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JanUhlemann
Anmeldungsdatum: 13.11.2014 Beiträge: 2
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Verfasst am: 13. Nov 2014 13:54 Titel: Recherchefragen zum Thema Evolution und Mensch |
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Meine Frage:
Liebe Biologen!
Mein Name ist Jan, ich recherchiere für einen Roman und habe einige Bio-Fragen. Da ich selber "nur" aus der Geographie/Geschichte-Ecke komme dachte ich mir ich wende mich Profis, bevor ich Mist baue.
Wäre toll, wenn ich mir weiterhelfen könntet. Los geht's:
1. Nehmen wir einmal an, eine Gruppe Menschen wird in einem isolierten Gebiet abgeschnitten. Wie groß müsste die Gruppe sein, um überleben zu können (Stichwort Inzucht)?
Nehmen wir weiterhin an, das Gebiet biete extrem fordernde Lebensbedingungen. Wie lange würde es minimal dauern, bis sich die Gruppe durch Evolution an ihre Umwelt angepaßt hat? Fiktive Beispiele: Fellbildung bei Kälte ; Supersprungkraft und Kletterhände in einer Bergwelt, etc.
2. Kennt ihr Fälle von menschlichen "Sonderwegen" - wie die in den Medien aufgetauchten "Hobbits" z.B.?
3. Wann kann man aus biologischer Sicht (noch) von einem Menschen sprechen?
4. Können Pilze in lichtlosen Höhlen existieren? Brauchen sie zwingend eine Pflanze zur Symbiose? Hätten diese Pilze sichtbare Fruchtkörper? Gibt es solche Pilze und wenn ja, wißt ihr, wie sie heißen?
Vielen Dank für eure Mühen!
Meine Ideen:
1. Ich denke 20 bis 30 Individuen sollten es schon sein. Ich habe irgendwo von einer Theorie gelesen, dass "wir" einmal auch nur eine so große Gruppe waren. Allerdings vermutlich nicht an einem isolierten Ort.
Was die Anpassung an die Umwelt angeht, bin ich etwas ratlos. Im Biounterricht haben wir etwas über Käfer gelernt, die sich in kürzester Zeit an die Verschmutzung der Birken in einem Industriegebiet angepaßt haben. Wir vermutlich Selektion gewesen sein (Die Vögel picken die weißen auf den Rußsstämmen weg).
Aber der Mensch ist kein Käfer und tiefgreifende Veränderungen sollten doch Jahrtausende brauchen, um sich in der Gruppe vollends durchzusetzen.
2. Ich kenne wie gesagt nur die "Hobbits" und finde die Vorstellung von sich isoliert entwickelnden Menschengruppen einfach spannend. :)
3. Das übersteigt meine Kenntnisse.
4. Da Pilze ja heterotroph sind, müsste es doch möglich sein, dass sie von toten Insekten, Tieren, etc. leben.
Nochmal Danke! |
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Daniel35
Anmeldungsdatum: 10.09.2012 Beiträge: 511
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Verfasst am: 13. Nov 2014 14:59 Titel: Re: Recherchefragen zum Thema Evolution und Mensch |
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JanUhlemann hat Folgendes geschrieben: | Meine Frage:
1. Nehmen wir einmal an, eine Gruppe Menschen wird in einem isolierten Gebiet abgeschnitten. Wie groß müsste die Gruppe sein, um überleben zu können (Stichwort Inzucht)?
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Das hängt davon ab, wie die Gruppe zusammen gesetzt ist. Aber mit um die hundert Individuen kann es schon klappen.
Zitat: |
Nehmen wir weiterhin an, das Gebiet biete extrem fordernde Lebensbedingungen. Wie lange würde es minimal dauern, bis sich die Gruppe durch Evolution an ihre Umwelt angepaßt hat? Fiktive Beispiele: Fellbildung bei Kälte ; Supersprungkraft und Kletterhände in einer Bergwelt, etc.
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Grundsätzlich bringen die Menschen ja schon Anpassungen mit sich, um überhaupt lebensfähig zu sein. Gewisse Anpassungen beobachtet man sicher schon nach einigen Jahrtausenden (Änderungen der Hautfarbe, Anpassungen an spezielle Nahrung, z.B. Laktoseverträglichkeit), Anpassungen an Sauerstoffpartialdruck.
Zitat: |
2. Kennt ihr Fälle von menschlichen "Sonderwegen" - wie die in den Medien aufgetauchten "Hobbits" z.B.?
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Hobbits hat es wohl nie gegeben.
Zitat: |
3. Wann kann man aus biologischer Sicht (noch) von einem Menschen sprechen?
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Wenn keine Fortpflanzung untereinander möglich ist. Das kann wohl einige hunderttausend Jahre dauern.
Zitat: |
4. Können Pilze in lichtlosen Höhlen existieren? Brauchen sie zwingend eine Pflanze zur Symbiose?
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Ja, aber sie benötigen organisches Material. Tote Tiere und Exkremente eignen sich. |
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JanUhlemann
Anmeldungsdatum: 13.11.2014 Beiträge: 2
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Verfasst am: 16. Nov 2014 14:20 Titel: |
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Danke für diese erste Antwort. Das war schonmal sehr erhellend.
Was die "Hobbits" angeht: Skelette wurden ja gefunden, also gab es sie druchaus. Aber es scheint umstritten zu sein, ob es nicht einfach eine Mangelkrankheit war anstelle einer eigenen "Homo"-Gruppe. Jedenfalls behauptet das Wikipedia.
Gibt es weitere hilfreiche Antworten? |
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