wieso haben wir nicht alle die selbe blutgruppe und den selb

Lukasz490 · Anmeldungsdatum: 25.11.2009 Beiträge: 1

Das ist doch ein Aufwand für den Körper der unnütz ist oder?

Wozu braucht zb
die Blutgruppe A ein "Anti-B"
die Blutgruppe B ein "Anti-A"
die Blutgruppe AB hat keine Antigene
die Blutgruppe 0 hat "Anti-A" und "Anti-B"

Es stimmt zwar, dass das Blut verklumpen würde wenn man die falsche Blutgruppe bekommt aber ist das Prinzip nicht unnötig (das wir verschiedene Blutgruppen besitzen)?

90% der Menschheit ist rh+

der Rhesusfaktor dient doch keinem bestimmten Zweck! Da ställt sich mir die Frage wieso existiert er überhaupt?

Wenn Menschen rh+ sind bilden sie keine Antiköper da sie das Antigen schon haben und bei rh- ist gerade umgekehrt!

Entschuldigt wenn ich das so salopp ausdrücke aber den Rhesusfaktor braucht kein Schwein, wieso ist dann die Mehrheit rh positiv?

mfg Lukasz

Megamolch · Gast

Da diese unterschiedlichen Antigene - wie alles in der Biologie - evolutionär entstanden sind lässt sich die frage ganz einfach beantworten: Es ist schlicht und einfach Zufall.

Wenn su nach dem biologischen Sinn dieses phänomens suchst, dann googel mal den Begriff "Genetische Variabilität".

PaGe · Moderator Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover

Richtig. Alles Zufall.

Um das dann Evolutionär zu betrachten, muss man sich eigentlich immer immer fragen, ob etwas:
- einen Vorteil, oder
- einen Nachteil bringt.

Nun ja und da sind die Blutgruppen fein raus. Es ist ein ziemlich neutrales Merkmal, da Bluttransfusion nicht natürlich sind und daher in den letzten Jahrtausenden nie zu Problemen geführt haben.
Die Erkennung fremder Antigene hingegen ist von Vorteil, da nur so Krankheitserreger bekämpft werden können. Und da macht man lieber erst einmal keinen Unterschied zwischen Fremdmensch oder Fremdbakterie, wenn das System dadurch einfach gehalten werden kann.

Die Antigen haben übrigens häufig auch einen Sinn, der aber nicht immer völlig erforscht ist. Zellen halten z.B. auch durch Strukturen an der Zelloberfläche zusammen. Nichts anderes als Strukturen auf der Oberfläche sind die Antigene.

Arktik Fox · Gast

Nicht Zufall, sondern Mutation!

Was nun bei wem mutiert ist Zufall.

Um ein anderes Beispiel zu wählen: Raubkatzen besitzen kein Schlüsselbein, was ihn ein schnelleres Laufen ermöglicht. Die Beutetiere haben allerdings eins... Glück für die Raubkatzen, Pech für die Beutetiere, denn da ist noch viel rauszuholen smile

Zum Blut:
Wie mein Vorgänger schon sagte, kann eine Mutation positiv, neugativ oder neutral sein. Negative werden ausselektiert, der Rest kann bleiben. Nun hat es sich zugetragen, dass sich in den Genen, welche für die Blutgruppe veranwortlich sind die Information für ein Protein eingeschlichen hat, welches auf der Blutgruppe liegt und welches schließlich verantwortlich ist für die Blutgruppe A oder B. Bei AB hat sich sogar die Information für zwei Proteine eingeschlichen. Die Antikörper dagegen sind entstanden, weil der Körper als System sich gegen alles Fremde schützen will (daher sind auch Organtransplantationen so schwierig und die Folge ist, dass dein Immunsystem für diese künstlich geschwächt werden muss). Beim Rhesusfaktor haben sich diese Antikörper jedoch nicht vollständig etabliert. Diese werden erst beim Kontakt mit Rhesuspositiven Blut gebildet (erst eine zweite Blutvermischung führt zu Komplikationen).

Wofür brauchen wir das?
Jaaa, erstmal garnicht, obwohl es Vermutungen gibt, dass irgendeine dieser Blutgruppen angeblich besser Sauerstoff transportiert. Sollte dies tatsächlich der Fall sein (rein hypothetisch- ich habe bisher nichts über einen Beweis dieser Hypothese gelesen) und es käme zu einer Veränderung der Luftzusammensetzung könnte das zur Folge haben, dass sich die eine mutierte Blutgruppe durchsetzt und plötzlich positiv werden. (Bitte beachte, dass dieses Beispiel meiner Meinung nach weit hergeholt ist, aber es zeigt, dass auch neutrale Mutationen nicht sinnfrei sein müssen)

Abschließend: Für die, die das gerade Lernen ist das halt doof, aber innerhalb Evolution sind diese kleinen Veränderungen wichtig oder können wichtig werden. Und der menschliche Körper, sowie alle anderen Organismen im Tierreich ist alles andere als perfekt (ich denke da nur an unser Atmungssystem), man kann nur optimal angepasst sein.