Autor |
Nachricht |
annanna
Anmeldungsdatum: 31.01.2006 Beiträge: 6
|
Verfasst am: 11. Okt 2006 14:04 Titel: DNA-Gehalt im Laufe der Evolution |
|
|
Hallo!
Weiß nicht ganz, wie ich folgende Frage beantworten soll:
"Wie stellt man sich die Änderung des DNA-Gehaltes im Laufe der Evolution vor?"
Meine möglichen Antworten:
-durch immer komplexere und entwickelte Organismen braucht man natürlich auch mehr DNA
-mehr DNA durch:
Duplikation, "einschleusen von Bakterien-DNA (wie bei den Mitochondrien) und übernahme derer Funktion für den eigenen Stoffwechsel...
mehr fällt mir dazu leider nicht ein, vielleicht kann mir jemand helfen??
Vielen Dank |
|
|
flicke
Anmeldungsdatum: 26.12.2005 Beiträge: 125 Wohnort: berlin
|
Verfasst am: 11. Okt 2006 15:01 Titel: |
|
|
hi!
ich könnte mir noch vorstellen, dass zwar im laufe der evolution immer mehr dna dazu kommt, deren gehalt aber eher abnimmt. höher entwickelte organismen neigen dazu, zwar insgesamt mehr dna zu haben, aber auch viel "schrott-dna" zu beherbergen. das heißt nicht, dass höhere organismen deshalb weniger oder gleich viele gene haben wie niedere. aber die anzahl der gene nimmt nicht im gleichen hohen maße zu wie die anzahl der nukleotide. zumindest denke ich das. _________________ Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften. |
|
|
annanna
Anmeldungsdatum: 31.01.2006 Beiträge: 6
|
Verfasst am: 11. Okt 2006 15:13 Titel: |
|
|
hm, also kommen eher mehr introns rein..??
reicht denn der "rel. gleiche" wichtige DNA-Gehalt aus, um alle wichtigen Abläufe zu garantieren? Oder werden best. wichtige Gene dann einfach gekoppelt, damit eine gewisse Funktionsfähigkeit gewährleistet ist?
Vielen vielen Dank!!!!!!!!!!!! |
|
|
flicke
Anmeldungsdatum: 26.12.2005 Beiträge: 125 Wohnort: berlin
|
Verfasst am: 11. Okt 2006 15:28 Titel: |
|
|
hi!
ähm, nein... so habe ich das nicht gemeint. es war auch eher eine schlussfolgerung aus einigen beobachtungen.
also, man liest ja öfter von sogenannten "gen-friedhöfen", das sind abschnitte auf chromosomen, die keine oder nur in ganz geringem maße geninformationen beinhalten. diese abschnitte können millionen basen umfassen. ich kenne sie vor allem vom menschen (der wohl ohne zweifel den höheren organismen zuzurechnen ist). die menge an dna, die der mensch besitzt, hat forscher früher dazu veranlasst, von bis zu 140.000 genen des menschen auszugehen. in wirklichkeit ist die zahl weitaus geringer, weil eben große teile der dna funktionslos (zumindest glaubt man das bisher) sind. bei niederen organismen ist die diskrepanz von vorhandener dna und vorhandenen genen nicht so groß.
vielleicht hilft dir bei deiner frage der vergleich von mensch und schimpanse weiter. es gibt einige gene, die der schimpanse besitzt, die beim menschen so noch zu finden sind, die aber keine funktion mehr haben (durch deletion oder andere ursachen). an dieser stelle "fehlt" dem menschen also quasi ein gen, stattdessen hat er dort jetzt noch mehr "schrott-dna". _________________ Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften. |
|
|
annanna
Anmeldungsdatum: 31.01.2006 Beiträge: 6
|
Verfasst am: 11. Okt 2006 15:39 Titel: |
|
|
Aha, ich kann mir das jetzt so ungefähr vorstellen...
Weil sich der Mensch zum Beispiel aus so vielen "Vorstufen" entwickelt hat sind die "damaligen" Gene noch im Genom enthalten, sind aber nicht mehr wirksam (auf welche Weise auch immer), da sie nicht mehr "gebraucht" werden. Da sie aber nicht einfach immer rausgeschmissen werden können ist jetzt halt eine Vielzahl von Genen da, von denen viele aber nicht mehr benötigt werden und daher besagte "Schrott-DNA" sind.
So ungefähr korrekt??
LG!! |
|
|
flicke
Anmeldungsdatum: 26.12.2005 Beiträge: 125 Wohnort: berlin
|
Verfasst am: 11. Okt 2006 16:11 Titel: |
|
|
hi!
hm... du gestehst der evolution eine menge intelligenz zu.
Zitat: | ...sind die "damaligen" Gene noch im Genom enthalten, sind aber nicht mehr wirksam...da sie nicht mehr "gebraucht" werden. |
wer sagt denn, dass sie nicht mehr gebraucht werden? im gegenteil, manchmal gibt es funktionsverluste in genen, die eigentlich sehr wichtig sind. schimpansen sind z.b. gegenüber leukämie weniger anfällig als menschen, der grund liegt in den genen. aber du hast schon recht, die meisten änderungen werden wohl vorteilhaft sein, sonst würden höhere organismen nicht überlebensfähig sein. (ich wollte nur darauf hinweisen, dass evolution zufällig ist.)
was genau diese schrott-dna ist, ist glaube ich nicht so klar. fakt ist, dass nicht alle teile dieser dna funktionslos sind. vielleicht solltest du dir das mal durchlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Junk-DNA
aber es wurden bereiche im menschlichen genom gefunden, die funktionslos sind, aber in anderen organismen entsprechungen haben, die noch intakte gene sind. _________________ Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften. |
|
|
annanna
Anmeldungsdatum: 31.01.2006 Beiträge: 6
|
Verfasst am: 11. Okt 2006 16:17 Titel: |
|
|
Werd mir das mal auf Wikipedia durchlesen!!!!
Aber dann ist meine Frage wohl beantwortet.
Thx a lot!!!!!!!!!!!!!!! |
|
|
chefin Organisator
Anmeldungsdatum: 28.04.2004 Beiträge: 1549 Wohnort: Oberhausen
|
Verfasst am: 12. Okt 2006 04:01 Titel: |
|
|
Vorsicht vor dem Begriff "Schrott" Das ist die Arroganz der Nichtwissenden. Nur weil wir das noch nicht verstanden haben, qualifizieren wir das ab. Aus diesem "schrott" hat sich der gen. fingerprint ergeben. Ist das wirklich "Schrott"? Introns können ohne weiteres auch in anderen Zusammenhängen "Exons" sein. Der Unterschied zwischen Menschen und Schimpansen ist genetisch unter 1% Betrachtet man den Unterschiede zwischen den Gesschlechtern beim Menschen, ist der größer als zu den Schimpansen.
Also, das gilt so nicht! Sicherlich benötige ich mehr Masse um mehr auszudrücken, aber schaut euch unsere Sprache an: mit 26 Buchstaben kann ich so unendlich viel ausdrücken!
Das kapieren wir langsam. Schaut mal unter Epigenetik nach. Das ist meiner Meinung nach die Richtung des Verständnisses unserer Gene. _________________ Wissen ist Macht, Nichtwissen macht machtlos |
|
|
|