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gastBio1 Gast
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Verfasst am: 20. Jul 2009 17:46 Titel: Genetik Frage |
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komm mit folgender Frage nicht so recht klar:
Zwei weiß blühende Pflanzen werden miteinander gekreuzt. Man erhält nur blau blühende Nachkommen. Schreiben sie den Erbgang auf. Wie nennt man so einen Erbgang.
Kann mir einfach nicht erklären wie nur bölau blühende nachkommen rauskommen können... kann mir da jemand helfen?
Danke im voraus
Daniel |
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Ikar
Anmeldungsdatum: 04.11.2008 Beiträge: 10 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 20. Jul 2009 20:25 Titel: |
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Also vereinfacht ist es so:
Jede der beiden Pflanzen besitzt zwei Allele für das Merkmal der Blütenfarbe, die weitervererbt werden können.
Du hast dann die (welche Buchstaben verwendet werden ist egal) Allele
W (für weiß) und
w (für blau).
Jedes der beiden Allele kann entweder dominant oder rezessiv ausgeprägt sein. D.h. wenn es dominant ist, dann tritt es in dem Phänotypen in Erscheinung (Phänotyp = äußere Erscheinung).
Ein paar Beispiele:
(Großbuchstaben für dominante, Kleinbuchstaben für rezessive Allele)
Ww = weiße Blütenfarbe, denn dominantes Allel (hier W) setzt sich durch.
genauso bei WW (hier sind ja beide dominant)
ww = die einzige Möglichkeit für blaue Blütenfarbe, da w = blau
Also jetzt konkret zu der Aufgabe:
Blau blühende Nachkommen können nur herauskommen, wenn die beiden Pflanzen heterozygot sind, also mischerbig sind. D.h. dass sie beide den Genotypen Ww haben müssen.
denn wenn du blaue Blüten haben möchtest, brauchst du zwei rezessive Allele (w), weil jede der beiden Pflanzen nur ein Allel weitervererbt.
Das wäre dann ein dominant-rezessiver Erbgang.
SO jetzt habe ich aber nochmal gelesen, dass NUR blaue Blüten rauskommen sollen. Das kann ich mir jetzt aber auch nicht so ganz erklären. Nach meiner Erklärung müsste ja ein prozentualer Anteil der Blüten weiß sein...hmmm |
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cajo
Anmeldungsdatum: 26.10.2008 Beiträge: 162
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Verfasst am: 20. Jul 2009 21:57 Titel: |
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Ikar hat Folgendes geschrieben: | SO jetzt habe ich aber nochmal gelesen, dass NUR blaue Blüten rauskommen sollen. Das kann ich mir jetzt aber auch nicht so ganz erklären. Nach meiner Erklärung müsste ja ein prozentualer Anteil der Blüten weiß sein...hmmm |
Das kann ich mir auch nicht eklären... Meinem derzeitigem Gedankengang zu folge ist das einfach unmöglich. Es sei den mir fällt der Kniff gerade nicht auf, also muss woh oder übel nochmal ein Genetik-Profi ran! |
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gastBio1 Gast
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Verfasst am: 20. Jul 2009 22:09 Titel: |
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Danke erst mal für die ausführliche Antwort. Aber so weit bin ich zum Glück schon:)
Ist eben echt das Problem das ALLE blau sein sollen. Hab irgendwie alle Varianten ausprobiert (Codominanz, Epistase, Crossing over...), aber das alle blau sind passiert irgendwie nie...
Ist vielleicht doch die Frage falsch gestellt oder hat noch jemand ne Idee?? |
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cajo
Anmeldungsdatum: 26.10.2008 Beiträge: 162
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Verfasst am: 20. Jul 2009 22:28 Titel: |
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In welcher Klasse bist du denn? |
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gastBio1 Gast
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Verfasst am: 20. Jul 2009 22:45 Titel: |
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2 Semester:) |
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Ikar
Anmeldungsdatum: 04.11.2008 Beiträge: 10 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 21. Jul 2009 19:00 Titel: |
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Joa, bin zwar auch im 2. Semester, aber Genetik hatte ich bisher nur in der Schule...und mit diesem Wissen werde ich wohl die Aufgabe nicht lösen können...naja dann noch viel Erfolg... :P |
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scheng
Anmeldungsdatum: 16.06.2006 Beiträge: 209
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Verfasst am: 23. Jul 2009 16:52 Titel: vielleicht so? |
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Eine denkbare Moeglichkeit ist, dass die Farbe der Bluete ueber zwei verschieden Genstellen gesteuert wird.
Nennen wir die einfach A und B. Pflanze 1 haette dann das genetische Muster AAbb, Pflanze 2 aaBB. Alle Nachkommen sind dann AaBb.
Die Kombination AB ergibt vielleicht eine andere Bluetenfarbe, naemlich blau.
Ich weiss, dass das eine recht wilde Spekulation zu sein scheint. Ich kenne allerdings aus meiner Ausbildung einen aehnlichen Stammbaum, der mit diesem Trick zu loesen war. Es kommt naemlich darauf an, dass verschiedene Genotypen den selben Phaenotyp ergeben koennen: also umgekehrt man nicht so einfach von einem gemeinsamen Phaenotyp auf einen gemeinsamen Genotyp schliessen darf.
Die Antwort lautet also: multifaktorielles Geschehen.
Scheng |
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gastBio1 Gast
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Verfasst am: 23. Jul 2009 17:06 Titel: |
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Hab die Antwort jetzt rausgefunden falls es jemanden interessiert. Der Ansatz von Scheng ist recht nah dran.
Der Erbgang nennt sich Dominante Epistase (Epistase= Die Fähigkeit eines Gens den Phänotyp eines anderen Gens zu überlagern).
Der Erbgang:
A= blaue Blüten
a= nicht blau =Weiß
B= Einlagerung des Farbstoffs in die Blüte
b= keine Einlagerung
Die ELtern sehen so aus:
AAbb ( Also eigentlich Blau aber keine Einlagerung= Weiß) und
aaBB (also nicht Blau=weiß aber EInlagerung des Farbstoffs in die Blüte).
Also AAbb x aaBB
F1 also alle AaBb = Blaue Farbe MIT Einlagerung.
Hoff das war einigermaßen verständlich.
Daniel |
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scheng
Anmeldungsdatum: 16.06.2006 Beiträge: 209
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Verfasst am: 23. Jul 2009 17:31 Titel: |
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gastBio1 hat Folgendes geschrieben: | Hab die Antwort jetzt rausgefunden falls es jemanden interessiert. Der Ansatz von Scheng ist recht nah dran.
Daniel |
Ich habe keine Biologie studiert und der Begriff "Epistase" ist mir daher unbekannt: dennoch finde ich meine Antwort sehr gut
Scheng |
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PaGe Moderator
Anmeldungsdatum: 19.03.2007 Beiträge: 3549 Wohnort: Hannover
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Verfasst am: 23. Jul 2009 17:55 Titel: |
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Interessant.
Wenn man es weiß, ist es auch einfach, aber da muss man erst einmal drauf kommen. _________________ Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, du darfst sie kostenlos nutzen. Aber sie ist nicht Open Source, d. h., du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen. |
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Ikar
Anmeldungsdatum: 04.11.2008 Beiträge: 10 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 23. Jul 2009 18:45 Titel: |
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Ahhhh soo ist das...
als Biologie-Student sollte ich mich echt schämen |
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gastBio1 Gast
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Verfasst am: 23. Jul 2009 19:27 Titel: |
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ja gut...man muss halt echt erst mal drauf kommen. dann is echt kein ding.
danke für die vielen antworten! |
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