Wurstbrot
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 84 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 06. Apr 2005 20:26 Titel: Centimorgan und Co |
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Hallo Fragender!
Die Methode ist simpel...wenn man erst mal drauf gekommen ist: Ein Herr Morgan entwickelte die These, dass sich bei dem Vorgang des Crossing-overs logischerweise die homologen Chromosomen am ehesten austauschen, die am weitesten voneinander entfernt liegen. Stell Dir vereinfacht zwei Bindfäden vor: Wenn Du zwei Punkte auf ihnen eng beieinander anbringst (zwei auf jedem von beiden!), ist die Chance, daß sie sich ausgerechnet in der Mitte der Punkte kreuzen, wesentlich kleiner als wenn Du die Punkte fast an die Enden der Bindfäden setzt.
Die Chance von 1% einer derartigen Rekombination wird per definitionem als 1 Centimorgan bezeichnet. Je weiter zwei Gene voneinander entfernt liegen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit des Crossing-overs und desto mehr "Centimorgan" liegen dazwischen.
Aber Obacht: Stell Dir ein Chromosom vor, auf dem 3 Gene A, B und C in alphabetischer Reihenfolge so weit voneinander entfernt liegen:
A <--> B = 25 Centimorgan und
B <--> C = 25 Centimorgan.
Man würde glauben, A <--> C betrüge logischerweise 50 Centimorgan....ist aber nicht so, denn die Morgan-Skala bezieht sich wie gesagt auf die prozentuale Wahrscheinlichkeit des Crossing-Overs und da sich innerhalb dieser "50" Centimorgan auch mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ein zweites Crossing-Over ereignen kann und damit A und C wieder auf dem alten Chromosom liegen, beträgt der Abstand A <--> C nur ...äähhh...so 48 oder 49 Centimorgan. Genau weiß ich das nicht, denn das obliegt einer elend langen Formel, die Wahrscheinlichkeiten berücksichtigt und das würde den Rahmen (und mein Wissen!) sprengen.
HTH
Lecker Wurstbrot |
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