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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 23. Apr 2012 17:37 Titel: Warum haben Frauen nicht ständig eine Peritonitis? |
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Hi,
bei Frauen liegen der Uterus und die Ovarien intraperritoneal.
Beim Eisprung wird die Eizelle in die Bauchhöhle abgegeben und auch die Spermien erreichen die Tuba uterina über die Bauchhöhle.
Das heißt doch das eigentlich permanent Keime die Möglichkeit haben müssten durch die Vagina in die Bauchhöhle zu gelangen und dort zur Peritonitis zu führen.
Da diese aber immer noch höchstgeradig lebensgefährlich ist ( Darminhalt in der Bauchhöhle wäre eine Katastrophe oder ?) ist dies offensichtlich nicht der Fall.
Verhindert hier das mukosa assozierte lymphatische Gewebe schlimmeres?
LG und Danke Firelion _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 23. Apr 2012 21:00 Titel: Re: Warum haben Frauen nicht ständig eine Peritonitis? |
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Firelion hat Folgendes geschrieben: |
Verhindert hier das mukosa assozierte lymphatische Gewebe schlimmeres? |
Auch, aber nicht nur. Das Mukosaassozierte lymphatische Gewebe spielt in der aktiven, lokalen Immunabwehr selbstverständlich eine wesentliche Rolle.
Berücksichtige aber auch, dass der Transport der Eizellen gerichtet ist, also sich in der Tube peristaltische Wellen fortpflanzen, ganz ähnlibch wie im Darm, so dass ein gerichteter Transport gewährleistet wird. Aus dieser Betrachtung ähnelte die Frage derjenigen, warum der Darm die Nahrung im Normalfall nach rektal und nicht nach oral befördert. Die Wandschichtungen der Schleimhaut von Darm und Tube ähneln sich sehr.
Die Spermien müssen bei der Befruchtung gegen eben diese Peristaltik "schwimmen", die meisten Bakterien schaffen das nicht.
Da ist eine Blasenentzündung wahrscheinlicher.
Firelion hat Folgendes geschrieben: | und auch die Spermien erreichen die Tuba uterina über die Bauchhöhle. |
Nein, über den Uterus. Der dort gelegene Teil der Tube hat beim Eintritt in die Gebärmutter keine "freie Öffnung" zum Intraperitonealraum, wie etwa das Ovar zur Tube. Die Spermien schaffen es in der Regel gar nicht, bis in den Fimbrientrichter zu gelangen, das Ei kommt ihnen meist schon vorher entgegen. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 23. Apr 2012 21:12 Titel: |
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Danke
Beim Darm kann sich die Peristaltik auch umdrehen sodass es zu Kopremisis komme oder? Hat das was mit dem enterischen Nervensystem zu tun?
Also die Peristaltik der Eileiter macht ordentlich Wellen damit auch nichts in den Uterus landet?
Bei einem Mann der das nicht hätte wäre es jetzt rein theoretisch fataler, wenn da irgendeine Öffnung zur Bauchhöhle wäre ? Also würde ein Mann Sperma in die Bauchhöhle bekommen und dies wäre nicht steril, würde es eher zur Katastrophe kommen (was ja rein physiologisch unmöglich sein sollte)? _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 23. Apr 2012 21:48 Titel: |
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Firelion hat Folgendes geschrieben: |
Beim Darm kann sich die Peristaltik auch umdrehen sodass es zu Kopremisis komme oder? Hat das was mit dem enterischen Nervensystem zu tun? |
Die häufigsten Ursachen sind z.B. ein Ileus ("Darmverschluss"; kann auch neurogen bedingt sein) oder Probleme mit der Ileocäcalklappe.
Das ist zumindest das, woran ich zuerst denke....
Firelion hat Folgendes geschrieben: | Also die Peristaltik der Eileiter macht ordentlich Wellen damit auch nichts in den Uterus landet? |
Doch, geanu da soll es doch hin, das Ei, in die Gebärmutter.
Und das Spermium schwimmt dem aus Richtung Eierstock wandernden Ei aus Richtung Uterus entgegen. Die treffen sich dann irgendwo in der Tube, wo das Ei dann befruchtet wird. Das Ei wandert dann weiter in den Uterus.
Firelion hat Folgendes geschrieben: | Bei einem Mann der das nicht hätte wäre es jetzt rein theoretisch fataler, wenn da irgendeine Öffnung zur Bauchhöhle wäre ? Also würde ein Mann Sperma in die Bauchhöhle bekommen und dies wäre nicht steril, würde es eher zur Katastrophe kommen (was ja rein physiologisch unmöglich sein sollte)? |
Wenn du damit die Vorstellung verknüpfst, dass Ejakulat in das Peritoneum gelangt, ist das Ausmass nicht vom Geschlecht abhängig.
Das Spermium gelangt aber eigentlich nciht in das Peritoneum, weil es meisst gar nicht bis zum Fimbrientrichter kommt, sondern schon vorher vom "Ei" abgefangen wird.
Es gibt aber auch nichts, dass es so gar nicht gibt. So schafft es ab und an dann doch mal ein Spermium, bis über den Fimbrientrichter hinaus zu "schwimmen" und manchmal sogar begegnet es dort dem Ei und befruchtet es in der Bauchhöhle. Gelangt das Ei nun nicht schleunigst in den Fimbrientrichter, so kann eine peritoneale Bauchhöhlenschwangerschaft resultieren, mit allen Komplikationen, u.a. auch peritonitischen.
98% aller Schwangerschaften, in denen das Ei sich nicht in der Gebärmutter einnistet, sind aber Eileiterschwangeschaften. Auch eine Eileiterschwangerschaft kann mit Peritonismus/Peritonitis einhergehen, wenn die Frucht abstirbt. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 23. Apr 2012 22:02 Titel: |
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Ah Danke
Ja, ich meinte nichts außer dem Ei also Bakkis, Parasiten oder so.
Also ich stelle mir das jetzt so vor:
Beim Eisprung verlässt das Ei das Ovar und landet in der Bauchhöhle. Dort sollte es von der Ampulle des Eileiters gefangen werden und in den Uterus befördert werden. Wenn jetzt ein Spermium kommt muss dieses auch in den Eileiter denn dort findet die Befruchtung statt (aber nicht die Einnistung).
Stimmt das, oder habe ich da grundsätzlioch etwas falsch verstanden?
Wie kommt das Spermium zum Ei ohne durch die Bauchhöhle zu müssen,. Vielleicht habe ich da das Verständnisproblem. Ich stelle mir Spermien die in der Bauchöhle rumschwimmen nicht als ideal vor. _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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Firelion
Anmeldungsdatum: 27.08.2009 Beiträge: 1878
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Verfasst am: 23. Apr 2012 23:12 Titel: |
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Sorry für den Doppelpost, aberich habe den Fehler gefunden. Ich hatte einen dicken Denkfehler. Jetzt ist es klar. _________________ It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett |
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jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 24. Apr 2012 23:53 Titel: |
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_________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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