jörg
Anmeldungsdatum: 12.12.2010 Beiträge: 2107 Wohnort: Bückeburg
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Verfasst am: 29. Jan 2013 21:10 Titel: |
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Es gibt kein Einzelmerkmal "Haarwuchs".
Aber die Haarfollikel reagieren auch auf Testosteron. Das Enzym, das den Unterschied zwischen Gestagenen ("weibl" Hormon) und Testosteron macht, liegt auf Chromosom Nummer 9, also auf einem Autosom. Der wichtigste Androgenrezeptor liegt auf dem X-Chromosom und ist stark verwandt mit dem Östrogenrezeptor (er hat ein paar zusätzliche Eigenschaften).
Auf dem Y-Chromosom, das ja letztendlich geschlechtsbestimmend ist, liegen v.a. Gene für die Spermienproduktion und Hodenentwicklung (neben Genen, die auch auf dem X-Chromosom zu finden sind). Man nimmt an, dass X- und Y-Chromosom aus einem gemeinsamen Vorläuferchromosom entstanden sind und sich dann auf dem Y-Chromosomen Mutationen etabliert haben, die für die Geschlechtsreifung zuständig sind und sich so die Geschlechterdifferenzierung durchgesetzt hat. Da ein Grossteil der Testosteronproduktion im Hoden stattfindet und grössere Mengen Testosteron die phänotypische Differenzierung zum Mann bewirken, lässt sich so die Geschlechterdifferenzierung etwas reduktionistisch erklären.
Wenn man nur ein Geschlechtschromosom hat, ist man tendentiell Frau, obwohl eine adäquat-weibliche Synthese der Geschlechtshormone ausbleibt. Viele Gene dafür liegen halt auf dem X-Chromosom.
Um auf eine deiner Fragen zurückzukommen: Die von dir dargestellte Beziehung kann zu einem männlichen Nachkommen führen, dessen Haarwuchs sich von dem des Vaters unterscheidet. _________________ RNA?- just another nucleic acid? |
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