Erbschema von Blutgruppen

aquafan · Anmeldungsdatum: 10.04.2012 Beiträge: 2

Meine Frage:
Hallo smile

Die Frage meiner Hausaufgabe lautet:
Eine Frau ist rh-negativ und besitzt Blutgruppe 0. Ihr Mann ist rh-positiv(mischerbig). Nach der Geburt eines rh-positiven Sohnes ist sie erneut schwanger. Belegen Sie ihre Aussagen mittels Erbschemata und unter Nutzung ihrer biologischen Kenntnisse...Wie erstelle ich nun dieses Erschema,wenn ich noch nicht mal die Blutgruppe des Vaters habe?

Meine Ideen:
Mir ist schon klar, dass wenn das Kind positiv ist, Das es zur Gefährdung kommt . Danke schon mal im vorraus:)

Firelion · Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878

Hi,

da über die Blutgruppe des ABO Systems nichts bekannt ist scheint es hier um den Rhesusfaktor zu gehen (genau genommen nur um D so wie es aussieht).

Welche Genotypen haben die Frau und der Mann. Welches Allel ist dominant ?
Welche Phänotypen könnte das Kind jetzt haben.

Richtig, wenn das Kind rh + wäre könnte zur Gefährdung kommen. Muss aber nicht da man soweit ich weiß nach der Geburt des ersten Kindes Antikörper gegen die Blutkörperchen dieses Kindes der Mutter gegeben haben sollte. Dadurch wird verhindert, dass diese Antikörper produziert.

LG Firelion

aquafan · Anmeldungsdatum: 10.04.2012 Beiträge: 2

Ich weiß es leider nicht. Hoffte das hier zu erfahren.

Firelion · Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878

Ok also ganz langsam:

1. Es gibt mehrere Blutgruppensysteme mit diversen Blutgruppen die unabhängig von einander vererbt werden. Die bekannsten davon sind das ABO System und der Rhesusfaktor. Die anderen brauchen eigentlich nur Mediziner.

2. Der Rhesusfaktor hat wie gesagt nichts mit dem ABO System zu tun.
Vielmehr gibt es hier zwei Gene die diesen bestimmen. Das eine Gen kann entweder richtig translatiert werden (dann entsteht D) oder es ist kaputt und es entsteht gar nichts (wichtig) der einfachheithalber wird das meist als d bezeichnet. D ist das Antigen gegen das bei Kontakt am wahrscheinlichsten Antikörper gebildet werden. Darum nennt man der einfachheithalber Personen mit Dd oder DD rhesuspositiv und Personen mit dd rhesusnegativ.

Das zweite Gen kodiert für zwei weitere Merkmale C und E. Anders als bei d handelt es sich bei c und e NICHT um Defektallele dass es heißt auch da wird etwas an dfen Ery angebaut. Bei C gibt die drei Allele C, c und Cw und für E zwei E und e. Die werden in der Schule zwar ignoriert aber gehören zur kompletten Bestimmung des Rheasusfaktors dazu.

Mit diesem Wissen:
Wie sieht der Genotyp des Vaters aus ? Wie der der Mutter?
Wie der des ersten Kindes ? Welche Genotypen ergibt das Kreuzungsquadrat fürs zweite Kind ?

3. Warum gab es beim ersten Kind trotz rh+ kein Problem ?

Das liegt daran das sich D wie ein ,,normales" Antigen verhält. Das heißt erst nach Kontakt mit diesem werden die Antikörper gebildet.
Dies ist beim ABO System nicht der Fall. Hier liegen die Anzikörper bereits nach der Geburt vor, da die Peptidstruiktren von A bzw B stark an E coli erinnern und wir E coli immer im Darm rumschleppen ist es sinnvoll die sofort im Blut wegzufischen, wenn sich dort reingelangen.

4. Warum wäre es für ein Rh+ Kind gefährlich?

Das liegt an den Antikörpern gegen D. Diese sid von der Klasse IgG und damit plazentagängig. Das heißt die Antikörper könen von der Mutter auf das Neugeborene überrtragen werden. Dort führen sie dann zur Zerstörung der Erys.

5. Warum ist es trotzdem kein Problem, wenn das Kind einer Mutter mit der Blurtgruppe 0, A oder B hat,obwohl die Mutter doch Antikörper im Blut hat?

Das liegt daran, dass es sich hierbei um Antikörper der Klasse IG M handelt und die können nicht durch die Plazenta durch.

Für eine Beurteilung, ob für das Kind Gefahr besteht oder nicht intertessiert die ABO Blutgruppe des Vaters daher nicht.

Ist das jetzt etwas klarer ?