davon ausgegangen, dass das gleiche passiert, wie im Sommer, nur eben viel langsamer. Und man könnte nur zwischen trophogener und tropholytischer Schicht unterscheiden, da es ja keine Sprungschicht gibt. Also würde sich doch der Nährstoffgehalt nur in der Kompensationstiefe nennenswert ändern, wenn überhaupt...

Ach ja: Das Buch hab ich hier, nur geht es leider nicht so genau auf die Jahreszeiten ein.
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