PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
|
Verfasst am: 17. Feb 2016 14:29 Titel: |
|
|
Eigentlich nicht.
Im Prinzip könnte man die Vererbung des Geschlechts wie einen geschlechtsgekoppelten Erbgang betrachten, wobei auf dem Y-Chromosom ein Allel für die Männlichkeit steckt. Allerdings gehen schon geschlechtsgekoppelte Erbgänge über das hinaus, was Mendel eigentlich herausgefunden hat. Seine Theorie wurde nur weiter gedacht und die klassischen Regeln zur Aufspaltung versagen halt bei diesen Erbgängen. Man erhält eben nicht die uniforme F1, da es ein YY-Menschen nicht gibt, und auch bei der Aufspaltungsregel hat man Probleme: Zwei XY-Menschen werden keine Nachkommen zeugen. Daher sind sie nicht anwendbar.
Nichtsdestotrotz ist die Theorie der Chromosomen-/Allelverteilung, die man daraus abgeleitet hat, wieder anwendbar. Das geht dann aber, wie geschrieben, über deutlich Mendel hinaus. Das ist auch ein Punkt, an dem man Mendel kritisiert. Man vermutet, dass er bei seinen Erbsen alle Merkmale, die er untersucht hat und nicht in seine Theorie passen, unter den Tisch hat fallen lassen. Gerade bei den gekoppelten Erbgängen hätte er aus reinem Zufall auch Merkmalskombinationen untersuchen müssen, die auf demselben Chromosom liegen und daher seiner Aufspaltungsregel für einen dihybriden Erbgang widersprechen würden. Geschlechtschromosomen gibt es bei Pflanzen nicht, sodass geschlechtsgekoppelte Erbgänge keine Rolle spielen konnten. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
|