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eucalyptus Gast
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Verfasst am: 14. Apr 2011 16:32 Titel: Funktion der Nephrone (Henle-Schleife) |
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Meine Frage:
Hey (: Ich habe bald eine Prüfung über die Niere und finde, dass das ein sehr komplexes Thema ist :/
Im Moment trage ich gerade Informationen über die Nephronen zusammen, wie sie funktionieren und wie das Blut dort gefiltert wird. Dazu habe ich einen kleinen Text geschrieben (siehe unten) und wäre extrem dankbar, wenn jemand darüberlesen könnte und mir sagen könnte, was daran falsch ist oder wo etwas noch mehr ins Detail geht oder ob ich etwas vergessen habe. Bitte seid sehr pingelig, von dieser Note hängt einiges ab
Liebe Grüsse und schon mal vielen lieben Dank an alle, die sich die Mühe machen (falls es jemand tut...)
Meine Ideen:
Filtration in der Niere:
Das Blut fliesst durch die afferente Arteriole in den Ultrafiltrationsapparat (Bowman-Kapsel) der Niere. Es wird unter Druck in das Glomerulum gepresst, wo es mit Hilfe der Podozyten ultrafiltriert wird und danach in den proximalen Tubus fliesst. Dieser Prozess der Ultrafiltration ist völlig unselektiv, es kommt dabei nur auf die Grösse, nicht auf die Art der Moleküle an. Die nicht filtrierten Stoffe (u. A. Blutkörperchen) verlassen die Bowman-Kapsel durch die efferente Arteriole.
Nun befindet sich der Primärharn im proximalen Tubus. Dieser ist durchlässig für Wasser (nicht aber für Kochsalz) und so wird dem Primärharn auf dem Weg nach unten in der Henle-Schleife Wasser entzogen. Es findet auch Resorption und Sekretion bestimmter verschiedener Stoffe statt. So wird dem Primärharn selektiv dazugegeben oder entfernt, was der Körper noch braucht oder eben nicht.
Der distale Tubus ist in zwei Segmente unterteilt, ein dünnes und ein dickes Segment. Im dünnen Segment herrschen die passiven Transportvorgönge vor und im dicken Segment die aktiven. Diese beiden Teile sind durchlässig für Wasser und Kochsalz. |
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eucalyptus Gast
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Verfasst am: 14. Apr 2011 17:52 Titel: |
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Hm, kennt sich denn niemand damit aus? |
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sinaah Gast
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Verfasst am: 14. Apr 2011 22:41 Titel: |
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sorry ich kann dir auch nich helfen.. aber offensichtlich gibts hier nich viele experten, wie schade |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 14. Apr 2011 22:58 Titel: Re: Funktion der Nephrone (Henle-Schleife) |
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Vorweg: Etwas Geduld bitte oder glaubt hier irgendwer, dass einer geradezu darauf wartet, bis jemand eine Frage stellt?
Jeder hier macht das in seiner Freizeit, da kann es auch schon mal etwas dauern, bis geantwortet wird.
eucalyptus hat Folgendes geschrieben: | Dieser Prozess der Ultrafiltration ist völlig unselektiv, es kommt dabei nur auf die Grösse, nicht auf die Art der Moleküle an. |
Nicht ganz richtig: Auch die Ladung der Moleküle spielt für die Filtration eine Rolle, da die "Permeabilitätsbarriere", die u.a. durch die Podozytenfortsätze repräsentiert wird, negativ geladen ist und negativ geladenen Teilchen die Passage somit erschwert wird, während positiv geladene Teilchen leichter permeiren können.
Auch der Begriff "unselektiv" ist hier nicht angemessen, man spricht von einer "Permselektivität" des glomerulären Filters.
eucalyptus hat Folgendes geschrieben: | Dieser ist durchlässig für Wasser (nicht aber für Kochsalz) und so wird dem Primärharn auf dem Weg nach unten in der Henle-Schleife Wasser entzogen. |
Sehr ungenau und auch nicht richtig.
Im proximalen Tubulus sind eigentlich fast alle Transportmechanismen an den Natriumtransport gekoppelt. Ohne die primär- aktive Natriumrückresorption können weder Glucose noch Aminosäuren (dann sekundär- aktiv) rückresorbiert werden.
Auch parazellulär kann durchaus Na passieren, ebenso wie Cl und Ca.
Wasser folgt bei eigentlich allen Transportprozessen osmotisch aktiven Teilchen (allen voran Natrium), da es keinen aktiven Transport für Wasser gibt und Wasser somit nicht gegen ein Konzentrationsgefälle transportiert werden kann.
Eigentlich ist fast jeder Stoff in irgendeiner Weise an den Natriumtransport gekoppelt, da dieses (im Austzausch gegen Kalium) der einzige ist, der primär aktiv transportiert wird.
eucalyptus hat Folgendes geschrieben: | Der distale Tubus ist in zwei Segmente unterteilt, ein dünnes und ein dickes Segment. Im dünnen Segment herrschen die passiven Transportvorgönge vor und im dicken Segment die aktiven. Diese beiden Teile sind durchlässig für Wasser und Kochsalz. |
Ebenso ungenau und fehlerhaft.
Während der aufsteigende Teil der Henle- Schleife NaCl ohne Wasser resorbiert (der aufsteigende Teil ist also für Wasser undurchlässig) und damit die interstitielle Osmolarität erhöht, werden im absteigenden Teil durch eben diesen Osmolaritätsgradienten mehr Wasser als osmotisch aktive Teilchen dem Harn entzogen. Dieses Prinzip dient der Harnkonzentrierung, ebenso wie der Harnstoffkonzentrierung.
Auch besteht nicht der distale Tubulus aus einem dicken und einem dünnen Segment, sondern der aufsteigende Teil der Henle- Schleife wird in der von dir dargestellten Weise gegliedert, wobei im dicken, aufsteigenden Teil schon wieder aktive Transportmechanismen genutzt werden. Er ähnelt in gewisser Weise dem distalen Tubulus, obwohl die Ionentransporter doch etwas andere sind.
Dazu sei noch ein Abschnitt erwähnt, den du völlig aussenvor gelassen hast: Das Sammelrohr, welches eine wesentliche Bedeutung in der Natrium- und Wasserrückresorption hat. Hier wird der Harn letztendlich konzentriert, indem ihm Wasser entzogen wird.
Daneben diffundiert Harnstoff in das Interstitium und wird vom aufsteigenden, dünnen Teil der Henle- Schleife wieder aufgenommen. Die hohe Harnstoffkonzentration im Interstitium ist ein wichtiger Grund für die hohe Osmolarität.
Am besten schaust du dir das nocheinmal an, z.B in den folgenden links:
http://www.pharma.ethz.ch/scripts/external_student/wagner_Niere_1_HS_2010.pdf
http://www.pharma.ethz.ch/scripts/external_student/wagner_Niere_2_HS_2010.pdf
http://www.pharma.ethz.ch/scripts/external_student/wagner_Niere_3_HS_2010.pdf _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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