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Verstehe Mendelsche Regeln nicht!
 
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BeitragVerfasst am: 23. Aug 2012 18:47    Titel: Verstehe Mendelsche Regeln nicht! Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo!
Kann mir jemand die Mendelschen Regeln erklären?
Wie funktioniert die Vererbung von Merkmalen?

Weitere Frage: Ich höre oft von genetischen Unterschieden zwischen Mann und Frau (z.B. in körperlicher Leistungsfähigkeit oder Gefühlsausdruck)? Woher kommen sie und welche Mechanismen liegen zugrunde?

Meine Ideen:
Ich weiß nur, dass es Gene gibt, die rezessiv oder dominant vererbt werden.
Aber die Mendelschen Regeln sind mir zu kompliziert.
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 23. Aug 2012 19:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

um die Mendelschen Regeln zuverstehen, brauchst du ein paar grundlegende Sachen.

1. Weißt du was die Meiose ist und wie sie abläuft?

2. Weißt du was Chromosomen, Chromosomensatz, Chromatiden und Allele sind?

LG Firelion

_________________
It is well known that a vital ingredient of success is not knowing that what you’re attempting can’t be done - Terry Pratchett
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Gast





BeitragVerfasst am: 23. Aug 2012 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Meiose = Zellteilung, es wird da einfach nur der Chromosomensatz halbiert
Chromosomen = Träger von verschiedenen Genen, es gibt glaube ich so 24 XX Chromosomen bei jeden Menschen und bei Frauen ein XX und bei Männern ein XY zusätzlich.

Was sind die Besonderheiten des Y-Chromosoms und wie wie schlägt sich das auf den Geschlechtsunterschied (z.B. in mehr Körperkraft) nieder?
Inwieweit hat die Evolution den Mann oder die Frau geprägt?
Firelion



Anmeldungsdatum: 27.08.2009
Beiträge: 1878

BeitragVerfasst am: 23. Aug 2012 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Mensch hat insgesamt 46 Chromosomen also 23 Chromosomenpaare. 22 davon sind Autosomen und haben nichts mit dem Geschlecht zu tun und das letzte paar ist normalerweise entweder XX oder XY.


So Meiose führt zu vier (wichtig) Tochterzellen mit je einem Chromatid eines der homologen Chromosomen. Die Information auf den Chromatiden des selben Chromsoms sind normalerweise gleich. Meiose führt im Gegensatz zur Mitose zu Keimzellen (Eizelle/ Spermium). Körperzellen haben 46 Chromosomen.

Ich nehme an du bist zur Zeit in der Schule? Das ist wichtig, um zu sehen wie tief greifend die Erklärung sein sollte. Für due schule enthalten Gene die Bauanleitung für Proteine. Und die Proteine haben im Körper verschiedene Funktionen z.B. Immunabwehr (Antikörper), Kommunikation ( Hormone, Rezeptoren), Stoffwechsel (Enzyme), Transport oder Farbstoff. Jetzt gibt es für die Proteine mit identischen Aufgaben aber entweder unterschiedliche Baupläne ( funktionieren alle unterscheiden sich aber) oder ein Fehler konnte dich verbreiten (Erbkrankheiten). Diese unterschiedlichen Baupläne sind Allele. Auf jedem homologen Chromosom (zumindest bei den Autosomen) findet sich eine Version des Bauplans= 1 Allel.

Jetzt hat aber der Mensch je ein homologes Chromosom von jedem Elternteil. Das heißt es können entweder zwei identische oder zwei unterschiedliche Allele des selben Genes bei einem Menschen vorkommen. Soweit alles klar?

So was macht die Kombination von Allelen? Zwei unterschiedliche alle können entweder zu einer Mischung des Phänotyps führen (intermediär) oder ein allel dominiert über das andere. Bei Enzymen z.B kann manchmal eine Kopie des intakten allels für eine ausreichende Funktion sorgen.

So was hat das jetzt mit den mendelschen Regeln zu tun?
Also nehmen wir an ein Elternteil hat nur die Version A des Allels und ein Elternteil nur die Version a (B). Dann können sie auch nur diese Version an die Kinder vererben. Folglich haben die Kinder Aa (dominant- rezzessiv) oder AB (intermediär).

Jetzt könnte aber auch ein Elternteil Aa (AB) und der andere z.B. nur a haben. Die Kinder hätten dann entweder Aa oder aa (AB). da jeder Elternteil nur ein Allel weitergeben kann.

Dritter Fall: beide Eltern haben Aa (AB). das führt dazu, dass die Kinder entweder nur A, Aa oder a haben. Zum besseren verständnis: male dir für den der drei Fälle für jeden Elternteil die möglichen Keimzellen hin und kombinier sie. Wenn du das machst, sollten dir auch die Zahlenverhältnisse klar werden.


Das kann man natürlich auch für beliebig viele Allele und gemischt dominant, rezessiv kodominant und für mehere Gene machen. Macht das Verständnis jetzt aber schwerer.



So jetzt nochmal zu XX und XY:

Was macht das Y- Chromosom? Nuuna, das Y- chromosom hat nur eine Aufgabe: Erzeuge den männlichen Phänotyp (Hoden, Prostata, samenleiter, samenblasse, Bartwuchs, tieefere, stimme, keine Eierstöcke, Gebärmutter und Eileiter). Das tut es indem es dafür sorgt das mehr Testosteron freigesetzt wird und weniger Östrogene (beide geschlechter können beides produzieren nur die Menge unterscheidet sich). ansonsten ist das Y- Chromosom ziemlich genleer und verzichtbar (~ 50% der weltbevölkerung lebt problemlos ohne aber 0% der Weltbevölkerung lebt ohne X- chromosom.Es gibt keinen Menschen gaz ohne X chromosom das ist letal.)

Was macht jetzt das Testosteron? Das Testosteron ist ein Steroidhormon und ist als solches in der Lage als Tanskriptionsfaktor zu wirken. Das heißt es regelt die Menge der Produkte der für Testosteron empfindlichen Genen.
Diese Produkte haben wiederum einfluss auf den Phänotyp z.B. Muskelwachatum, Körperbehaarung, Stimmlage, Spermienproduktion, Entwicklung während der embryonalzeit aber auch Verhalten.

Was macht jetzt den Mann zum Mann ?
Diese Frage ist so nicht eindeutig beantwortbar. Neben den Einfluss der gene spielen hier auch Erziehung und Kultur mit rein. Ein Mann der ineiner materachischen Gesellschaft aufwächst verhält sich anders als ein Mann der in einerr patriachalischen Gesellschaft aufwächst. Neben der gersellschaft als ganzes können auch Eltern und " Vaterfiguren" durch Erziehung den Charakter formen.

Wie groß die Uterschiede zwischen Mann und Frau und welchen Anteil die gene oder die Erziehung/ Gesellschaft an ihrem Entstehen haben, kann dir keiner sagen. Darüber lässt sich trefflich streiten.


So und was hat jetzt die Evolution mit dem Ganzen zu tun?
Nun, wenn ein bestimmtes Verhalten sich negativ auf die Überlebenswahrscheinlichkeit auswirkt, verschwindet irgendwann die Gene die zu diesem beitragen. Ist es allerdings nützlich wird es sich weiter verbreiten. Welche Verhaltensweisen in welche Kategorien gehören, kann sich bei Frau/ Mann durchaus unterscheiden.



Ich hoffe ich konte dir mit diesem kleinen Exkurs etwas helfen.

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BeitragVerfasst am: 27. Aug 2012 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Also erstmal danke für den Beitrag!

Einige Wissenschaftler sind der Meinung, dass Männer aufgrund ihres Testosteron aggressiver und draufgängerischer seien. Neuere Forschungen zeigten jedoch keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Testosteron und Aggressivität. Angeblich sollen in Stresssituationen Männer oft aggressive und risikoreiche Handlungsmuster aufweisen, während Frauen sich soziale Bindungen suchen. Es soll dadurch erklärt werden, dass Frauen mehr vom Hormon Oxytocin, was z.B. für soziale Bindungen zuständig ist, hätten.

Kann es sein, dass Testosteron die Produktion von Oxytocin hemmt oder Oxytocin abbaut oder Testosteron selbst solche Handlungsmuster fördert?
Einige Studien haben jedoch gezeigt (Beispiel siehe: "Die Geschlechterlüge" von Cordelia Fine), dass Testosteron keinen Einfluss auf Sozialverhalten hat.
Sogar die Empathiefähigkeit von Männern habe sich drastisch verbessert, als man bei einen Empathietest sagte, dass es um eine besondere Form der Informationsverarbeitung gehe.

Ist also wirklich das Oxytocin für Empathie, Mitgefühl/Vertrauen und soziale Bindungen Vorraussetzung oder kann man auch auf andere Weise dieses Verhalten aufzeigen?
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