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der_emu
Anmeldungsdatum: 17.03.2006 Beiträge: 3
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Verfasst am: 17. März 2006 15:48 Titel: Warum gibt es keine gefleckten Menschen? |
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Hallo!
Wenn sich ein schwarzes und ein weißes Tier paaren, so kann ein schwarz-weiß geflecktes Tier entstehen.. ABer warum geht das beim Menschen nicht?
Bin gespannt auf Eure antworten..
Vielen Dank im Voraus!
lg, Emu |
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Pathologe Gast
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Verfasst am: 17. März 2006 16:33 Titel: |
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Das ist eigentlich eine ganz interessante Frage, hier ist eine Idee von mir, wenn die falsch ist sagts mir einfach.
Menschen haben ihre Hautfarbe, da sie sich vor den Sonnenstrahlen schützen. So haben afrikanische Menschen eine dunkle Haut, Europäer eine weißere. Wenn nun ein Afrikaner und ein Europäerin (oder natürlich auch umgekehrt) Kinder haben, haben diese keine Flecken, sondern eine einheitliche Mischung der beiden Hauttöne. Denn flecken sind doch nicht wünschenswert, denn der eigentliche Sinn der Hautfarben ist dann nicht mehr da, an manchen stellen bekommt man nach kurzer Zeit einen Sonnenbrand, bei den anderen Stellen nicht, das ist absoluter Nonsens, sowas ist für die Natur einfach nur "dämlich".
Bei Tieren ist das nicht so schlimm, denn diese haben ein dickes Fell, das Tier kann sich auch ohne sichtbare Hautfarbe gut vor der Sonne schützen.
Gruß |
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Wibke

Anmeldungsdatum: 03.02.2006 Beiträge: 143 Wohnort: Essen
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Verfasst am: 17. März 2006 16:49 Titel: |
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aber bei Tieren ist die Fellfarbe zum Beispiel ja gefleckt und auch eine gefleckte Haut kann Vor- aber vor allem Nachteile bei der Tarnung haben. Das es bei Tieren also "nicht so von Bedeutung ist" ob sie gefleckt oder einfarbing sind, glaube ich also nicht. _________________ Der Kampf gegen die Dummheit hat gerade erst begonnen! |
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Pathologe Gast
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Verfasst am: 17. März 2006 16:55 Titel: |
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Stimmt, die Färbung ist natürlich als Tarnung zu gebrauchen! Gut mitgedacht
Gruß |
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flicke

Anmeldungsdatum: 26.12.2005 Beiträge: 125 Wohnort: berlin
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Verfasst am: 18. März 2006 11:57 Titel: |
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hi!
die hautfarbe wird beim menschen polygen vererbt. es gibt mehr als drei gene, die bei der hautfarbe eine rolle spielen. außerdem entsteht die hautfarbe additiv. das heißt also, wenn man (wir bleiben der einfachheit halber mal bei drei) bei allen drei genen die allele für dunkle haut vererbt bekommen hat, hat man sehr dunkle haut. hat man bei allen drei genen die allele für helle haut, so ist die haut eben sehr hell. zusätzlich sind noch alle mischungen möglich. also: je mehr dunkle allele, desto dunkler die haut. fleckformen kann es nicht geben, weil die gene die pigmentierung bestimmen, die für alle körperregionen gilt. ausgenommen natürlich die helle hautinnenseite bei sehr dunklen menschen, muttermale etc.
 _________________ Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften. |
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der_emu
Anmeldungsdatum: 17.03.2006 Beiträge: 3
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Verfasst am: 21. März 2006 20:53 Titel: |
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Nun, damit wäre erklärt wie es beim Menschen vorgeht.. Und wie schaut das nun mit den Tieren aus? Warum ist es dort dann möglich? aAs ist dort in der Vererbung der Haut bzw. Fellfarbe anders? |
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erax
Anmeldungsdatum: 21.03.2006 Beiträge: 43
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Verfasst am: 21. März 2006 21:17 Titel: |
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Mir fällt dabei das Beispiel der Katze ein...dort wird die Fellfarbe gonosomal (Geschlechtsgebunden) vererbt.
Aus diesem Grund sind auch Kater maximal 2farbig, Katzen dagegen können auch 3farbig gescheckt sein. |
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flicke

Anmeldungsdatum: 26.12.2005 Beiträge: 125 Wohnort: berlin
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Verfasst am: 23. März 2006 20:22 Titel: |
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hi!
hm... also ich kenne nur ein beispiel von mäusen. auch polygene vererbung der fellfarbe. allerdings gibt es ein gen für dunkle haut, eines für ringelung, eines für... weiß es nicht mehr so genau. fakt ist, dass auch dort polygen vererbt wird, aber eben nicht einzelne gene verschiedene farbabstufungen bewirken, sondern in unterschiedliche richtungen wirken (farbe, scheckung, ringelung oder so). also nicht additive, sondern komplementäre polygenie.
mag bei anderen tierarten auch so sein, weiß ich aber nicht.
 _________________ Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften. |
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ABI-TÜRKE
Anmeldungsdatum: 04.04.2006 Beiträge: 61 Wohnort: Essen
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Verfasst am: 27. Apr 2006 21:26 Titel: |
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ich vermute mal dass die hautfarbe nur durch ein allel codiert wird, deshalb _________________ mein Vater lehrte misch: "Entweder du bescheißt oder wirs beschissen!" |
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Gast
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Verfasst am: 30. Apr 2006 21:49 Titel: Gast |
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ich würde zunächst auf jeden Fall genau zwischen den Merkmalen Fellfarbe und Fellmusterung zu unterscheiden.
Das Merkmal Fellmuster (also ob z.B. weiße Flecken bei ansonsten schwarzem Fell vorliegen) wird dann immer noch aufgrund von molekularen Kontrollmechanismen unterschiedlich ausgepräft (oder haben etwa z.B. alle gefleckten Kühe die Flecken an exakt derselben Stelle?) |
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Gast
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Verfasst am: 30. Apr 2006 21:54 Titel: Gast |
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die Beiträge von Flicke sind in mE fachlich ok, aber nihct unbedingt auf die Frage von Emu abgestimmt; die Hypothesen vom Pathologen und auch die Ideen von Wibke müssten glaub ich nochmal überdacht werden. Chefin, was meinst du? |
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chefin Organisator
Anmeldungsdatum: 28.04.2004 Beiträge: 1549 Wohnort: Oberhausen
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Verfasst am: 30. Apr 2006 22:39 Titel: |
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Gast, ich bin deiner Meinung. Aber der Fachmann für dies ist wohl eher Frieder Hummel.
Ausserdem ist die Ausprägung von Fell etwas anderes als die Färbung der Haut. Haut ist ungeschützt und Fell hat zum einen Schutzfunktionen für die Haut zum anderen, die angesprochene Tarnung.
Die Vererbungsmodi sind bereits beschrieben, die verschiedene Ausprägung hat mit Sicherheit etwas mit der Variabilität zu tun und ist im Sinne der Evolution sinnvoll.
Ich selbst kenne eine Familie mit fünf Kindern, bei denen die Eltern zum einen eine weiße Hautfarbe hat zum anderen - nein, der andere Elter wie man hier sagt- pottschwarz ist. Alle fünf Nachkommen haben eine andere Hautfarbe.
Hingegen weiß man schon lange, dass verschiedene Muster in Fell und Gefieder eine ganz andere Rolle spielen. Die haben weniger mit dem Schutz zu tun. Aber die Mutationen sind halt nicht gerichtet, sondern geschehen zufällig. Erst die Selektion ist der gerichtete Prozess. Und manche Mutationen erweisen sich erst viel später als "brauchbarer" oder in ganz anderer Richtung brauchbar, als hinterher interpretiert.
Sprich: Die Federn hatten wohl erst einmal einen Vorteil als wärmendes Element, erst dann als Möglichkeit zum Fliegen.
Leider hab ich den Fachbegriff für dieses Phänomen vergessen.  _________________ Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos |
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nüsschen Gast
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Verfasst am: 01. Mai 2006 09:18 Titel: |
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meinst du präadaption? |
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