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pusteblume-88
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 9
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Verfasst am: 11. März 2008 11:44 Titel: Blutgerinnung - Polygenie |
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Hallo,
mein Problem sieht folgendermaßen aus: Formulieren Sie, weshalb die Blutgerinnung auf komplementärer Polygenie beruht.
Irgendwie verstehe ich das nicht. Wie kann man das denn begründen?? Für eine Abituraufgabe würde es sicher nicht reichen, wenn ich nur sage, dass die Gene zusammen wirken, oder?
und warum ist die Blutgerinnung überhaupt komplementär, und nicht adabtiv?? |
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pusteblume-88
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 9
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Verfasst am: 17. März 2008 18:45 Titel: |
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hat keiner ne idee?? brauch nur n kleinen tipp... |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 17. März 2008 19:02 Titel: |
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Die Aufgabenstellung ist etwas unklar.
Geht es um die die Blutgruppen oder um die mehrstufige Kaskade der Blutgerinnung?
Ich vermute ersteres, da dort komplementäre Polygenie eine Rolle spielt.
Dazu:
- Welche Blutgruppen gibt es?
- Wie sehen die Genotypen aus?
- Weshalb kann man dann von komplementärer und nicht additiver Polygenie sprechen? |
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Tobse
Anmeldungsdatum: 05.05.2007 Beiträge: 93
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Verfasst am: 17. März 2008 19:11 Titel: |
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Ich denke nicht, dass die Fragestellung beim Abitur so aussieht. Ich denke da bekommt man mehr Informationen um die Frage zu beantworten.
Bei der komplementären Polygenie ist es ja so, dass mehrere Gene ein Merkmal ausprägen, wobei jedes Gen ein Teilmerkmal ausmacht. Sprich ist ein Gen defekt, also mutiert kann dies sich störend auf die Blutgerinnung auswirken.
Jetzt kannst du dir überlegen was bei der Blutgerinnung alles eine Rolle spielt. Es sind ja nicht nur die Thrombocyten.
:-) |
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pusteblume-88
Anmeldungsdatum: 05.11.2007 Beiträge: 9
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Verfasst am: 17. März 2008 19:18 Titel: |
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mmh, also im buch steht eindeutig nur das, was ich in der Frage stehen habe.
Im weiteren Text im Buch ist das Beispiel der Bluterkrankheit Hämophilie A beschrieben, dass die Gerinnung sehr verzögert.
ok, warum es jetzt komplementär ist, ist mir jetzt klar: adabtiv wäre z.B. die Hautfarbe, wenn sich mehrere Gene addieren, also Abstufungen der Farbe z.B. zu sehen sind; komplementär dagegen ist, wenn ein merkmal nur dann zustande kommt, wenn alle beteiligten Gene zusammenwirken.
Also ist die Blutgerinnung nur dann vorhanden, wenn alle Gene, die dafür nötig sind, zusammenarbeiten. Somit müsste bei der Krankheit ein Gen aus der Reihe tanzen, dass die Gerinnung nicht mehr funktioniert. Aber was muss der Grund für diese komplementäre Polygenie sein??
ok, adabtiv ist ausgeschlossen, da es keine abstufungen gibt (fände ich aber trotzdem denkbar -.- )
Aber würde es nicht nur reichen, wenn es ein Gen für die Blutgerinnung gäbe?? dann wäre die Chance, dass es Mutationen unter den Genen gibt doch gleich viel kleiner, oder nicht?? |
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Tobse
Anmeldungsdatum: 05.05.2007 Beiträge: 93
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Verfasst am: 17. März 2008 20:01 Titel: |
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In diesem Fall bin ich dann doch überfragt. Vielleicht kann dir jemand anders
die Antwort auf diese Frage geben.
Es ist eben doch ein komplexer Vorgang eine Wunde zu verschließen. Vielleicht lässt es sich deshalb nicht vereinbaren. |
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scheng
Anmeldungsdatum: 16.06.2006 Beiträge: 209
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Verfasst am: 18. März 2008 03:40 Titel: |
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Für die Blutgerinnung sind zahlreiche "Faktoren" verantwortlich, klassisch werden zwölf gezählt. Diese Faktoren werden einzeln genetisch kodiert.
Für den Phänotyp "Blut gerinnt" sind halt alle Faktoren notwendig; für den Phänotyp "Blut gerinnt nicht" sind verschiedene Störungen denkbar (wie der Faktor VIII-Mangel).
Vielleicht ist hiermit ein Teil Deiner Fragen beantwortet.
"Aber würde es nicht nur reichen, wenn es ein Gen für die Blutgerinnung gäbe??" - mag ja sein. Aber stelle diese Frage besser den ... , die hier bisweilen einfallen und die Evolution für eine unbewiesene Theorie halten. Ein "intelligentes Design" sieht natürlich für die Blutgerinnung ganz anders aus, da hast Du recht.
Scheng |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 18. März 2008 10:30 Titel: |
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Ich wage zu widersprechen. Bei den einzelnen Stufen der Blutgerinnung kommt es auch immer zu einer Verstärkung der Information, so dass ein geringes Signal der Zellen ausreicht, um die gesamte Maschinerie anzuwerfen. |
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scheng
Anmeldungsdatum: 16.06.2006 Beiträge: 209
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Verfasst am: 18. März 2008 20:42 Titel: |
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Aber die Kaskade ist ja nicht das Optimum, ein Zusammenfassen der Faktoren VII bis X duerfte doch zum Beispiel das Prinzip der Kaskade nicht stoeren, aber die Anfaelligkeit des System wuerde herabgesetzt.
Ja, ich weiss, eine absolut muessige Diskussion. Aber glaubst Du wirklich, das unser System der Blutgerinnung das Optimum darstellt?
Oder die Nasennebenhoehlen: wer baut den Abfluss nicht am Boden, sondern auf halber Hoehe (Kieferhoehle) oder setzt ihn zwar brav an tiefster Stelle an, aber macht ihn so lang mit einem so langen Durchtritt durch den Knocehn, dass eine leichte Schleimhautschwellung ausreicht, um ihn zu verschliessen (Stirnhoehle)? usw.
natuerlich gibt auch keine Zelle ein Signal zum Start der Kaskade
Scheng |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 19. März 2008 01:25 Titel: |
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Die Blutgerinnung ist soweit wir es verstehen suboptimal. Aber wir verstehen ja so viele Sachen noch nicht vollständig, dass wir den Sinn der "überflüssigen" Schritte noch nicht verstanden haben. Aber vielleicht gibt es diese Stufen in etlichen Tausend Jahren auch nicht mehr.
scheng hat Folgendes geschrieben: | natuerlich gibt auch keine Zelle ein Signal zum Start der Kaskade
| Alltagsdeutsch hinkt manchmal etwas. |
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scheng
Anmeldungsdatum: 16.06.2006 Beiträge: 209
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Verfasst am: 19. März 2008 20:48 Titel: |
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war ja auch nicht boese gemeint
Meine Guete, so schlecht funktioniert die Blutgerinnung ja auch nicht. Und das System der Evolution hat ja auch bisher (also, bis die Aerzte etwas gelernt haben) immer dafuer gesorgt, dass die Fehler herausgemendelt wurden. Daher wuerde sich ein "optimiertes" System sich nicht als Fortpflanzungsvorteil herausstellen und durchsetzen.
Scheng |
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