jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 27. Feb 2011 19:50 Titel: Re: Spaltung des Transmitters bei einer chemischen Synapse |
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Sania hat Folgendes geschrieben: | Wieso spaltet man sie. Und wie bzw. wo werden sie wieder zusammengebaut? In den synaptischen Blässchen? |
Der Transmitter wird durch die Spaltung inaktiviert und damit die Signalübertragung "beendet".
Das Cholin wird dann über die präsynaptische Membran durch einen Natrium- Cholin- Transporter wieder aufgenommen, mit Acetyl- CoA (aus dem Citratcyclus) wieder zu Acetylcholin "zusammengesetzt" (Enzym: Cholinacetyltransferase) und erneut über einen Acetylcholin- Wasserstofftransporter in Vesikel "verpackt".
Da Acetyl CoA eigentlich permanent zur Verfügung steht, ist die Menge an Cholin entscheidend für die Acetylcholinbildung.
Aber: Nicht alle Neurotransmitter werden im synaptischen Spalt durch enzymatische Spaltung inaktiviert, es gibt auch andere Möglichkeiten der "Beendigung" der Reizübertragung (Aufnahme der Transmitter durch Ganglienzellen, Rückaufnahme des unveränderten Transmitters, Hemmung der Transmitterfreisetzung durch "negatives Feedback" .......)
Sania hat Folgendes geschrieben: | Wie ist es möglich, dass das Aktionspotential von einem Ranvierschen Schnürring zum anderen "springt"? Durch das Axon oder die schwannsche Zelle? Oder fließt da gar nichts und es wird nur am nächsten Schnürring umpolarisiert? |
An jedem Schnürring wird das AP quasi neu generiert.
Durch die elektrischen Wechselwirkungen (an dem Schnürring, an dem das AP sich gerade "befindet", besteht intrazellulär relativ zu dem "nächsten" Schnürring eine positive Ladung) öffnen sich die spannungsgesteuerten Natrium- Kanäle und es erfolgt eine Depolarisation.
Zwischen den Schnürringen kann aufgrund der bestehenden "Isolation" durch die Gliazellen (also Schwannzellen oder Astrozyten) kein Ionenstrom über der Membran stattfinden. Ausserdem befinden sich dort auch (fast) keine Natriumkanäle.
Um eine Vorstellung zu bekommen:
Wäre die Glia "zu lang", versiegte das Aktionspotential (die Spannung reichte nicht mehr aus, um die Na- Kanäle zu öffnen), bei kürzerer (oder auch "dünnerer") Glia verlangsamt sich die Reizleitungsgeschwindigkeit.
Also sind "nichtisolierte" Axone langsamer als "isolierte" mit gleicher Faserdicke. Die Myelenisierung bedeutet somit einen Zugewinn an "Übertragungsgeschwindigkeit". _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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